Zeppelin Rental zur bauma 2025

"Wir haben in den vergangenen 20 Jahren eine gute, erfolgreiche Struktur etabliert"

Peter Schrader, Geschäftsführer von Zeppelin Rental, verriet ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga die Highlights des Messeauftritts des Dienstleisters, der in diesem Jahr wieder auf dem Freigelände zu finden sein wird.
Zeppelin Rental bauma 2025 Baumaschinenhandel und -vermietung
Peter Schrader ist Geschäftsführer bei Zeppelin Rental. Foto: Zeppelin

ABZ: Herr Schrader, wie beurteilen Sie die Marktentwicklung im Bereich Baumaschinen-Vermietung in Deutschland und in Europa?

Schrader: Was die Marktentwicklung in den letzten Jahren betrifft, sind wir in einer Situation, die ich als kompliziert beschreiben würde. Das trifft sowohl auf Deutschland als auch auf unsere Auslandsmärkte in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Dänemark und Schweden zu. Der deutsche Markt war in den letzten zwei Jahren unter anderem durch einen massiven Einbruch im Wohnungsbau gekennzeichnet. Zudem führen politische Unsicherheit und ein fehlender Haushalt nicht gerade zu Stabilität und Planungssicherheit für uns und unsere Kunden – vor allem auch im Bereich der Infrastruktur. Und genau das empfinde ich als einen Widerspruch in sich – Investitionen in Brücke, Schiene und Straße sind dringend notwendig. Es gibt einen Investitionsstau, den wir schon seit vielen Jahren vor uns herschieben. Eigentlich sollte und könnte dies ein Wachstumsmotor für die Branche sein. Im Hinblick auf die neue Regierung empfinde ich die Jahre 2025 und 2026 daher als herausfordernd und spannend. Aktuell haben wir für die ersten Monate des Jahres gut gefüllte Auftragsbücher. Die mittel- und langfristige Planung wird aber zunehmend schwierig, was auch am fehlenden Bundeshaushalt liegt. Nichtsdestotrotz sehen wir hier nun auch die größten Chancen. In den Sondierungsgesprächen zur Regierungsbildung wurde dem Thema Infrastruktur große Bedeutung beigemessen – mit einem möglichen Anschub von Investitionen. Also ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir an dieser Stelle wieder stärkere Impulse bekommen. Die Stimmung in unseren Auslandsmärkten würde ich als verhalten optimistisch beschreiben: Wir bewegen uns zwischen einer Marktstagnation wie beispielsweise in Österreich bis hin zu einer Wachstumsprognose in Schweden. Hier war der Baumarkt seit 2024 stark unter Druck.

ABZ: Welche Erwartungen hat Zeppelin Rental an die diesjährige Bauma?

Schrader: Die alle drei Jahre stattfindende Bauma ist für uns immer ein Höhepunkt. Die Messe hat sich in den letzten Jahren häufig als Wachstumsmotor erwiesen und die gesamte Branche bewegt. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass wir uns in einem schwierigen Marktumfeld mit der Bauma zum Teil "am eigenen Schopf" aus der Krise herausziehen konnten. Ich bin überzeugt davon, dass die diesjährige Bauma durchaus wieder ein solcher Impulsgeber sein kann. Die Messefläche ist voll ausgebucht. Wir spüren eine hohe Nachfrage seitens Kunden, die die Bauma besuchen wollen, und die sie ebenfalls als Höhepunkt betrachten. Ich erwarte, dass wir durch die Kontakte und in den Gesprächen, die wir dort führen werden, Impulse für unser Geschäft setzen können. Wir werden auf der Messe mit dem ein oder anderen Kunden ein Zeichen setzen und ganz konkret über Verträge und Aufträge verhandeln. Insofern wird die Bauma auch 2025 eine gute Plattform sein für den Dialog mit bestehenden Kunden, aber auch, um mit neuen Interessenten über aktuellen Bedarf, Herausforderungen und über zukünftige Projekte zu sprechen.

ABZ: Es wird in diesem Jahr einen Gemeinschaftsstand von Caterpillar und Zeppelin Baumaschinen geben. Wie wird sich Zeppelin Rental präsentieren?

Schrader: Nach unserem "Ausflug" in die Halle B6 in 2022 werden wir im April wieder im Freigelände vertreten sein, wo wir auch in den Jahren zuvor zu finden waren. Der Fokus liegt ganz klar auf der Präsentation von nachhaltigen Maschinen und Geräten. Zudem zeigen wir eine Lade-infrastruktur mit Batteriespeichern und Stromerzeugern – auf Wunsch befüllt mit dem um 90 Prozent CO2-reduzierten Kraftstoff HVO. Wir installieren damit eine Elektrobaustelle, wie wir sie auch in den praktischen Einsatz bringen können. Gleichzeitig binden wir das Thema Digitalisierung in unseren Messeauftritt mit ein. In Vorträgen und Standrundgängen werden wir die Mega-Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung beleuchten und unter anderem unsere Leistungen für die Zero Emission Baustelle der Zukunft oder die Verkehrstelematik für die Stauvermeidung, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, erklären. Das Highlight wird unser so genannter Zeppelin-Rental-Dome sein, in dem wir für unsere Kunden und Besucher ein einzigartiges neues Erlebnis schaffen: In einer sehr besonderen Atmosphäre und auf immersive Weise stellen wir unser gesamtes Produkt- und Leistungsportfolio dar. Ein Besuch lohnt sich also in jedem Fall.

ABZ: Sie nannten eben das Stichwort alternative Antriebskonzepte. Was bietet Zeppelin Rental da genau an?

Schrader: Als Baustrom-Spezialist bringen wir zum einen den Strom auf die Baustelle. Da wir ein eingetragenes Energieversorgungsunternehmen sind, ist die Stromversorgung je nach Gegebenheiten vor Ort auch über einen Feststromanschluss möglich. Falls nicht, bieten wir mit unserem Fachbereich Stromerzeugung und Klimatechnik funktionierende Lösungen an, wie wir sie zum Beispiel im letzten Jahr gemeinsam mit Wacker Neuson auf unserer so genannten Schaubaustelle demonstriert haben. Auch die Versorgung mit HVO gehört zum Leistungsspektrum. Unser Ziel ist es, im Bereich der alternativen Antriebe sowohl die entsprechenden Geräte wie kleine E-Baumaschinen im Mietprogramm vorzuhalten als auch Lösungen für die Ladeinfrastruktur – Energiegewinnung, -speicherung und -abgabe – anzubieten. Es ist uns wichtig, die gesamte Versorgungskette zu zeigen und die Botschaft zu senden, dass es bereits praktikable Ansätze für emissionsreduziertes oder -freies Arbeiten auf der Baustelle gibt.

ABZ: Das Interesse im Markt nach alternativen Antriebskonzepten ist ja bisher eher verhalten, sehen Sie hier eine Trendänderung in Deutschland?

Schrader: Es ist natürlich schon fast eine politische Frage, wie Nachhaltigkeit in Gänze umgesetzt werden kann. Ich persönlich bin ein Fan davon, dass Dinge auch wirklich praktisch einsetzbar sind und einen wirtschaftlichen Nutzen haben. Das können wir mit unseren Lösungen leisten und unseren Kunden anbieten. Das Interesse an Maschinen mit alternativen Antrieben ist trotzdem noch überschaubar. Das liegt auch an den höheren Herstellungskosten von E-Maschinen im Vergleich zu Maschinen mit konventionellen Antrieben, die sich auch auf die Mietpreise auswirken. Die Frage bleibt also, ob Auftraggeber oder Bauunternehmer bereit sind, den Mehrpreis dafür zu zahlen. Hier nehmen wir immer noch eine Diskrepanz wahr. Insofern ist es wichtig, schlüssige und nutzbare Konzepte anzubieten. Ich glaube dennoch, dass wir hier auf einem guten Weg sind, indem wir weiterhin eng mit Kunden, Universitäten und Herstellern zusammenarbeiten. Nur ein gemeinsamer Weg mit beispielweise herstellerunabhängigen Adaptern und Anschlussgeräten wird uns in der Branche voranbringen.

ABZ: Welchen Stellenwert spielt das Thema Digitalisierung für Zeppelin Rental?

Schrader: Digitalisierung spielt bei Zeppelin Rental eine große Rolle und hat einen hohen Stellenwert. Zum einen geht es darum, durch die Optimierung interner Prozesse noch effizienter und schneller zu werden. Zum anderen wollen wir transparent und vernetzt mit unseren Kunden sein und die Geschäftsabwicklung vereinfachen. Deshalb bieten wir zum Beispiel ein Kundenportal an, in dem Vertrags- und Verbrauchsdaten eingesehen werden können, ein Energieportal für die Abwicklung von Strombestellungen und vieles mehr. Wir denken nicht nur an unsere Maschinen und Geräte und deren Telemetriedaten, sondern wollen Dienstleistungen für unsere Kunden digital abwickeln. Dazu zählen auch Lösungen wie die digitale Füllstandsmessung bei Öltanks, wie wir sie beispielsweise aktuell für einen Kunden bei Stuttgart 21 umsetzen, oder die Bereitstellung digitaler Zwillinge für die BIM-basierte Baustellenplanung. Das Angebot ist vielfältig. Daten und Digitalisierung spielen in unserem Geschäftsbereich Baulogistik sogar eine noch größere Rolle als in der Baumaschinenvermietung. Hier können wir Daten für das Bauberichtswesen liefern, was künftig vermehrt eine Rolle bei der Planung neuer Bauvorhaben spielen wird.

ABZ: Inwieweit betrifft Zeppelin Rental das Thema Fachkräftemangel?

Schrader: Den Fachkräftemangel spüren wir natürlich genauso wie alle anderen in der Branche. Hier gibt es aus meiner Sicht nur zwei Lösungsansätze. Der eine ist, selbst auszubilden. Der zweite ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten, sie weiterzuentwickeln, zu fördern und Schulungen anzubieten, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Im reinen Recruiting gibt es keinen Königsweg, der für alle Berufsgruppen funktioniert. Deshalb gehen wir individuelle Wege, beispielsweise durch die Nutzung der sozialen Netzwerke.

ABZ: Sie haben jüngst Ihren Vertrag als Geschäftsführer verlängert. Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Schrader: Mein Ziel in den drei verbleibenden Jahren bei Zeppelin Rental bis zu meinem Ruhestand ist es, dazu beizutragen, dass Zeppelin Rental auch für die Zukunft gut gewappnet ist. Wir haben in den vergangenen 20 Jahren eine gute, erfolgreiche Struktur etabliert. Mit der größeren Bedeutung der Auslandsaktivitäten werden wir prüfen, ob sie auch weiterhin zukunftsfähig ist und uns ermöglicht, uns weiterzuentwickeln. Diesen Prozess möchte ich intensiv begleiten. Ich glaube, dass ich mit meiner Erfahrung auch den ein oder anderen Impuls mitgeben kann. Ich freue mich darauf, das Geschäft in den nächsten drei Jahren auch mit meinen Geschäftsführerkollegen und allen anderen Kolleginnen und Kollegen weiter mit voranzutreiben und die Voraussetzungen für eine gute Übergabe zu gestalten.

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