Wetter- und Lärmschutz

Berliner Gedächtniskirche wurde dicht gemacht

Berlin Modernisierung und Sanierung
DER "HOHLE ZAHN", wie die Berliner ihre Gedächtniskirche gerne ihr bekanntes Wahrzeichen nennen, wird zurzeit saniert. Dabei schützt das von Gerüstbau Tisch montierte Layher-Protect-System Passanten nicht nur wirkungsvoll vor herab fallenden Gegenständen, sondern sorgt dank effektivem Wetterschutz auch für einen reibungslosen Ablauf der Instandsetzung – bei gleichzeitiger Sicherstellung einer ansprechenden Baustellenoptik im innerstädtischen Bereich. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag "Berliner Gedächtniskirche ...". Foto: Layher
Berlin Modernisierung und Sanierung
Um im Berliner Wind flatternde Planen zu vermeiden, kam für die Auftraggeber nur eine Lösung infrage: das Protect-System von Layher. Foto: Layher

BERLIN (ABZ). - Sichere und trotzdem wirtschaftliche Sanierung eines Denkmals: Bei Renovierungsarbeiten an der Berliner Gedächtniskirche schützt das von Gerüstbau Tisch montierte Layher-Protect-System Passanten nicht nur wirkungsvoll vor herab fallenden Gegenständen, sondern sorgt dank effektivem Wetterschutz auch für einen reibungslosen Ablauf der Instandsetzung – bei gleichzeitiger Sicherstellung einer ansprechenden Baustellenoptik im innerstädtischen Bereich.

Schon früh wurde die Bedeutung der im 2. Weltkrieg zerstörten Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche klar. Der Protest der Bevölkerung verhinderte deren Abriss beim Bau der neuen Kirche. Inzwischen gilt der "Hohle Zahn", wie die Berliner das über 100 Jahre alte Bauwerk gerne nennen, als Mahnmal gegen den Krieg. Derzeit suchen die jährlich bis zu 1 Mio. Besucher das Kulturdenkmal jedoch vergebens. Anstelle der Ruine ragt auf dem Breitscheidplatz ein 70 m hohes Gebäude in Plattenbauoptik hervor, das umliegenden Bürogebäuden ähnelt. Doch die Angst einiger Berliner, das Wahrzeichen könne nun doch das Zeitliche gesegnet haben, ist unbegründet. Im Gegenteil – es wird im Moment umfassend saniert, da Wind, Wetter und Abgase der Tuffsteinfassade stark zugesetzt haben. Die Standfestigkeit ist gefährdet.

Neben der Montage eines für die Bauhandwerker und Restaurateure notwendigen Arbeitsgerüsts kam vor allem dem Thema Baustellenschutz eine besondere Bedeutung zu. Zum einen sollten Passanten am stark frequentierten Breitscheidplatz wirkungsvoll vor herab fallenden Gegenständen geschützt werden. Zum anderen war es wichtig, dass sich die Kosten für die geschätzt 4,2 Mio. Euro teure Sanierung nicht aufgrund von Bauunterbrechungen infolge schlechter Wetterverhältnisse unnötig verteuern.

Aber auch das Thema Optik spielte bei der Renovierung des Publikumsmagneten eine entscheidende Rolle. Um im Berliner Wind flatternde Planen zu vermeiden, kam für die Auftraggeber nur eine Lösung infrage: das Protect-System von Layher.

Das modular aufgebaute und leicht zu montierende Protect-System besteht aus Kassettenelementen mit einem Alu-Rahmen sowie einem verzinkten Stahlblech oder – wahlweise – einer lichtdurchlässigen Kunststoffplatte. Eine umlaufende Gummidichtung sorgt für einen sauberen und passgenauen Anschluss an die benachbarten Elemente. Seine staubdichte Ausführung macht es zur ersten Wahl bei Asbestsanierungen, Fassadenbekleidungen und Sandstrahlarbeiten. Dank guter Lärmdämmeigenschaften eignet sich das System außerdem bestens für temporäre Lärmschutzwände, z. B. bei Baustellen im innerstädtischen Bereich oder bei Großveranstaltungen. So wird das Protect-System den hohen Anforderungen an zeitgemäßen Umwelt-, Lärm-, Wetter- und Passantenschutz optimal gerecht – und das auf optisch ansprechende Weise.

Den Auftrag für den Aufbau des meterbreiten Arbeitsgerüstes sowie die Einhausung mit 5500 m² Protect-System erhielt das Berliner Gerüstbauunternehmen Tisch. Die Vorgabe "Wir müssen überall hin" stellte Geschäftsführer Uwe Tisch und seinen Bauleiter Andreas Krebs dabei vor einige Herausforderungen: Die 9000 m² große Konstruktion, an welche die Gerüstbauer montagebegleitend die Protect-Kassetten anbrachten, konnte wegen der großen Öffnungen nicht überall am denkmalgeschützten Gebäude verankert werden. Das Außengerüst wurde an diesen Stellen mit dem Innengerüst gekoppelt, um die Kräfte ins Gebäude einzuleiten. Das Innengerüst führten sie hängend aus – aufgelagert auf dem Außengerüst. Zudem sollte sich das Arbeitsgerüst so exakt wie möglich an die Bauform anpassen. Dies minimierte einerseits die Windangriffsfläche und garantierte gleichzeitig, dass der Bau zumindest als Silhouette erhalten blieb.

Beste Voraussetzungen für die komplexe Gebäudegeometrie mit ihren 4 Grundrissformen sowie vorspringenden Gesimsen, Türmchen, Nischen und Rücksprüngen bot das flexible Layher-Allround-System. Modular aufgebaut lässt es sich dank umfassendem Baukasten auch für schwierige Grundrisse einsetzen und bietet dazu vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Bei diesem Projekt bauten die Gerüstbauer ergänzend einen 60 m hohen Allround-Treppenturm, der Besuchern wie Handwerkern einen sicheren und komfortablen Auf- und Abstieg ermöglicht – selbst mit Arbeitsmaterial. Basis für die sorgfältige Planung des aufwendigen Gerüsts waren neue, mittels 3-D-Laserscanverfahren erzeugte Bestandspläne. Die Messungen hatten unter anderem ergeben, dass der Turm in Wirklichkeit 71 m hoch ist und damit 3 m höher als bisher angenommen.

Da der Breitscheidplatz weiterhin zugänglich bleiben sollte – unter anderem für den jährlichen Weihnachtsmarkt – erstellten die Gerüstbauer in 5 m Höhe eine 600 m² große Arbeitsplattform. Diese liefert ausreichend Platz als Lagerfläche für das Gerüstmaterial und für die gesamte Baustelleneinrichtung samt Containern. Als Unterstützung dienten 28 hochbelastbare Allround-Schwerlaststützen, für die eigens Fundamente gegossen wurden. Nun begann die Montage des eigentlichen Arbeitsgerüsts. Angesichts der hohen Lasten verwendeten die Gerüstbauer an der Südseite Stahlträger als Auflager. An der Nordseite kamen Gitterträger zum Einsatz, da hier das Stellen eines Krans infolge vorbeilaufender U-Bahnlinien nicht möglich war. Auch für die Anpassung des Gerüsts an die unterschiedlichen Grundrisse waren Git-terträger die richtige Wahl – egal ob Rechteck oder Achteck.

Begleitend zum Gerüstaufbau erfolgte die Anbringung der rund 3000 Protect-Kassetten, welche sich an der charakteristischen Allround-Lochscheibe schnell per Keilkopfanschluss befestigen lassen. In nur 12 Wochen – anstatt der geplanten 14 – rüsteten die Gerüstbauer den kompletten "Hohlen Zahn" inkl. der Verkleidung mit dem Protect-System ein. Lediglich das Wetter sorgte für Verzögerungen beim Errichten des Baustellenschutzes, der nun nicht nur eine futuristische Ästhetik in der Hauptstadt, sondern vor allem optimalen Wetter- und Passantenschutz und damit eine hohe Wirtschaftlichkeit bei der Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gewährleistet. Ihre Stellung als erhaltenswertes Kulturdenkmal hatte die zu Ehren Kaiser Wilhelms I. erbaute Kirche jedoch nicht immer. Umringt von Lichtspielhäusern sollen die Berliner sie in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg als "Kino-Kirche" verspottet haben. Heute ist sie in keinem Reiseführer mehr wegzudenken.

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