Zentrales Wohnen in grüner Umgebung

Auf ehemaligem MAN-Werksgelände wird mit Ziegelmauerwerk gebaut

Baustoffe
Die Fassaden der Wohnanlage Senefelder Atrium sollen das Stadtbild auf eine moderne Weise interpretieren, erläutern die Architekten.

Offenbach (ABZ). – In unmittelbarer Nähe zur Offenbacher Innenstadt entstand auf dem ehemaligen MAN-Werksgelände die neue Mitte des Senefelder-Quartiers mit einem Park und mehreren Neubauprojekten. Eines davon ist das Wohnprojekt Atrium Senefelder, das direkt an der neu gestalteten Parkanlage mit Rasengrün und hohen Bäumen, einem großen Spielplatz, Wasserspielen und einer Boule- und Parkouranlage liegt. Sogar Flächen zum innerstädtischen Gärtnern für die Nachbarschaft gibt es.

Die GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen mit Sitz in der Nachbarstadt Frankfurt am Main baute im Senefelder-Quartier fünf Mehrfamilienhäuser mit 94 frei finanzierten Mietwohnungen, einer Kita für zehn Gruppen und drei Gewerbeflächen für Arztpraxen. Das Neubauprojekt Atrium Senefelder wurde von dem Frankfurter Architekturbüro Karl Dudler Architekten geplant, das den dafür ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen hatte. Durch die solide Bauweise mit Ziegelmauerwerk und das durchdachte Gesamtkonzept konnte das Wohnungsbauprojekt kostengünstig erstellt werden. "Der Entwurf und die Ideenfindung durch die Architekten sowie der Verzicht auf zusätzliche Außendämmung durch den Einsatz von Ziegel hat uns überzeugt", so Christian Wedler, Geschäftsführer GWH Bauprojekte. Die komfortablen Wohnungen werden von der GWH zu Nettokaltmieten von durchschnittlich 11 Euro/m² vermietet.

Karl Dudler Architekten entwarfen eine U-förmige Blockrandbebauung aus fünf Mehrfamilienhäusern, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Die bepflanzte Freifläche zwischen den Häusern öffnet sich zum neuen Park und verbindet sich mit ihm zu einem innerstädtischen Grünzug. Durch die aufgelöste U-Form haben fast alle Wohnungen einen freien Blick in die Grünanlagen.

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Die monolithische Bauweise aus verfüllten Poroton-Ziegeln ist aus Sicht der Architekten nachhaltig und kostengünstig. Foto: Deutsche Poroton/Karl Dudler Architekten

Das Entwurfskonzept von Karl Dudler Architekten lehnt sich an die gründerzeitliche Bebauung in der Umgebung an. Die modernen Neubauten sollten als zeitgemäße Interpretation des Stadtbildes und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden. Der relativ große Wohnblock wurde daher in fünf als Einzelbauten erkennbare Gebäudeteile aufgelöst und nimmt so die Maßstäblichkeit der Nachbargebäude auf. Dies unterstreichen die Architekten durch eine Kleinteiligkeit der Fassaden: Mit verschiedenen Klinkerriemchen, Fassadenfarben und unterschiedlich gestalteten Hauseingängen geben sie jedem der fünf Gebäudeteile ein eigenes Gesicht.

Auf Wunsch der GWH Wohnungsgesellschaft wurde die Wohnanlage als KfW-Effizienzhaus 55 gebaut. Sie verbraucht somit 45 % weniger Primärenergie als ein vergleichbarer Neubau. Trotz des hohen energetischen Anspruchs sollten die Wohnungen kostengünstig realisiert werden können. Die Architekten setzten diese Vorgabe mit einem kompakten Baukörper mit nur wenigen Gebäudeversprüngen und einer soliden Bauweise aus Ziegelmauerwerk um. Die Außenwände bestehen aus 42,5 cm starkem, hochwärmedämmenden Poroton-Ziegel, die Innenwände und Decken aus Stahlbeton. Außen sind die Gebäude zu 90 % verputzt, nur die Erdgeschossfassaden erhielten eine Vormauerschale aus unterschiedlichen Klinkerriemchen. Horizontalen Lisenen an der Fassade wurden aus Mineralgranulat-Elementen aufgebaut. Die Flachdächer sind begrünt oder als Dachterrassen ausgebildet. "Ziegel eignen sich aufgrund ihrer guten Schall- und Brandschutzeigenschaften sehr gut für den modernen Wohnungsbau. Auch die Statik überzeugt", so Johannes Dürrbeck, Projektleiter bei Karl Dudler Architekten.

Ausschlaggebend für die Wahl des Wandbildners waren für Architekten und Bauherren Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit. Eine monolithische Fassadenkonstruktion aus verfüllten Ziegeln ist aus Sicht der Architekten nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstig und sehr gut geeignet, um die energetische Qualität und Ausführungssicherheit der Gebäudehülle zu erhöhen. Die hartschalige Außenwand ist wartungsarm und erfüllt dennoch die Forderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung. Bei sommerlichen Hochtemperaturen wirkt die hohe Speichermasse der Ziegelkonstruktion einer Überhitzung der Innenräume entgegen und ermöglicht einen sehr guten Schallschutz. Mit dem Poroton S8-MW wurde ein Ziegel mit integrierter Dämmung gewählt, der durch eine optimierte Lochgeometrie nicht nur besonders guten Schall- und Wärmeschutz kombiniert, sondern zusätzlich mögliche Wärmeverluste über die Stoßfuge vermindert. Die hochwärmedämmenden Hintermauerziegel konnten auf der Baustelle so mit Systemzubehör kombiniert werden, dass die gesamte Außenwandkonstruktion – von der Ringbalkenschalung bis zur Deckenrandschale – monolithisch hergestellt wurde.

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Die Hauseingänge sind individuell gestaltet. Fotos: Deutsche Poroton/Matthias Rotter

Die fünfgeschossigen Häuser plus Staffelgeschoss sind als Mehrspänner organisiert. Fünf Treppenhäuser erschließen zwei bis sechs Wohnungen, deren Größe zwischen 41 und 120 m² variiert. Die 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen sind modern geschnitten und mit einem großzügigen Balkon oder Loggia beziehungsweise mit Terrasse oder Dachterrasse ausgestattet. Jede der 94 Wohnungen kann durch eine Aufzugsanlage erreicht werden. 36 Wohneinheiten gelten als barrierereduziert und wurden mit einem barrierefreien Freisitz ausgestattet. Die großen Fenster sind dreifach verglast.

Im Untergeschoss befinden sich die Kellerräume für die Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit Fahrradstellplätzen und 63 Pkw-Stellplätzen für die Bewohner. Auch separate Abstellflächen für Kinderwagen sind im Untergeschoss vorgesehen. Alle Wohnungen sind von hieraus barrierefrei zu erreichen. Der Innenhof bleibt als Grünfläche für die Bewohner frei und wird teilweise als Außenspielfläche für die Kita genutzt.

Um den Blick in den Park freizuhalten, integrierten die Architekten die ursprünglich im Innenhof angedachte Kindertagesstätte in das Gebäudevolumen. Die Gruppenräume der Kita finden zusammen mit den drei Gewerbeeinheiten, die für Arztpraxen, Büros und ähnliche Nutzungen geplant wurden, im Erdgeschoss Platz.

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