Wissing prognostiziert

Bis 2030 sind am meisten belastete Bahnstrecken grundsaniert

Mainz (dpa). - Mit dem neuen Konzept der Generalsanierung wichtiger Bahnstrecken wird nach Einschätzung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing das Kernnetz bis zum Ende des Jahrzehnts generalsaniert.
Verkehr
Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Verkehr und Digitales, spricht während eines Interviews. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow

„So kommen wir 2030 dahin, dass wir sagen können, wir haben die am meisten belasteten Strecken des deutschen Schienennetzes grundsaniert und modernisiert”, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Ähnlich hatte sich Bahn-Vorstand Michael Peterson in der „Zeit” geäußert. Er hatte bis 2029 eine in ganz Deutschland extrem verbesserte Situation vorausgesagt.

Die Generalsanierung bringe viel früher Verbesserungen für Fahrgäste und den Güterverkehr als der Neubau von Strecken, der zusätzlich vorangetrieben werde, sagte Wissing. Sie sei auch effizienter als die üblichen Teilsperrungen bei laufendem Betrieb. „Wir sind der Meinung, dass das Bauen unter dem rollenden Rad gescheitert ist. Deswegen ändern wir das jetzt.”

„Deutschland hat seine Eisenbahninfrastruktur seit Jahrzehnten vernachlässigt”, bekräftigte Wissing frühere Aussagen. Die Infrastruktur sei nicht im gleichen Maße wie die Nachfrage mitgewachsen. Die Bahn müsse wieder auf Spur gebracht werden - „darum unser Fokus auf die Generalsanierung des Bestandsnetzes und Planungsbeschleunigung bei Neubauten”.

Das Konzept der Generalsanierungen sieht vor, dass eine Strecke für einen überschaubaren Zeitraum komplett gesperrt wird, um alles auf einmal zu reparieren und zu modernisieren. Als erste Strecke wird ab Mitte 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim fünf Monate grundlegend instandgesetzt. Sie gilt als die meistbefahrene Strecke Deutschlands. „Wir haben dort jeden Tag eine Störung”, sagte Wissing. 2025 folgen die vor allem für den Güterverkehr wichtige Trasse Emmerich-Oberhausen sowie die Strecke Hamburg-Berlin.

Die Sperrung der Riedbahn bringe vorübergehend Stress für die Menschen, die die Strecke nutzten, aber eben planbar für fünf Monate und nicht über Jahre, sagte Wissing. Für die Zeit seien Nebenstrecken ertüchtigt worden. Zudem seien über 100 Busse als Ersatzverkehr im Einsatz. „Die Idee ist, die Beeinträchtigungen für Reisende und Logistiker so gering wie möglich zu halten, indem wir die Strecke jetzt einmal dicht machen, um die Infrastruktur in einen Zustand wie bei einer Neubaustrecke zu versetzen. Dafür brauchen wir kein aufwendiges Planungsverfahren.” Deswegen gehe das auch so schnell.

Schon Ende 2024 führen Fernzüge pünktlicher, wenn die Riedbahn als eine der Hauptschlagadern störungsfrei sei. Bei Generalsanierungen würden nicht nur Gleisbett, Schienen und Oberleitungen erneuert. Es werde auch digitalisiert und der Gleiswechselbetrieb ermöglicht. Damit könne in beide Richtungen gleich schnell gefahren werden, was Auswirkungen etwa von Wartungsarbeiten minimiere.

Es gebe zwar keinen Verkehrsträger mit 100 Prozent Pünktlichkeit, sagte Wissing, aber: „Nach der Bahn sollte man eigentlich die Uhr stellen können. Das muss der Anspruch sein.”

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