Bauaussichten 2025

"Wirtschaftsfreundliche Politik muss kommen – schnell!"

von: Heinrich Odenwälder, Erster Vorsitzender des Bundesverband der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen (bbi)
Ein Blick in den Wirtschafteil der Medien mit den überwiegend negativen Schlagzeilen bereitet derzeit alles andere als Vergnügen: Die Industrie verliert in einer nie erlebten Geschwindigkeit an Wettbewerbsfähigkeit, der Mittelstand kann die hohe Kosten-belastung und den Personalmangel kaum noch bewältigen, Unternehmen fliehen vor der Bürokratie und den Rahmenbedingungen ins Ausland, bauen Stellen ab oder hören einfach auf. Die Bauwirtschaft leidet unter all dem und dazu noch unter einem drastischen Rückgang der Baugenehmigungen für Wohngebäude. Bedauerlicherweise ließe sich diese Liste noch weiter fortsetzen, worauf ich an dieser Stelle aber verzichten will.
Fachkräftesicherung
Heinrich Odenwälder, Erster Vorsitzender des Bundesverband der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen (bbi). Foto: bbi

Denn: Klagen hilft wenig, wichtiger ist derzeit der Blick nach vorne. Was die deutsche Wirtschaft auf keinen Fall zusätzlich verkraften kann, ist ein langer politischer Entscheidungsstillstand. Unmittelbar nach den Wahlen muss die Regierungsbildung zügig erfolgen und an erster Stelle der Tagesordnung muss eine wirtschaftsfreundliche Ausrichtung aller Entscheidungen stehen – ein entsprechender Haushalt muss schnellstens verabschiedet werden.

Stand heute – Anfang Dezember 2024 – droht zu Beginn des Jahres die sogenannte "vorläufige Haushaltsführung" mit möglicherweise üblen Auswirkungen auf dringend notwenige Investitionen in Straßenbau- und Infrastrukturmaßnahmen. Marode Brücken und Straßen lassen grüßen. Ein langer Stillstand in diesem Punkt würde die deutsche Wirtschaft noch weiter zurückwerfen. Erhöhter Investitionsbedarf besteht aber auch im Wohngebäudebau und der Sanierung des Gebäudebestandes. Ziel zukünftiger Regierungsarbeit muss es sein, Bauen möglich zu machen und nicht zu verzögern oder zu verhindern. Die überbordende Regulierung und Bürokratie müssen schnellsten abgebaut werden. In einer aktuellen Untersuchung des Ifo-Instituts wird ausgerechnet, dass die Bürokratie in Deutschland die Unternehmen jährlich unfassbare 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung kostet. Zum Vergleich: Durch das Bürokratieentlastungsgesetz IV der alten Regierung wird die deutsche Wirtschaft um knapp 1 Milliarde Euro entlastet. Die Lücke zwischen den beiden Zahlen zeigt die Größe des Handlungsbedarfes mehr als deutlich. Der Aufgabenkatalog der neu zu wählenden Regierung ist also umfangreich. Der Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, muss wieder in den Mittelpunkt rücken. Nur gute Rahmenbedingungen, die unternehmerisches Handeln wieder möglich machen, anstatt planwirtschaftlicher Ansätze werden zu einer wirtschaftlichen Erholung in Deutschland führen.

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