"World Skills"

Handwerker bereiten sich auf Berufs-Weltmeisterschaft vor

Ausbildung und Beruf
Julian Kiesl aus Mallersdorf-Pfaffenberg in Bayern ist einer der Betonbauer, die ihr Handwerk bei der Weltmeisterschaft der Berufe, den "WorldSkills", vertreten. Kürzlich haben diese im Ausbildungs-Fortbildungs-Zentrum der Bauinnung Nordschwaben trainiert. Foto: ZDB/Petra Reidel

Kazan/Russland (ABZ). – Die Betonbauer Julian Kiesl (20) aus Mallersdorf-Pfaffenberg in Bayern und Niklas Berroth (21) aus Sulzbach-Laufen, Baden-Württemberg, werden ihr Handwerk bei der Weltmeisterschaft der Berufe, den "WorldSkills", vertreten. Bei diesem Berufswettbewerb treten vom 22. bis zum 27. August in Kazan (Russland) rd. 1600 junge Fachkräfte aus mehr als 60 Ländern gegeneinander an.Kürzlich haben Kiesl und Berroth im Ausbildungs-Fortbildungs-Zentrum der Bauinnung Nordschwaben zusammen mit dem Trainer Josef Leberle ein Testprojekt trainiert.Das Schalen von zwei Wänden, wovon die eine mit Winkelabschrägung plus schräger Ausbuchtung zu bauen ist und die andere einen viereckigen Erkervorbau mit einer Aussparung in Zwiebelkuppelform hat, ist Hauptbestandteil der Wettbewerbsaufgabe. "Die Wände erhalten eine komplette Deckenabschalung, damit diese zusammen mit der Decke sowie zwei deckengleichen Unterzügen in einem Guss betoniert werden können", erklärt Josef Leberle, Ausbildungsleiter im Ausbildungszentrum in Nördlingen. Des Weiteren ist umlaufend ein Betoniergerüst zu erstellen. Nach dem Trocknungsprozess steht das Ausschalen an. "Dieser Vorgang der Enthüllung erfolgt unter großer Anspannung, denn er gibt das Ergebnis für alle sichtbar und messbar frei", weiß Leberle aus Erfahrung. "Sichtbeton in höchster Qualität, millimetergenau nach den Plänen gearbeitet, das ist unser Ziel", erklärt der Maurer- und Betonbaumeister. Insgesamt treten elf Teams bei den Betonbauern in Kazan an. Für den Wettbewerb wird das bekannte Testprojekt mit bis zu 30 % an Änderungen, v. a. bei den Abmaßungen, versehen. Die Teilnehmer müssen daher den Plan ganz genau lesen und dürfen sich nicht auf Bekanntes verlassen. Julian Kiesl wuchs in einem Schreinerhaushalt auf. Für ihn war klar, dass er auf jeden Fall mit seinen Händen arbeiten möchte. "Nach verschiedenen Praktika habe ich mich dann für den Beruf des Betonbauers entschieden. Die Teamarbeit, die gute Stimmung am Bau, aber auch der Himmel als Dach am Arbeitsplatz haben mich letztendlich überzeugt", so der junge WM-Teilnehmer, der bei der Fahrner Bauunternehmung GmbH in Mallersdorf-Pfaffenberg arbeitet. "Die größte Herausforderung dieser Wettbewerbsaufgabe ist es, im Zeitplan zu bleiben. Wenn dann noch alles auf den Millimeter passen würde, das wär's", so Kiesl.Niklas Berroth war schon als kleiner Junge mit auf den Baustellen des Familienunternehmens Berroth-Bau GmbH in Sulzbach-Laufen. "Für mich ist Sichtbeton einfach der Baustoff schlechthin. Er sieht klasse aus und es ist nach wie vor eine Herausforderung, schönen Beton zu bauen", erklärt Berroth, der nach seiner Ausbildung im Ost-Alb-Kreis im Familienunternehmen arbeitet. "Wir erstellen Bauwerke für die Ewigkeit, das fasziniert mich am allermeisten an meinem Beruf", so Berroth, der sehr gespannt auf die Qualität der Materialien in Russland ist. Im Jahr 2017 war Berroth Deutscher Meister und seit März 2019 ist er Mitglied der Nationalmannschaft.Die Beton-/Stahlbetonbauer treten in Kazan zusammen mit Nachwuchshandwerkern aus vier weiteren Berufen an. Das Maurerhandwerk vertritt der 22-jährige Christoph Rapp. Der Baden-Württemberger hat im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft der Berufe, der EuroSkills, bereits die Goldmedaille gewonnen und sich somit den Titel als Europas bester Maurer gesichert. Daran will er beim Wettbewerb in Kazan anknüpfen. "Dass es im vergangenen Jahr für die Goldmedaille gereicht hat, hätte ich nicht erwartet. Aber natürlich gibt das Rückendeckung für die Weltmeisterschaft. Mein Rezept für den Wettkampf: Cool bleiben und einfach machen – so, wie sich das für Maurer eben gehört", beschreibt Rapp seine Erwartungen. Rapp hat seine Ausbildung 2016 abgeschlossen und macht aktuell einee Weiterbildung zum Bautechniker und Maurermeister.Gemeinsam mit einem Zimmerer, einem Stuckateur und einem Fliesenleger bilden Rapp, Kiesl und Berroth das "Nationalteam Deutsches Baugewerbe", das vom Spitzenverband der mittelständischen Bauwirtschaft, dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), gefördert wird. Als Sponsoren unterstützen zudem die 123erfasst GmbH, die Albert Berner Deutschland GmbH, brz Deutschland, die Collomix GmbH, die Deutsche Poroton, Quick mix, Stabila Messgeräte, VHV Versicherungen, die Adolf Würth GmbH & Co. KG sowie die Zertifizierung Bau die Teilnahme des Teams bei den internationalen Wettbewerben. 39 Teilnehmer gibt es insgesamt im deutschen Team.

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