Wilhelm Layher GmbH & Co KG zur bauma 2025
"Die Nähe zu unseren Kunden wird bei Layher auch im digitalen Zeitalter großgeschrieben"
ABZ: Herr Behrbohm, mit welchen Erwartungen startet Layher auf der bauma 2025?
Behrbohm: Als die weltweit größte Baufachmesse ist die bauma eine der wichtigsten Messen für uns. Wir freuen uns sehr darauf, eine Vielzahl unserer Kundinnen und Kunden aus dem Inland aber auch aus dem Ausland zu begrüßen, denn unsere Gerüstsysteme und weitere Lösungen für den Höhenzugang kommen heute auf der ganzen Welt zum Einsatz. Hier in München können sich unsere Kunden und Interessenten persönlich überzeugen, dass Layher der richtige Partner im Gerüstbau ist. Es erwartet sie eine Vielzahl an Neu- und Weiterentwicklungen – sowohl im Bereich Produkte und Lösungen also auch im Bereich Service.
ABZ: Mit welchen Produkten, Angeboten oder Diensten wird sich Layher präsentieren?
Behrbohm: Wir präsentieren unser komplettes Produkt- und Serviceangebot, denn dafür steht unser Versprechen "Mehr-möglich". Das Layher Messemotto "Für Euch das Mehr. Von uns das Möglich" unterstreicht dieses Versprechen. Wir bieten innovative Gerüstsysteme, Schutz-Systeme sowie Bau- und Steigtechnik, mit denen unsere Kunden vielfältige Lösungen für Neubau und Sanierung realisieren können. Dazu gehören die klassischen Arbeits- und Schutzgerüste ebenso wie temporäre Konstruktionen rund um die Baustelle: Baustelleneinrichtungen wie Kabelbrücken oder Lärmschutzwände, Bautreppentürme und Grabenbrücken sowie Trag- und Bewehrungsgerüste. Lösungen, die übrigens auch in der Industrie und speziell in der Prozessindustrie benötigt werden – und zwar bei Neubau ebenso wie bei Wartung und Instandhaltung. Alle diese Anforderungen lassen sich mit dem Integrierten Layher System wirtschaftlich realisieren. Das Besondere dabei ist, dass unsere Gerüstsysteme aus nur wenigen und leichten Grundbauteilen bestehen. Damit können unsere Kunden bereits eine Vielzahl an Konstruktionen schnell errichten. Darüber hinaus steht ein umfassender Baukasten an Ergänzungsbauteilen zur Verfügung, mit denen sich Aufgabenstellungen noch leichter und effizienter lösen lassen. Ein Beispiel sind Überbrückungen aller Art. Hierfür gibt es die erfolgreich am Markt etablierte Layher Trägerlösungen mit breitem Anwendungsspektrum.
ABZ: Was verändert sich in diesem Jahr am Messeauftritt im Vergleich mit dem Auftritt 2022?
Behrbohm: Grundsätzlich kann ich sagen: gleiche Halle, gleicher Standplatz. Unsere Gäste dürfen gespannt sein, denn wir präsentieren nicht nur innovative Lösungen, Produkte sowie Services und Beratungsangebote, sondern wir haben auch unser Erscheinungsbild weiterentwickelt. Damit tragen wir der fortschreitenden Digitalisierung Rechnung, indem Gestaltungsvorlagen sowohl für gedruckte als auch für digitale Medien optimiert wurden. Spannend ist die Inspiration hinter unserem neuen Erscheinungsbild. Dieses ist – wie könnte es bei Layher als dem Systemgerüstspezialisten anders sein – vom Gerüst inspiriert. Und von den Menschen, die damit arbeiten. Mehr erfahren unsere Kunden und Interessenten auf der bauma.
ABZ: Heißt das, dass Sie Ihr digitales Angebot weiter ausbauen?
Behrbohm: Genau. Neben unseren bewährten Print-Unterlagen werden wir künftig auch verstärkt digitale Medien anbieten. Neu ist etwa myLayher. myLayher gibt unseren Kunden die Möglichkeit, sich sowohl umfassend zu informieren und die vielseitigen Produktlösungen inklusive technischer Details zu entdecken als auch Bestellungen unabhängig von der Tageszeit oder dem Wochentag schnell und effizient durchzuführen. Natürlich können unsere Kunden sich auch weiterhin vertrauensvoll an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innendienst, Außendienst und an unseren bundesweit über 30 Service-Stützpunkten wenden. Die Nähe zu unseren Kunden wird bei Layher auch im digitalen Zeitalter großgeschrieben.
ABZ: Was können Besucher noch am Stand entdecken, beziehungsweise worauf legt Layher Wert in der Präsentation?
Behrbohm: Unser Ziel ist der Erfolg unserer Kunden, indem wir den Gerüstbau einfacher, schneller und sicherer machen. Dabei beleuchten wir den Gerüstbau ganzheitlich – von Planung und Logistik über die Montage bis hin zur Nutzung des Gerüsts. An all diesen Stellen setzen wir an und zeigen neue Lösungen. Bei Arbeits- und Schutzgerüsten hat sich beispielsweise das modulare Fassadengerüst AGS am Markt erfolgreich etabliert. Eine wirtschaftliche Lösung, die effizient bei Montage und Logistik, vielseitig im Einsatz und sicher bei Auf- und Abbau ist. Dann zeigen wir neue Ergänzungsbauteile, die Aufgabenstellungen erleichtern und unseren Kunden neue Einsatzbereiche eröffnen – wie im Bereich der Layher Trägerlösungen. Eine baupraktische Lösung ist auch die neue Stahlbohle Xtra-Slim – ideal für vollausgedeckte Belagsflächen im Eckbereich oder bei Überbrückungen. Mit einer Bauhöhe von nur 20 Millimetern gewährleisten unsere Kunden ihren Kunden damit maximal trittsicheres und komfortables Arbeiten. Unsere Besucherinnen und Besucher können in jedem Themenbereich des Layher Messestandes Neuheiten entdecken. Für die Fassade. Für Baulösungen. Und für die Industrie.
ABZ: Nachhaltigkeit ist einer der Schwerpunkte bei der bauma. Bieten Sie hier ebenfalls etwas an?
Behrbohm: Bei Layher als Familienunternehmen beschäftigen wir uns schon lange mit dem sparsamen Umgang mit Ressourcen – in vielerlei Hinsicht. Wir setzen zum Beispiel auf eine hohe Energieeffizienz. Dies erlaubt es uns, weiterhin zu wettbewerbsfähigen Preisen in Deutschland zu produzieren und damit unserem hohen Anspruch an Qualität gerecht zu werden. Qualität wiederum bedeutet für unsere Kunden eine lange Produktlebensdauer, was den Bedarf an Neuinvestitionen minimiert. Und gleichzeitig Ressourcen schont – ein Faktor, der auf Baustellen immer wichtiger wird. Die Gründe sind ebenfalls vielfältig. Neben der Stärkung der Arbeitgebermarke nimmt das Thema Nachhaltigkeit etwa auch bei der Auftragsvergabe oder bei der Kreditvergabe einen immer größeren Stellenwert ein. Abgesehen von dem Wunsch, sich für gesellschaftliche Themen zu engagieren, hat Nachhaltigkeit also auch unternehmerische Vorteile. Und da der Erfolg unserer Kunden unser Ziel ist, wollen wir sie auch im Bereich Nachhaltigkeit unterstützen. Dazu stellen wir erstmals eine CO2-reduzierte Variante des Stahlbodens in der Lightweight-Technologie (LW) vor. Im Vergleich zum klassischen Stahlboden LW profitieren unsere Kunden von einem um bis zu 40 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck. Nachweislich, da die Berechnungsmethode durch den TÜV geprüft und zertifiziert wurde. In Projekten ist die CO2-Einsparung mit der Neuheit deutlich spürbar, denn Gerüstböden machen im Durchschnitt rund ein Drittel des eingesetzten Materials aus. Dies steigert künftig die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunftssicherheit unserer Kunden. Die Auftragsakquise wird leichter. Und sie können Nachhaltigkeitskriterien im Rahmen von Finanzierungen erfüllen. Und das alles bei gleichbleibend hoher Leistungsfähigkeit des bewährten Stahlbodens LW.
ABZ: Sie sprechen von der Berechnungsmethode des CO2-Fußabdrucks. Was meinen Sie damit genau?
Behrbohm: Wir setzen hierbei auf einen massenbilanziellen Ansatz. Das bedeutet, dass wir Stahl mit einem geringeren CO2-Fußabdruck gemeinsam mit konventionell hergestellten Stählen verarbeiten. Die Zuordnung des nachhaltiger hergestellten Rohstoffanteils erfolgt rechnerisch nach dem Massenbilanzansatz – und diese Berechnungsmethode wurde geprüft und zertifiziert durch den TÜV. Unsere Kunden haben dadurch den Vorteil, dass sie ihre CO2-reduzierten Stahlböden LW gemeinsam mit ihrem Bestand an klassischen Stahlböden LW lagern und auf der Baustelle kombinieren können. Die CO2-reduzierte Variante lässt sich bei Projekten im Rahmen der Arbeitsvorbereitung ebenfalls rechnerisch zuweisen. Bei Bestellung erhalten unsere Kunden eine Bestätigung über den Kauf von CO2-reduzierten Produkten sowie eine Deklaration des CO2-Fußabdrucks pro Artikel. Damit können unsere Kunden gegenüber Auftraggebern und Banken glaubwürdig nachweisen, dass sie tatsächlich CO2 einsparen und den CO2-Ausstoß nicht nur über CO2-Zertifikate kompensieren.
ABZ: Was sind denn für Layher die wichtigsten Themen der bauma?
Behrbohm: Unsere Kunden sind Unternehmer. Und für Unternehmer gibt es eine wesentliche Anforderung: Sie müssen langfristig rentabel arbeiten können, um Geld zu verdienen. Das ist eine Grundvoraussetzung. Wir dürfen daher bei allen neuen Aufgabenstellungen das Thema Effizienz nicht vergessen. Wenn wir speziell den Gerüstbau betrachten, wird die Effizienz von drei Faktoren maßgeblich beeinflusst. Erstens dem richtigen Gerüstmaterial. Zweitens durch eine fachgerechte Montage, denn erfahrene Gerüstbauer montieren meist deutlich schneller als fachfremde Monteure. Der dritte Faktor ist die Digitalisierung, die auf Baustellen und damit auch im Gerüstbau immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und die Gerüstbaufirmen und ihren Auftraggebern Vorteile verschafft, allem voran Planungs- und Terminsicherheit. Bei allen gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten haben Gerüstbaufirmen die Möglichkeit, konkret an diesen drei Faktoren zu arbeiten und sich dadurch für die Zukunft aufzustellen.
ABZ: Wo steht der Gerüstbau bei der Digitalisierung?
Behrbohm: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Jedes Gerüstbauunternehmen muss individuell für sich selbst ermitteln, an welchen Stellen die Digitalisierung von Arbeitsschritten sinnvoll ist und einen wirklichen Mehrwert im Hinblick auf Effizienz bringt. Wir sind hier in einem engen Austausch mit unseren Kunden und ermuntern sie, einfach anzufangen. Hilfestellung bietet der Prozess Layher SIM, der über den gesamten Lebenszyklus eines Gerüstprojekts einfache Wege zur Digitalisierung von Arbeitsschritten aufzeigt. Ergänzend stellen wir passende Softwarelösungen und digitale Services zur Verfügung. Möchte ein Gerüstbauunternehmer mit Spezialisierung auf Fassadengerüste beispielsweise in die digitale Gerüstplanung einsteigen, kann er dazu LayPLAN CLASSIC nutzen. Damit lassen sich vordefinierte Gerüstanwendungen automatisiert planen. Wer komplexere Gerüststrukturen in der Industrie plant und baut, der ist bei LayPLAN CAD gut aufgehoben. Vor kurzem haben wir uns mit Jungunternehmern ausgetauscht und ich war sehr beeindruckt. Anstelle sich über Themen zu beklagen, auf die wir normalerweise keinen Einfluss haben, wollen diese Unternehmer etwas bewegen. Und das müssen nicht immer große, umwälzende Dinge sein. Auch viele kleine Schritte führen letztlich zum Ziel. Und dabei stehen wir unseren Kunden zur Seite. Jeden Tag.
ABZ: Sie sprachen gerade auch von digitalen Services. Was verbirgt sich dahinter?
Behrbohm: Ich hatte ja gerade schon von dem Prozess Layher SIM gesprochen, der die Digitalisierung von Arbeitsschritten erleichtert. Punktuell oder auch über ein gesamtes Gerüstprojekt hinweg. Gerade bei komplexen Gerüstkonstruktionen kann ein vollständig digitaler Prozess im Hinblick auf Effizienz durchaus sinnvoll sein. Voraussetzung ist ein 3D-Modell des einzurüstenden Bauwerks. Liegt dieses nicht vor, muss es unter Umständen anhand von 2D-Plänen aufwendig nachmodelliert werden. Einfacher und weniger fehleranfällig geht diese Aufgabe mit einem 3D-Laserscan, den wir unseren Kunden als digitalen Service anbieten. Das heißt, wir bilden die Realität digital ab und unsere Kunden können alle weiteren Prozessschritte problemlos durchführen. Das ist der Schritt von der Realität in die digitale Planung. Und wenn der digitale Gerüstzwilling erstellt wurde, geht es wieder anders herum: von der digitalen Planung in die Realität. Mit unserem neuen Service SIM2Field ist dann genau dieser Schritt ebenfalls problemlos möglich.
ABZ: Können Sie das näher erläutern?
Behrbohm: Gerne. Bislang wurde auf der Baustelle meist mit 2D-Plänen gearbeitet, die aus dem 3D-Gerüstmodell aufwendig abgeleitet, aufbereitet und für die Baustelle ausgedruckt werden mussten. Bei der Gerüstmontage stehen Gerüstbauunternehmen vor zwei Herausforderungen. Dem sogenannten Anlegen, das heißt dem korrekten Einmessen der Gerüstunterkonstruktion. Passieren hier Fehler, müssen Gerüste im weiteren Montageverlauf eventuell nochmals ab- und wieder aufgebaut werden. Die konventionelle Methode des Einmessens wird meist mit Messmitteln wie Maßband und Schnur durchgeführt – oder kostenintensiv durch einen professionellen Vermesser. Deutlich einfacher, schneller und auch günstiger geht das jetzt mit SIM2Field. Bei SIM2Field erfolgt das Einmessen der Gerüstkonstruktionen mithilfe einer Totalstation auf Basis des 3D-Gerüstmodells. Ein neuer digitaler Service, mit dem wir unsere Kunden auf der Baustelle unterstützen. Und der bei großen Brückenbauprojekten bereits erfolgreich zum Einsatz kam, die Zeit für das Einmessen des Traggerüsts ließ sich deutlich reduzieren. Das spart am Ende Geld.
ABZ: Und die zweite Herausforderung?
Behrbohm: Das ist dann die eigentliche Gerüstmontage. Ein aufwendiges Einmessen ist beim Weiterbau von Layher Gerüsten durch die vorgegebenen Layher Systemlängen und die automatische Rechtwinkligkeit nicht mehr notwendig. Es müssen aber die richtigen Teile in der richtigen Reihenfolge und in der geplanten Position eingebaut werden. Dabei unterstützt die SIM2Field XR App. Die digitalen 3D-Gerüstmodelle lassen sich direkt aus dem Softwaremodul LayPLAN CAD in der realen Umgebung darstellen: als Unterstützung bei der Abstimmung der Gerüstkonstruktion mit dem Auftraggeber im Vorfeld. Und als Unterstützung bei der anschließenden Gerüstmontage. Davon profitieren dann speziell auch unerfahrene Monteure. Die SIM2Field XR App macht außerdem Papierpläne überflüssig und optimiert den Informationsfluss zur Baustelle. In der App können beispielsweise verschiedene Projekte inklusive zugehöriger Projektdokumente wie PDF-Dateien und Fotos bereitgestellt werden. Die SIM2Field XR App ist Teil des Layher Mehr möglich-Pakets und wird unseren Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt. Wir laden Kunden und Interessenten herzlich ein, sich auf der bauma live davon und von unseren weiteren Service-Angeboten zu überzeugen.
ABZ: Welche Service-Angebote gehören noch zu Ihrem Angebot?
Behrbohm: Viele. Bei Layher setzen wir auf Teamarbeit, denn wir stellen her, aber nicht hin. Dazu gehört auch, unseren Kunden in jeder Gerüstprojektphase mit Service-Angeboten zur Seite zu stehen. Das ist für unsere Kunden nichts Neues, in dieser Ausprägung aber unseres Wissens einzigartig im Gerüstbau. Das umfassende Service-Paket von Layher reicht von der umfassenden Beratung durch unsere Gebietsverkaufsleiter, unser engagiertes Team im Innendienst sowie durch unsere Anwendungsingenieure und Richtmeister über das breite Angebot an Schulungen, Seminaren sowie Branchentreffs bis hin zur Layher Lieferbereitschaft. Unsere Kunden können auch große Mengen kurzfristig bei uns aus dem Layher Zentrallager oder bei Bedarfsspitzen aus unserem Mietpark abrufen. Und bei kurzfristigem Bedarf finden sie bundesweit an den Layher Service-Stützpunkten ebenfalls ein gut sortiertes Materiallager. Auf diese Weise lassen sich Aufträge zeitnah beginnen und termingerecht abschließen. Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Dieses Gesamtpaket aus innovativen Produkten, Lösungen und Services, das ist unser Versprechen. "Mehr möglich".
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