Zenit erreicht

Dynamik im Neubau flacht ab

Wiesbaden/Berlin (dpa). – Minizinsen treiben die Nachfrage nach Immobilien und lassen die Kassen der Baubranche klingeln. Die kürzlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Umsatzzahlen für Oktober 2017 bestätigen den seit Jahren anhaltenden Trend. Doch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) legt nahe, dass die goldenen Zeiten zumindest im Wohnungsbau vorbei sein könnten. Den Zahlen des Bundesamtes zufolge lagen die Umsätze im Bauhauptgewerbe im Oktober um 4,5 % über dem Vorjahresmonat. Die Zahl der Beschäftigten stieg binnen Jahresfrist um 2,1 %. Für das Jahr 2016 hatte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie die Zahl der Beschäftigten mit 781.000 angegeben.Das Bauhauptgewerbe, das den Bau von Häusern, Straßen und Leitungen umfasst, profitiert schon länger vom Immobilienboom. 2016 war der Umsatz der Branche das sechste Jahr in Folge gestiegen. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet die Branche in Deutschland mit rd. 113 Mrd. Euro die höchsten Erlöse seit 20 Jahren. Im Oktober gab es Umsatzzuwächse sowohl im Hochbau (plus 5 %) als auch im Tiefbau (plus 2,7 %). Wachstumsmotor der Bauwirtschaft war in den vergangenen Jahren der Neubau von Häusern und Wohnungen. Denn Hypotheken sind immer noch vergleichsweise günstig und "Beton-Gold" ist auch bei Investoren gefragt. Doch nach Einschätzung des DIW dürfte der Zuwachs bei den Neubauten von Wohnungen "stark an Dynamik verlieren". Nach Jahren mit Wachstumsraten von teils mehr als 10 % erwarten die Berliner Forscher 2018 und 2019 deutlich geringere Zuwachsraten: "Im Wohnungsbau kündigt sich das Ende des Neubaubooms an", heißt es in der Studie, über die die "Süddeutsche Zeitung" vorab berichtete. Für 2019 sagt das DIW unter Berücksichtigung steigender Preise für Bauleistungen real gerade noch rd. 1 % Plus bei den Investitionen in Wohnungsneubauten voraus.Als mögliche Gründe für das Ende des Booms nennen die DIW-Forscher u. a. das knappe Bauland in gefragten Lagen. Zudem arbeite die Bauwirtschaft bereits an der Grenze ihrer Kapazitäten, und es werde zunehmend schwerer, Fachleute fürs Bauen zu rekrutieren.Insgesamt jedoch werde die Bauwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr "die Konjunktur in Deutschland anschieben", schreiben die DIW-Experten in ihrer Prognose, die jährlich im Auftrag des Bundesbauministeriums und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung erstellt wird: "Die nachlassende Dynamik im Neubau dürfte wieder etwas Luft für mehr Sanierungen und Modernisierungen bestehender Wohngebäude lassen."

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