"Wir haben ein komplett neues System entwickelt"

Peri startet langfristigen Ausbau des Gerüstsegments

von:

Robert Bachmann

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Freuen sich auf die Herausforderungen im nun verstärkten Geschäftsfeld Gerüste (v. l.): Sven Meißner, Marketing Deutschland und Zentraleuropa; Thomas Imbacher, Leitung Vertrieb Deutschland und Zentraleuropa; Bernhard Überle, Leitung Vertrieb Deutschland und Zentraleuropa und Ralph Raggl, Leiter Vertrieb Gerüstbau und Handwerk Zentraleuropa. Foto: Bachmann

Weißenhorn . – Mit Peri Up Easy hat Peri auf der bauma ein komplett neues Gerüstsystem vorgestellt. Passend dazu entsteht in Günzburg aktuell das neue Leitwerk zur Produktion von Gerüsten. Am Stammsitz des Unternehmens in Weißenhorn gaben die Verantwortlichen für Vertrieb und Marketing bei Peri Auskunft über die Hintergründe der neuen Wachstumsstrategie. Anfang des Jahres gab Peri den Kauf des Silvergreen Areals in Günzburg – rund 25 km vom Stammsitz in Weißenhorn entfernt – bekannt. Auf etwa 135.000 m² Fläche sollen dort bis zum Herbst neue Produktionskapazitäten für die Gerüstsparte des Unternehmens geschaffen werden. Hintergrund ist eine langfristig angelegte Wachstumsstrategie, in deren Zentrum das neue Gerüstsystem Peri Up Easy steht.Wichtig sei, zu verstehen, dass es sich bei diesem Schritt nicht um eine Produktionsverlagerung, sondern eine Erweiterung handle, sagte Thomas Imbacher, Geschäftsleitung Vertrieb bei Peri für Deutschland und Zentraleuropa gegenüber der ABZ. "Wir hatten in Günzburg die günstige Gelegenheit, ein fertiges Areal mit Gebäuden zu übernehmen, dass aufgrund seiner Beschaffenheit und örtlichen Nähe für uns sehr gut passt. Auf dem Gelände befinden sich eine Produktionshalle sowie ein Bürogebäude mit über 100 Arbeitsplätzen. Unser Plan sieht vor, dass wir mit Produktionsbeginn dort ein Leitwerk Gerüst haben, während unser Stammsitz in Weißenhorn den Platz als Leitwerk Schalung einnimmt."Aktuell werden in Günzburg die Fundamente für die Produktionsanlagen gesetzt. Ab August sollen die Maschinen dann anlaufen. 90 Arbeitsplätze will Peri hier aus dem Stand schaffen. Der ursächliche Grund für den Ausbau liege in einer gestiegenen Nachfrage, so Bernhard Überle, der bei Peri die kaufmännische Leitung des Vertriebs für Deutschland und Zentraleuropa innehat. "Günzburg ist die logische Konsequenz unserer Strategie Gerüst. Wir bieten den Anwendern in diesem Segment neue Lösungen mit deutlichem Mehrwert. Die Kunden nehmen dieses Angebot sehr gut an. Entsprechend steigt die Nachfrage, was wiederum unsere Produktionskapazitäten in Weißenhorn an eine Grenze bringt."

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Peri Up Easy ist das Ergebnis intensiver Auseinandersetzungen mit der Arbeitswelt im Gerüstbau.

Günzburg sei vor diesem Hintergrund als langfristige Investition zu verstehen. Aktuell generiere sich ein wesentlicher Anteil bei Peri aus dem Gerüstbereich, so Ralph Raggl, Leiter Vertrieb Gerüstbau und Handwerk für Zentraleuropa. "Der Anteil der Gerüste an unserem Gesamtgeschäft wächst stetig. International wie national betrachtet ist Peri Up eine der am stärksten wachsenden Produktgruppen bei Peri. Mit Günzburg sind wir nun auch für künftige Entwicklungen gewappnet."Eine zentrale Rolle innerhalb der Wachstumsstrategie Gerüst spielt das kürzlich vorgestellte System Peri Up Easy. Bei dem Gerüst handle es sich um ein komplett neu entwickeltes Produkt, erklärte Thomas Imbacher. "Die auf dem Markt etablierten Systeme sind mitunter vor 30 bis 40 Jahren konzipiert worden. Peri hat schon immer auf Innovationen die einen echten Kundennutzen bieten, gesetzt. So war es an der Zeit, neue Wege zu gehen. Wir konnten und durften mutig sein, ein komplett neues System zu konstruieren."Wie schon bei den bestehenden Gerüstsystemen von Peri habe bei der Entwicklung von Peri Up Easy der Praxisnutzen klar im Vordergrund gestanden, so Imbacher. "Über die letzten Jahre haben wir intensiv mit Gerüstanwendern über deren Wünsche und Potenziale für Weiterentwicklungen gesprochen. Das Feedback haben wir gesammelt und schließlich zum Anlass genommen, einen vollständigen Reset vorzunehmen. Daraus entstand schließlich ein komplett neues System, dass exakt die Bedürfnisse erfüllt, die von den Kunden an uns heran getragen wurden."Ralph Raggl: "Wir haben das Peri Up Easy von der Fußspindel bis zum Dachfang komplett neu konstruiert. Auf hunderten Baustellen, die wir uns angeschaut haben, sind uns immer wieder Punkte aufgefallen, die den Anwender Zeit und Geld kosten. Diese haben wir konsequent beseitigt und ein hoch wirtschaftliches Produkt entwickelt." Das konstruktive Herzstück des Peri Up Easy Gerüstsystems sei der offene Rahmen mit dem integrierten Rosetten-Knoten. "Durch diesen Knoten kann Peri Up Easy nahtlos mit den Systembauteilen des Modulgerüst Peri Up Flex kombiniert werden", erklärte Sven Meißner, Leiter Marketing bei Peri für Zentraleuropa. "Neben der damit möglichen Anpassung an komplexe Gebäudegeometrien bietet es auch den einfachen und schnellen Anbau von Gerüsttreppen, Konsolen, Innengeländern, Dachfang oder Arbeitsplattformen."Laut Raggl sei es gelungen, bei den Systemen Easy und Flex rund 30 % an Bauteilen einzusparen. Gleichsam habe sich die Anwendungsvielfalt erhöht. Überle: "Die Materialauslastung spielt für den Anwender eine zentrale Rolle. Je mehr Bauteile er flexibel verwenden kann, umso weniger Materialinvestitionen, weniger Verwechslungen, weniger Verluste, weniger Schäden, weniger Transporte hat er."Daneben bestimme auch eine Reihe von Neuentwicklungen die Leistungsfähigkeit des Gerüstsystems; z. B. das Easy Schnellkupplungssystem für den Anschluss der Gerüstanker. Ohne Werkzeug werde diese Kupplung in ein Längsloch am Rahmen bzw. an einer Konsole eingesteckt und per 90°-Drehung fixiert. Dem Prinzip der werkzeuglosen Montage folge auch die einfache Eckausbildung, bei der keine Kupplungen notwendig seien, ebenso wie die Montage der Belagsböden mit ihrer integrierten Abhebesicherung.

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In der bereits auf dem Günzburger Gelände vorhandenen Produktionshalle werden aktuell Fundamente für die Produktionsanlagen gefertigt. Ab Herbst soll der Betrieb aufgenommen werden. Foto: Peri

Auch in puncto Gewicht könne das System überzeugen, so Raggl: "Wir haben mit Peri Up Easy eines der leichtesten Systeme am Markt. Das ist uns dadurch gelungen, dass wir zum einen die Wandstärke auf 2,7 mm reduziert haben, zum anderen aber auch durch die Riegelgeometrie, die Gewicht einspart."

"On top haben wir es auch geschafft, das Thema Arbeitssicherheit fest zu integrieren", so Raggl weiter. "Wir glauben daran, dass der Markt das vorlaufende Geländer braucht, weil es die wirtschaftlichste Form ist, eine Absturzsicherung zu bauen - systemintegriert und ohne Zusatzbauteile. Und wir haben es mit Peri Up Easy geschafft, das komplette System bei der Montage ohne Anseilschutz abzubilden".

Auf der bauma habe sich gezeigt, dass die Entwicklungen im Gerüstsegment bei Peri von den Kunden sehr gut angenommen werden, so Imbacher: "Wir hatten extrem gute Gespräche." Vor allem das Thema Sicherheit sei auf positive Resonanz gestoßen.

Raggl: "Im Vergleich zu 2013 haben wir deutlich weniger darüber diskutiert, ob und wie viel Sicherheit notwendig ist, sondern vielmehr, wie sie umgesetzt werden kann. Sicherheit ist auf der Baustelle heute mehrheitlich Standard."

Meißner ergänzend hierzu: "Für uns stehen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit allerdings auch nicht in Konkurrenz zueinander. Mit Peri Up Easy bauen Anwender Sicherheit schon im Aufbau mit."

Eine solche Entwicklung, wie sie Peri im Gerüstsegment anstrebt, bis hin zum gewünschten Marktdurchdringen gehe natürlich nicht von heute auf morgen vonstatten, so Überle. "Für die Umstellung werden wir Zeit brauchen. Mit dem Peri Up Easy sind wir auf einem guten Weg und stellen uns nun auf das langfristige Wachstum ein."

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Peri Up Easy ist eines der leichtesten Stahl-Fassadengerüste am Markt. Darüber hinaus bietet es Sicherheit im System: Das Geländer für die nächste Ebene wird mit dem Easy Rahmen ohne Zusatzbauteile von der unteren Gerüstlage aus montiert. Fotos: Peri

Mit dem neu geschaffenen Gerüstbaukasten will Peri den Gerüstanwender einladen, mit ihm zusammen zu wachsen. Dazu gehöre neben einem guten Produkt auch eine gute Betreuung. Überle: "Wir liefern natürlich nicht nur Gerüst und Schalung, sondern bieten auch den kompletten Service, inklusive der Planung. Damit reduzieren wir Schnittstellen. Betrachtet man diese Synergieeffekte, entwickelt sich hier etwas, das wir in der Gesamtheit vielleicht noch gar nicht sehen."

Raggl fügte hinzu: "Gerüste sind aus unserer Sicht ganz klar Bauprozessrelevant. Kommt es hier bspw. zu Verspätungen, entstehen immense Folgekosten. In diesem Punkt spüren wir eine starke Nachfrage nach Planung und Logistikdienstleistungen, gipfelnd im Thema BIM. Das können wir dem Kunden bieten." Dass Peri sich nun mit Hochdruck dem Thema Gerüst widmet, bedeute im Umkehrschluss nicht, dass das Engagement im Schalungsbereich reduziert werde, so Überle abschließend: "Mit Günzburg und Weißenhorn haben wir nun zwei Leitwerke für unsere zwei Produktbereiche. Das ermöglicht auf beiden Seiten eine Fokussierung. So, wie wir im Gerüstbereich wachsen wollen, ist das Ziel natürlich auch, im Schalungsbereich zu wachsen. Das eine schließt das andere nicht aus." Davon ist auch Thomas Imbacher überzeugt: "In hoch entwickelten Märkten ist ein Weiterkommen nur über Innovationen möglich. Genau das bieten wir, sowohl in der Schalung als nun verstärkt auch im Gerüst."

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