XWW4-geprüfter Oberflächenschutz wird in Klärwerk eingesetzt
Gegen biogene Schwefelsäure geschützt
Wichtig: Das Instandsetzungssystem musste die Expositionsklasse XWW4 (früher: XBSK gemäß DWA-Merkblatt "M 211") erfüllen, um den Beton dauerhaft zu schützen. Auf der mineralisch reprofilierten Fläche setzten die Ausführenden auf StoPox KU 180 von StoCretec.
Im Rahmen der Instandsetzung der kommunalen Kläranlage erhielten demnach das Pumpwerk und der anschließende Einlaufkanal bis zum Sand- und Fettfang einen zusätzlichen Oberflächenschutz. Verzwickt war die Tatsache, dass der Beton oberhalb des Wasserspiegels stark durch die besagte biogene Schwefelsäure (Expositionsklasse XWW4) angegriffen war.
Nachdem sich das sachkundige Planungsbüro Zugang zum besagten Bereich verschaffen hat, bestätigte sich die Ahnung, dass eine einfache Betoninstandsetzung keinen dauerhaften Schutz bieten würde. Im DWA-Merkblatt "M 211" wurde bereits 2008 darauf verwiesen, dass in solchen speziellen Bereichen ein zusätzlicher und sehr beständiger Oberflächenschutz umgesetzt werden muss. Wichtig sei laut Merkblatt zudem, dass aufeinander abgestimmte Instandsetzungssysteme eines Herstellers verwendet werden. Daher entschieden sich Bauherr, Planer und Fachverarbeiter für Systemlösungen von StoCretec.
Zu Beginn mussten die Mitarbeiter den Untergrund fachmännisch vorbereiten. Sie entfernten den geschädigten Beton mithilfe von Hochdruckwasserstrahlen. Danach beschichteten sie die freigelegte Bewehrung mit dem mineralischen Korrosionsschutz StoCrete TK. Tiefere Betonausbrüche wurden mit der Haftbrücke StoCrete TH 250 vorbehandelt und frisch-in-frisch mit dem Grobmörtel StoCrete TG 252 händisch reprofiliert.
Die geforderte Betondeckung stellten die Mitarbeiter mit dem Nassspritzmörtel StoCrete TS 250 wieder her. Die Verarbeitung im Nassspritzverfahren habe eine schnelle Reprofilierung der Fläche ermöglicht. Mit dem Feinspachtel StoCrete TF 250 wurde die Oberfläche schließlich egalisiert. Auch Poren und Lunker wurden verschlossen. Auf den Bodenflächen nutzten die Ausführenden den Estrichmörtel StoCrete TG 154 zur Reprofilierung und um Gefälle herzustellen. Ohne die Belastung durch die biogene Schwefelsäure wären die Instandsetzungsarbeiten damit hinreichend ausgeführt, da die StoCretec-Kläranlagenmörtel die Anforderungen der DIN 19573 für die Exposition XWW 1 bis 3 erfüllt, teilt das Unternehmen mit. Allerdings entsteht an der Betonoberfläche durch die Säure ein pH-Wert von unter 3. Das beansprucht den Zementstein sehr stark und hat einen lösenden und treibenden Angriff auf die Oberfläche zur Folge. Daher reichten die mineralischen Produkte bei diesen speziellen Gegebenheiten nicht zum dauerhaften Schutz aus. Entsprechend mussten die Ausführenden eine zusätzliche Beschichtung auftragen.
Als Oberflächenschutz gegen biogene Schwefelsäure hat StoCretec die Grundierung StoPox 452 EP, kombiniert mit StoPox KU 180 bereits 2006 erfolgreich auf die Anforderungen gemäß DIN 19573 für die Exposition XWW4 prüfen lassen. Die hydrophile Formulierung von StoPox 452 EP hafte sehr gut auf feuchten Untergründen und beschleunige somit die anfallenden Arbeiten. Das zweifach aufgebrachte Epoxidharz-System StoPox KU 180 versiegelt die Oberflächen danach dauerhaft und lässt kein angreifendes Medium an den Beton, verspricht der Hersteller.
Wichtig für die dauerhafte Instandsetzung der Oberflächen im Klärwerk war die vollflächige Anwendung des StoCretec-XWW4-Dickschichtsystems. Alle Wandanschlüsse und Bauteilkanten wurden hierfür mit Dreieckskehle oder Fase versehen. Dadurch ist eine undurchlässige Wanne entstanden. Diese sorge wiederum dafür, dass auch in den kritischen Bereichen keine Schadstoffe den Beton angreifen können.
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