Wirtschaftliche Lösungen finden

Produktionskosten mit Photovoltaiktechnik senken

Kaisersesch (ABZ). – Vor allem bei einem hohen Stromverbrauch ist Photovoltaik (PV) heute wirtschaftlich hoch interessant. Das veranlasst immer mehr Unternehmen, diese Art der Energieversorgung für ihre Produktion einzusetzen. Photovoltaik gilt inzwischen als günstigste Form der Energiegewinnung, denn in den vergangenen fünf Jahren sind die Investitionskosten für PV-Anlagen deutlich, um bis zu 50 %, gesunken. Die Wi Solar GmbH, ein Fachunternehmen der Solarwirtschaft, setzt bei ihren Konzepten auf durchaus „konservative Wirtschaftlichkeitsberechnungen“ und hat sich auf die Entwicklung gewerblicher Anlagen spezialisiert. Die Solar-Experten aus Rheinland-Pfalz fokussieren sich dabei auch auf die Bauindustrie.

Ein wesentlicher Anteil der Stromkosten kann in Produktionsbetrieben über eine langfristig aktive PV-Anlage eingespart werden, teilweise bis zu 50 %. Die Reduktion der Kosten steigert somit indirekt die Ertragsquote. Laut einer Befragung ausgewählter Unternehmen wird Photovoltaik zwar auch in der Wirtschaft sehr positiv als saubere und durchaus rentable Energiegewinnung bewertet. Die besonderen Chancen bei der Betriebskostenoptimierung sind aber oft nicht bekannt – ausgenommen bei denjenigen, die eine Photovoltaik-Anlage bereits erfolgreich betreiben und entsprechend positive Erfahrungen gemacht haben.

Ob eine Photovoltaik-Anlage sinnvoll ist, sollte bereits am Anfang geklärt und im Einzelfall entschieden werden. Nur so lässt sich am Ende das gewünschte Ergebnis erzielen, eine echte Einsparung. Grundsätzlich gilt: Bei großem Energiebedarf – speziell in der Produktion – ist eine PV-Lösung oft höchst ökonomisch. „Jede PV-Anlage sollte aber auf einem profunden Konzept basieren, das vielfältige Aspekte berücksichtigt“, erläutert Andre Steffens, Geschäftsführer der Wi Solar GmbH.

Prinzipiell sei PV für alle Branchen mit hohem Stromverbrauch und großen Dachflächen interessant, insbesondere ab 1000 m2 und mehr. „PV rechnet sich fast immer, wenn einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sind, die Anlage bedarfsgerecht konzipiert ist und über die Jahre effektiv arbeitet. Zu berücksichtigen ist z. B. – neben Dachgröße, Dachart und Standorteigenschaften – der spezifische Bedarf des Unternehmens, etwa die Produktionszeiten.“ Und noch etwas gilt es zu beachten, damit die PV-Installation und der Betrieb ein Erfolg werden: ein realistisches Wirtschaftlichkeitskonzept. Denn gewerbliche Anlagen sollten sich für den Betreiber nicht nur lohnen, sondern auch die maximal möglichen Erträge erwirtschaften. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Betreiber einer Photovoltaik-Anlage die EEG-Umlage nicht mehr voll, sondern nur zu 40 % zahlen muss.

Eine kürzlich fertiggestellte Anlage von Wi Solar liefert nach einem Jahr Laufzeit erste bilanzierbare Daten. Sie steht auf einem Werksgebäude der Gebr. Zeglowski GmbH & Co. KG mit einer Dachfläche von rd. 3000 m2, von der ca. 90 % mit Solarmodulen belegt sind. Hergestellt werden hier Mauerwerke, Steine und Pflaster aus den Bimssteinen der Region, dabei reicht das Spektrum vom Garten- und Landschaftsbau bis zum Hochbau.

Das Ergebnis der PV-Anlage nach nur einem Jahr Laufzeit kann sich sehen lassen: Der Jahresertrag beläuft sich auf 450000 kWh. Wie die Geschäftsleitung berichtet, deckt die Anlage im Energiemix 20 % des Gesamtenergiebedarfs ab. „Das ist für uns ein erheblicher Anteil, da wir pro Tag allein für die Produktion durchschnittlich ca. 3900 kWh benötigen“, erläutert Christoph Zieglowski, Geschäftsführer der Gebr. Zieglowski GmbH & Co. KG, eines der Gesellschafterwerke der KLB neben Delfing sowie Rünz & Hoffend. Über die KLB werden die Produkte der drei Baustoffhersteller vermarktet. „Den überschüssigen Strom, das sind etwa 38 %, speisen wir ein und erhalten dafür noch die Einspeisevergütung. Etwa 11 Cent je Kilowattstunde werden so zusätzlich eingenommen. Erfreulicherweise würde sich die Anlage aber auch ohne Einspeisevergütung rechnen – viel entscheidender ist das jährliche Einsparpotenzial von 20 % in der Gesamt-Stromrechnung.“

Das Werk Delfing in Saffig bei Koblenz betreibt bereits seit 2015 eine PV-Anlage. Auch hier werden vielfältige Bimsbaustoffe für den Hochbau sowie Betonprodukte für den Garten- und Landschaftsbau hergestellt. Um die Betriebskosten zu reduzieren, ließ Delfing von Wi Solar eine auf den Standort zugeschnittene Modulinstallation für eine Dachfläche von 2300 m2 realisieren. Zuvor wurden die Dachflächen saniert. 2018 erhöhte Delfing die Leistung der Anlage nochmals durch weitere Module auf einer neu errichteten Lagerplatzüberdachung. Der so erzielte Jahresertrag von insgesamt 510000 kWh fließt zum großen Teil direkt in die Produktion. „Der wirtschaftliche Aspekt für die Errichtung der beiden Anlagen war zwar das entscheidende, nicht aber das einzige Kriterium“, betont Walter Delfing, Geschäftsführer der Delfing Baustoffwerk GmbH & Co. KG. Die PV schaffe allgemein ein positives Image, was gerade zu einem Unternehmen, das vor allem mit natürlichen Rohstoffen arbeitet, schlicht und einfach hervorragend passe.

Ein positives Beispiel für eine schon länger betriebene Bestandsanlage ist die PV-Installation auf den Produktionshallen der Elbe delcon GmbH – Elbe Decken. Dabei ist nur etwa ein Drittel (ca. 2800 m2) der gesamten Dachfläche mit Modulen bedeckt, diese ist jedoch exakt so groß bemessen, wie es letztlich für eine optimale Wirtschaftlichkeit erforderlich ist. So wird die Anlagenkapazität mit einem Eigenverbrauchsanteil von zuletzt 100 % des selbst erzeugten Stroms bestmöglich ausgenutzt.

Ein weiterer Vorteil für den Hersteller von Spannbeton-Fertigdecken ist, dass die PV-Anlage speziell dann, wenn die Bautätigkeit am größten ist und hoher Energiebedarf ansteht, den meisten Strom erzeugt. Bei diesem Anlagenkonzept der Wi Solar werden rd. 50 % des Gesamt-Energiebedarfs abgedeckt, die Einsparungen sind somit beachtlich. Peter Kirchner, Werks- und Vertriebsleiter von Elbe Decken, der die Anschaffung der PV-Anlage vor fünf Jahren begleitet hat, berichtet zum bisherigen Verlauf: „Prognostiziert war eine solarproduzierte Strommenge von knapp 360000 kWh. Diese sollten zu 66 % selbst genutzt werden. Im letzten Jahr haben wir aber fast 400000 kWh produziert, liegen also bei über 110 %. Wir erklären uns das so, dass in den sorgfältigen Kalkulationen von Wi Solar wohl tatsächlich sehr realistisch und tendenziell mit etwas Reserve gerechnet wurde. Zum anderen dürfte der Klimawandel mit erkennbar mehr Sonneneinstrahlung sein Übriges tun. So blicken wir optimistisch in eine Zukunft, bei der wir sogar noch zusätzlich profitieren werden.“

Gesamtwirtschaftlich besonders erfreulich ist, dass sich durch die positive Entwicklung der Return on Investment (ROI) um ein Jahr, von knapp neun auf nur acht Jahre reduziert hat. Bei modernen Anlagen mit deutlich geringeren Investitionskosten lassen sich, so Wi Solar Geschäftsführer Steffens, teilweise von vornherein sieben bis acht Jahre ROI ansetzen – natürlich abhängig von der Art und den Nutzungsbedingungen der PV-Anlage. Auch hier bewährt sich eine gründliche und realistische Planung bereits vor Baubeginn.

Neben einem stets individuellen und branchenbezogenen Wirtschaftlichkeitskonzept ist eine regelmäßige Wartung der Anlage entscheidend. Nur so kann sie über den gesamten Lebenszyklus ihre optimale Leistung erbringen. Die Industrieunternehmen Brohlburg-Bplus und BWN setzen ebenfalls auf Photovoltaik und betreiben ihre Anlagen mit regelmäßiger Wartung und einem umfassenden Monitoring.

Die Brohlburg Dämmstoff- und Recyclingwerke GmbH & Co. KG, Hersteller von Dämmstoffen für den Wohn- und Industriebau, nutzen Photovoltaik auf einer Dachfläche von 4800 m2. Die Anlage erbringt einen Jahresertrag von rund 530.000 kWh. BWN, ein Industriebetrieb für vorgefertigte Elemente aus Stahlbeton wie Wand-, Decken- oder Treppenbauteile, ließ eine PV-Konzeption für eine Dachfläche von 2400 m2 erstellen. Mit der fertigen Anlage wird ein Jahresertrag von insgesamt 262.000 kWh generiert. „Wartungs- oder Instandhaltungskosten sind bei einer seriösen Wirtschaftlichkeitsberechnung eingepreist“, erklärt Andre Steffens. „Eine regelmäßige Wartung ist – wie bei den meisten technischen Anlagen – eine wichtige Säule für die Rentabilität.“

Übrigens: Wer nicht selbst investieren möchte, kann auch anders von Photovoltaik profitieren – etwa durch die Verpachtung der eigenen Dachflächen oder durch die Pachtung der Fremdanlage eines erfahrenen Betreibers, wie zum Beispiel Wi Solar, der dann die komplette Investition übernimmt. Dies stellt eine besonders einfache Nutzung von Solarstrom dar und beinhaltet trotzdem alle Vorteile der Stromgewinnung mit erneuerbaren Energien.

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