Wohngegend "Insel der Sinne" geht "über funktionale Ebene hinaus"

Architekten planen für Blinde

Ökologisches Bauen
Die "Insel der Sinne" verbindet Wohnen und Versorgung für rund 200 Personen. Abb.: Brückner Architekten

München (ABZ). – Das besttrainierte Sinnesorgan des Architekten ist das Auge. Umso spannender ist es laut eigenen Angaben für das Team von Brückner Architekten, sich in die Welt sehbehinderter und blinder Menschen einzufühlen. Ein aktueller Entwurf für ein Quartier östlich von München integriert unter anderem auch das neu geplante, bislang in der Region in anderen Räumlichkeiten verortete Blindenzentrum.

Herausfordernd für sehbehinderte Menschen sei es vor allem, Einrichtungen des täglichen Bedarfs zu erreichen. Der Planungsentwurf von Brückner sieht daher vor, blinden Menschen einen Stützpunkt in der Region zu geben. Das interdisziplinäre Team aus Architekten, Technical Artists und Fachplanern hat im Entwurf einen Ort geschaffen, der möglichst viele Wahrnehmungsmöglichkeiten bietet, um Orientierung zu erleichtern, die weit über die funktionale Ebene hinausgeht. So sieht "Die Insel der Sinne" eine Verbindung aus Wohnen und Versorgung in einem innovativen Format vor: Neben Wohneinheiten für rund 200 Menschen sind auch Praxen, Geschäfte oder Begegnungszonen geplant. Im Unterschied zu sehenden Menschen nehmen Sehbehinderte laut Brückner zuerst die Details, die kleinen, buchstäblich greifbaren Strukturen wahr. Danach erst erschließen sie sich das große Ganze wie zum Beispiel ein Gebäude. Diesen umgekehrten Weg sind auch die Architekten gegangen. Die Sinne Tasten, Hören und Riechen nehmen in der Planung eine besondere Bedeutung ein. Neben dem eigentlichen architektonischen Konzept wurden daher auch Hilfsmittel wie spezielle Bodenbeläge, Treppengeländer oder akustische Maßnahmen verknüpft. Michael Brem, Architekt bei Brückner: "Ich habe nie ein definiertes Ergebnis vor Augen, weil dieses erst im Prozess entsteht. Ich fange gern einfach an und entwickle die Idee weiter, hin zu etwas Besonderem. Kopf und Hand interagieren im ständigen Dialog und so entstehen vor allem im Entwurfsprozess immer neue Chancen."

Auf vier Inseln mit jeweils vier bis fünf Wohnwürfeln, die wie Felsen in einer Blumenwiese stehen werden, entsteht Raum, der den Bewohnern Schutz und Geborgenheit vermitteln soll.

Neben olfaktorischen Reizen durch die üppige Bepflanzung wird auch die auditive Wahrnehmung, zum Beispiel durch das Plätschern von Wasser angeregt. Und schließlich spielt auch die visuelle Wahrnehmung, zum Beispiel durch Licht und Schattenreflexe eine große Rolle.

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