Zahlreiche Absagen und Verschiebungen

Coronavirus legt Messegeschäft lahm

München (ABZ). – Das Coronavirus legt sich zunehmend auf die Nervenbahnen der globalen Wirtschaft. Nach dem Bekanntwerden immer neuer Fälle in Deutschland und den europäischen Nachbarländern wachsen die Sorgen nicht nur in der exportorientierten Industrie mit ihren international verzweigten Wertschöpfungsketten. Auch das Messegeschäft im In- und Ausland gerät zunehmend ins Stocken. Zuletzt fielen dem auch immer mehr Messen, die für die Bauwirtschaft und das Bauhandwerk von Bedeutung sind, zum Opfer.

Die jüngste Absage kommt aus München. Nach reiflicher Überlegung wurde dort nun auch die Internationale Handwerksmesse (IHM) wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus abgesagt. Das teilten die Veranstalter zu Beginn der Woche in München mit. Die IHM ist mit 1000 Ausstellern aus 60 Ländern und mehr als 100.000 Besuchern die wichtigste Leistungsschau des Handwerks in Deutschland. Einen Ausweichtermin gibt es nicht. Anders bei der NürnbergMesse. Diese hatte Ende der vergangenen Woche das Messe-Duo Fensterbau Frontale und Holz-Handwerk 2020 auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie sollen nun nicht wie geplant vom 18. bis zum 21. März 2020 stattfinden, sondern zu einem noch festzulegenden Termin 2020.

Ebenfalls verschoben wurde zuvor bereits die Light + Building in Frankfurt. Sie wird nicht wie ursprünglich geplant vom 8. bis zum 13. März, sondern vom 27. September bis 2. Oktober 2020 auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden (weitere Informationen dazu lesen Sie auf Seite 6).

Von weiteren Verschiebungen betroffen sind unter anderem die Handwerksmesse SHK Essen, die GeoTHERM in Offenburg sowie die Kölner Eisenwarenmesse.

Schmerzlich für die Baubranche, nicht nur vor Ort, ist auch die Verschiebung der SaMoTer, Italiens wichtigste Baumaschinen-Messe. Sie war vom 21. bis 25. März geplant. Der neue Termin für die SaMoTer 2020 ist nun der 16. bis 20. Mai.

Nach der Absage etlicher Großveranstaltungen sehen sich auch die Messebauer in der Krise. "Die aktuelle Lage ist dramatisch", sagte Jan Kalbfleisch vom Fachverband Messe- und Ausstellungsbau (Famab) der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn eine große Messe abgesagt wird, reißt das ein Riesenloch in die Auftragsbücher." Problematisch sei vor allem, dass viele Messen - etwa die Tourismusbörse ITB oder die Eisenwarenmesse in Köln – erst wenige Tage vor ihrem geplanten Beginn abgesagt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sei der Aufbau oft schon zu 90 Prozent abgeschlossen, sagte Kalbfleisch. "Vielen ist nicht klar, welcher wirtschaftliche Schaden entsteht, wenn eine Messe nicht stattfindet", ergänzte Kalbfleisch. Einem ersten Report zufolge beläuft sich der Schaden durch die bisherigen Absagen auf mehr als 4260 Millionen Euro. "Ganz viele Unternehmen haben große Fragezeichen im Kopf, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen", so Kalbfleisch. Um Insolvenzen und Entlassungswellen zu vermeiden, fordert der Fachverband staatliche Hilfen.

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