ZDB warnt

Delle in der Baukonjuktur sichtbar

Berlin (ABZ). – Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres gesunken, teilte das Statistische Bundesamt mit. "Im Mai dieses Jahres wurden 31 688 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,1 Prozent Baugenehmigungen weniger als im Mai 2021. Bis Mai erteilten die Behörden in diesem Jahr damit 155 347 Baugenehmigungen für Wohnungen – 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 17,8 Prozent zurück. Auch wenn bei den Zweifamilienhäusern (+ 2,1 Prozent) und den Mehrfamilienhäusern (+ 9,1 Prozent) die Genehmigungen zulegten: Saison- und kalenderbereinigt fiel die Zahl der Baugenehmigungen im Mai 2022 im Vergleich zum Vormonat um 6,6 Prozent. "Man muss es so klar sagen: Die Folgen der Inflation, der Energiekrise und der gestörten Lieferketten haben den Bau nun erreicht", kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Nicht nur seien in den letzten Monaten Aufträge immer weniger und ungewöhnlich viele Bauprojekte storniert worden – nun müsse auch ein weiterer Rückgang bei den Baugenehmigungen verkraftet werden. "Hohe Energiepreise, stark gestiegene Materialkosten, anhaltende Lieferengpässe, steigende Bauzinsen – diese negative Melange verunsichert immer mehr Investoren und Bauherren", sagte Pakleppa.Noch seien die Auftragsbücher der Baufirmen gut gefüllt. Aber falls sich dieser Trend fortsetze und die Zurückhaltung zunähme, "werden wir schon bald eine tiefe Delle in der Baukonjunktur sehen", mahnt der Hauptgeschäftsführer.

Angesichts des stark zunehmenden Wohnraummangels in vielen Ballungsgebieten gelte mehr denn je: bauen, bauen, bauen. Pakleppa: "Die Ampel-Koalition muss jetzt Vertrauen und Zuversicht schaffen. Private Bauherren brauchen zuverlässige Förder- und Rahmenbedingungen für ihre Neubau- und Sanierungsprojekte.

Dass es noch immer keine verbindlichen Fördervorgaben für 2023 gibt, trägt zusätzlich dazu bei, dass viele Bauwillige vorsichtig bleiben."

Der Verband warnt davor, die Bedingungen zu ambitioniert zu gestalten. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Abschreibungserhöhung für den Mietwohnungsbau müsse zügig umgesetzt werden.

"Noch mehr Investitionen privater Bauherren werden sonst ausbleiben, was es immer unwahrscheinlicher machen wird, dass die Ampel ihre Wohnungsbauziele erreicht", schließt Pakleppa.

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