Niedrigwasser hält Container in Häfen

„Wir schauen von Tag zu Tag”

Ludwigshafen/Koblenz (dpa). - Die Trockenheit hält den Rheinpegel auf niedrigem Niveau. Das spüren auch Logistikdienstleister: Sie setzen unter anderem auf die Bahn.
Schifffahrt Bauwirtschaft
Ein Schubverband passiert die Zollburg Pfalzgrafenstein am Mittelrhein bei Kaub. Die Pegelstände des Rheins haben nach wochenlanger Trockenheit teils historische Tiefststände erreicht. Sinken die Pegel weiter, droht die Schifffahrt zum Erliegen zu kommen. Foto: picture alliance/dpa | Thomas Frey

Das Niedrigwasser des Rheins hält Container länger in Häfen. „Es fahren noch vereinzelt Schiffe mit niedrigem Tiefgang”, sagte Marco Speksnijder, Manager bei Contargo Rhein-Neckar im Hafen Ludwigshafen/Mannheim. Die Schiffe könnten aber deutlich weniger Ladung aufnehmen als sonst - derzeit trügen Schiffe je etwa 20 bis 30 Container statt 150 bis 200.

„Die Terminals der Häfen sind bereits zu etwa 85 Prozent gefüllt, das liegt aber auch an den Folgen des Ukraine-Kriegs und der Schließung des Hafens Shanghai”, sagte Speksnijder. „Stand jetzt sind wir noch eine kurze Weile handlungsfähig, dann wären wir bei 100 Prozent Belegung angelangt. Wir hoffen, dass bald ein bisschen Wasser kommt, damit wir etwas abfahren können.”

Speksnijder zufolge fährt der Logistikdienstleister Contargo wegen des Niedrigwassers zweimal wöchentlich Container auf der Schiene von Mannheim nach Duisburg. „Mit diesem Bypass umgehen wir das Nadelöhr Kaub.” Es handele sich vor allem um Container, die rechtzeitig an einem Seehafen sein müssten, um auf ein Schiff umgeladen zu werden.

Arndt Puderbach, der in der Geschäftsführung von Contargo Rhein/Main für das Terminal zuständig ist, sprach von „einer recht schwierigen Situation”. Sie sei ähnlich wie im Oktober 2018. „Wir schauen von Tag zu Tag.” Für eine Statistik mit genauen Zahlen fehle derzeit die Zeit. Klar sei jedoch: „Die Auftragslage ist leicht rückläufig.”

Das Unternehmen versuche seinen Kunden andere Verkehrsträger - Lastwagen und Schiene - anzubieten. „Das ist aber in Normalzeiten schon alles ausgebucht”, so Puderbach. Die Suche nach Alternativen ist den Angaben nach schwierig: Es sei leichter, einen Lkw zu kaufen als Fahrer zu finden.

„Unsere Nahverkehr-Lkw fahren jetzt Landbrücken”, sagte Puderbach. Gestrandete Import-Container aus Koblenz würden auch nach Ludwigshafen und Wörth gefahren und dafür Export-Container zurück nach Koblenz gebracht und nach Neuss oder Duisburg gefahren. Andere fahren den Angaben nach mit der Bahn nach Mannheim oder Duisburg und beladen dann dort die Schiffe.

„Wir haben mittlerweile die Schifffahrt weitgehend eingestellt - mit der Betonung auf weitgehend”, sagte Cok Vinke, Manager bei Contargo Waterway Logistics. Einige Schiffe seien trotz des niedrigen Wasserstands noch in der Lage, über den wichtigen Abschnitt Kaub zwischen Mainz und Koblenz zu fahren. „Diese Schiffe können natürlich nicht mehr viele Tonnen an Ladung mitnehmen. Aber solange es geht, wird die Schifffahrt noch Ladung befördern.” Auch andere Unternehmen würden jedoch wohl ihre Kapazitäten senken, weil weniger transportiert werden könne, sagte Vinke.

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