Weniger Mattenstöße erforderlich

Carbon-Bewehrungsmatten jetzt auch in XXL

Solidian Beton
Solidian ist aktuell der einzige Hersteller, der eine Carbonbewehrung in dieser Größe und mit dieser Leistungsfähigkeit anbieten kann. Foto: Solidian

Albstatd (ABZ). – Carbonbeton ist ein Baustoff mit zahlreichen positiven Aspekten. Der Hersteller solidian fügt mit der neuen Generation von Carbonbewehrungen noch weitere hinzu: das neue solidian GRID. Diese Gitterbewehrung aus Kohlestofffasern ist in deutlich größeren Abmessungen erhältlich als bisherige Gitter und dabei laut Hersteller leistungsfähiger als jede andere Carbonbewehrung in der Baubranche.

Beton hält Druckbelastungen hervorragend stand, ist jedoch gegenüber Zug äußerst anfällig. Aus diesem Grund wurde er im Bauwesen jahrzehntelang mit Stahl kombiniert. Dieser nimmt die Zugkräfte auf. Doch Stahl rostet. Um das zu verhindern, muss er mit einer ausreichend großen Betonummantelung versehen werden – der Betondeckung. Bei Carbonbeton wird die Stahlbewehrung durch Kohlestofffasern ersetzt. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Da Carbon nicht korrodiert, kann die sonst übliche Betondeckung wesentlich dünner ausfallen, es sind leichtere und schlankere Bauteile möglich. Dabei werden unter anderem weniger Zement, Wasser und Sand benötigt, was nicht nur wirtschaftlich ist, sondern auch einen Beitrag zur positiven Umweltbilanz leistet.

Zudem ist die Carbonbewehrung selbst viel leichter als eine Bewehrung aus Stahl. Sie können dadurch einfacher eingesetzt werden. Auch langfristig gesehen ist solidian zufolge das Bauen mit Carbonbeton ein Gewinn: Da die Bewehrung nicht korrodiere, seien Bauwerke aus Carbonbeton äußerst wartungsarm.

In einer fünfjährigen Entwicklungszeit hat der Hersteller nun ein Produktionsverfahren entwickelt, mit der sich eine noch effizientere Kohlenstoffbewehrung herstellen lässt. Diese trägt den Namen solidian GRID. Diese wird das bauen revolutionieren, ist sich das Unternehmen sicher. Das Verfahren dient der Herstellung von Carbon-Bewehrungsmatten, die in erster Linie für den Einsatz im Fertigteilwerk gedacht sind, unter Umständen aber auch auf der Baustelle wertvolle Dienste leisten können. Die neue Technologie ersetzt die aktuell noch verbreitete unwirtschaftliche manuelle Fertigung der Bewehrungsmatten und ermöglicht es, ihre Herstellung zu standardisieren.

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Solidian Beton
Das Parkhaus Hirschberg von der Firma Goldbeck ist weltweit das erste Parkhaus mit Carbonbeton. Foto: Goldbeck

Durch die neue Anlage sind seit Mai 2020 Bewehrungsmatten aus Carbon in einer baupraktischen Standard-Mattengröße von 2,3 m x 6 m erhältlich. Maximale Abmessungen liegen bei 3 m x 8 m und zukünftig sogar auch als Rollenware mit einer Länge von bis zu 80 m. Das ist eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den jetzigen Größen. Das hat zur Folge, dass sich die Anzahl der erforderlichen Mattenstöße erheblich reduziert, erläutert solidian. Dies bringe gleich zwei Vorzüge mit sich: Einerseits müsse weniger Material eingesetzt werden, da sich die Überlappungsfläche verringere. Und andererseits gehe die Arbeit schneller voran, da die Bewehrungsmatten an weniger Stellen miteinander verbunden werden müssten.

Bei herkömmlichen Carbon-Bewehrungsmatten beläuft sich die mittlere Bruchspannung auf rund 3200 N/mm², bei einer Streuung von in etwa 10 %. Das neue solidian GRID hingegen hat eine mittlere Bruchspannung von mehr als 4000 N/mm². Zudem kann die Streuung minimiert werden und liegt bei in etwa 5 %. Dies entspricht einer Leistungssteigerung von mehr als 25 %, rechnet solidian vor. Praktisch bedeute dies: Die Gitterabstände der Bewehrung könnten größer gewählt oder die Bewehrung selbst dünner gehalten werden.

solidian bietet solidian GRID als vorgefertigte Matten beziehungsweise Rollenware an oder stellt die Bewehrung auf Anfrage individuell her. Dabei geht das Unternehmen auf die spezifischen Wünsche des Auftraggebers ein. So sind auch Formbewehrungen, wie zum Beispiel L-Winkel oder U-Profile, möglich. Bei der Umstellung von einer Stahlarmierung auf die Carbonarmierung hilft ein Experten-Team, das die Mitarbeiter vor Ort schult.

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