Zeichen der Zeit erkennen
Deutliche Wende in der Wirtschaftspolitik gefordert
Der bbi appellierte an die zukünftige Regierung, wirtschaftsfreundliche und verlässliche Rahmenbedingungen zeitnah so zu gestalten, dass die Branche auch in schwierigen Zeiten dazu beitragen könne, die Wachstumsschwäche in Deutschland zu überwinden.
Eine funktionierende, leistungsfähige Infrastruktur sei die Grundvoraussetzung, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Heinrich Odenwälder.
Insbesondere im Bereich der Verkehrswege, der sicheren Energieversorgung und der Digitalisierung seien erhebliche Investitionen erforderlich. Hier erwarte der Verband langfristig angelegte und unbürokratische Förderprogramme.
Der knappe Wohnraum in den Ballungsgebieten habe zudem – neben den sozialen – auch gravierende wirtschaftliche Folgen. So hätten Unternehmen in Ballungszentren vermehrt Schwierigkeiten, Mitarbeitende zu gewinnen, wenn sich Arbeitnehmende die hohen Wohnkosten nicht leisten können. Nicht nur deswegen seien in diesem Bereich langfristig angelegte Förderprogramme, beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine Senkung der Baustandards dringend notwendig.
Wachsende gesetzgeberische Anforderungen und daraus resultierende, immer umfangreichere Dokumentationspflichten belasteten außerdem den betrieblichen Alltag massiv und würden wertvolle Ressourcen in Anspruch nehmen, die für das Tagesgeschäft dringend benötigt würden. Hier erwarte der Verband einen deutlichen Abbau der überbordenden Bürokratieerfordernisse.
Die Kostenbelastung der Mitgliedsunternehmen sei zuletzt nicht nur durch gestiegene Lohnkosten, Maschinen- und Energiepreise, sondern auch durch neue gesetzliche Regelungen (beispielsweise die Maut) kräftig gestiegen. Odenwälder erwarte hier eine deutliche Steuerentlastung der Unternehmen.
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Die Händler und Vermieter von mobilen Arbeitsmaschinen befänden sich aktuell in einer herausfordernden Phase, die durch die angespannte gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland geprägt sei. Die im bbi vertretenen Branchen, die eng mit der wirtschaftlichen Situation der Kunden aus Bauwirtschaft und Industrie verknüpft seien, spürten deutlich die Investitionszurückhaltung in diesen Absatzbereichen. Entscheidend für eine Verbesserung der Situation in Deutschland werde es deshalb sein, dass die neue Regierung schnell zuverlässige, wirtschafts- und investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffe. Die beschriebene Situation habe sich 2024 direkt in den Umsätzen der Händler und Vermieter von Baumaschinen und Baugeräten gezeigt. Dies zeige sich bei der aktuellen Konjunkturumfrage des bbi für das Jahr 2024.
Bei der Branchenbefragung wurden im Durchschnitt Umsatzrückgänge von nominal 7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gemeldet. Besonders die Neumaschinenverkäufe – und hier vor allem die Umsätze mit Hochbaumaschinen – seien kräftig rückläufig gewesen. Für 2025 hättten die Umfrageteilnehmer ein leichtes Umsatzplus von nominal 2 Prozent vorausgesagt.
Die nominalen Umsätze in der Baumaschinen- und Baugerätevermietung würden ebenfalls stagnieren. Für 2025 werde hier ein nominales Wachstum der Vermietumsätze von 5 Prozent erwartet. Weiter ging es auf der Konferenz mit den Zahlen der Flurförderzeughändler und -vermieter. Nach einem leichten prognostizierten Zuwachs der Umsatzzahlen (+ 2 Prozent) für das Jahr 2024 habe die Nachfrage bei der wichtigen Kundengruppe des verarbeitenden Gewerbes im Jahresverlauf nachgelassen. Es kam hier schließlich zu einem Umsatzrückgang von 0,5 Prozent. Die Umsatzverluste im Neumaschinengeschäft wurden aber durch Wachstum im Technischen Service teilweise ausgeglichen.
Andere Zahlen lieferte die Arbeitsbühnenbranche. Sie hatte sich in den zurückliegenden Jahren als weniger anfällig für konjunkturelle Schwankungen gezeigt. Der Grund: Höhenzugangstechnik finde in nahezu allen Branchen eine Nachfrage und Rückgänge in einer Branche würden in der Regel von anderen Kundengruppen aufgefangen. Allerdings sei die Zahl der in Deutschland vermieteten Arbeitsbühnen zuletzt kräftig gestiegen. Nicht zuletzt deswegen seien, den Ergebnissen der bbi-Umfrage vom Anfang des Jahres zufolge, die nominalen Umsätze der Arbeitsbühnenvermieter um 1,5 Prozent gestiegen. Angesichts der weiter unsicheren wirtschaftlichen Lage prognostizierten die Branchenunternehmen für 2025 eine Stagnation der Umsätze.
Laut bbi weise das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022 (Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor) einen Umsatz der Baumaschinen- und Baugerätehändler von etwa 12,6 Milliarden Euro aus. Dementsprechend dürfte dieser Branchenumsatz 2024 nach den beiden rückläufigen Jahren noch ca. 11,2 Milliarden Euro betragen haben. Der Umsatz in der Vermietung von Baumaschinen und Baugeräten erhöhte sich von
6,15 Milliarden Euro im Jahr 2022 (Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor) nach den Entwicklungen 2023 und 2024 auf mittlerweile knapp 6,3 Milliarden Euro.
sFür die Arbeitsbühnenbranche lagen laut Verband keine zuverlässigen Zahlen über den in der Branche 2024 realisierten Umsatz vor. In den Jahren 2023 und 2024 stieg aber der Branchenumsatz jeweils um nominal 1,5 Prozent.