Zukünftige Alternativen bei Liebherr

Emissionsarme Antriebe für Teleskoplader

München (ABZ). – Ob Baustellen- oder Event-Logistik, Gartenbau oder industrieller Materialumschlag, kommunaler Dauer- oder Katastrophenschutzeinsatz: Teleskoplader bieten Kunden weltweit größtmögliche Flexibilität beim Heben und Transportieren verschiedenster Lasten.

Neben unterschiedlichsten Einsatzparametern, die Liebherr laut eigener Aussage mit insgesamt acht Teleskoplader-Modellen in 26 Varianten bedient, schreitet die Weiterentwicklung der Maschinengattung mit dem Ziel "maximale Leistungsfähigkeit bei größtmöglicher Umweltverträglichkeit" voran.

Bei den Einsätzen von Teleskopladern wird die Wahl des richtigen Modells klassischerweise beeinflusst durch eine Vielzahl an Faktoren wie Hubhöhe, Traglast, Geschwindigkeit von Fahr- und Arbeitshydraulik, gewünschte Umschlagsleistung, Ein- oder Mehrschichtbetrieb, einfache Bedienbarkeit und Fahrerkomfort sowie Anzahl und Funktionsweise der zu betreibenden Arbeitswerkzeuge.

Mit dem Ziel maximaler Leistungsfähigkeit bei größtmöglicher Umweltverträglichkeit, werden weitere Parameter immer entscheidender. Hierzu zählen unter anderem der Einsatzort mit den jeweiligen Umweltauflagen (Innen- oder Außenbereich, lokale Umweltzonen mit Auflagen im Bereich Luft- und Geräuschemissionen), Fahrstrecken der Maschine, Verfügbarkeit von Energieträgern (Strom, "grüner Kraftstoff") und die notwendige Infrastruktur (Netzqualität, Ladestationen, Tankstellen).

Liebherr befasst sich mit den heute und in absehbarer Zeit verfügbaren Techniken der Energieumwandlung (Motoren) und den hierfür geeigneten Energieträgern (Kraftstoffe). Im Zuge dessen wurden auf der bauma 2022 unter anderem die drei folgenden kunden- beziehungsweise einsatzoptimierten Antriebskonzepte für den Teleskoplader skizziert.

Einen immer wichtigeren Platz nimmt bei Liebherr der nachhaltige, synthetische Kraftstoff HVO ein – der erste kommerziell erwerbbare Kraftstoff, mit dem Verbrennungsmotoren nahezu klimaneutral betrieben werden können. Dessen Herstellung ist klimaneutral, wenn bei der Erzeugung ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen genutzt wird. Zudem erzeugt es beim Einsatz geringere Emissionen als eine mit fossilem Diesel-Kraftstoff betriebene Maschine.

Aufgrund der guten Verträglichkeit mit allen Motorkomponenten und der Mischbarkeit mit fossilem Diesel ist die Ein- oder Umstiegshürde für Kunden dem Unternehmen zufolge niedrig. Sogar der Wechsel im laufenden Betrieb, beispielsweise bei Beschaffungsengpässen, ist möglich. Grundlegende Prozesse beim Endkunden müssen sich ebenfalls nicht ändern: Das Antriebskonzept bleibt laut Liebherr ohne Leistungseinbußen bestehen, es gibt weder andere Wartungsschritte noch ist eine zusätzliche technische Ausbildung hierzu nötig.

In Kombination mit dem hocheffizienten hydrostatischen Liebherr-Antrieb bietet HVO enormes Potenzial für Bau- oder Mischbetriebskunden, um ihren CO2-Fußabdruck ohne Neuinvestitionen schnellstmöglich zu verkleinern und ohne Neuinvestitionen bereit für Einsätze in "Low Emission Zones" (Beispiel: Urbane Einsatzzonen) zu sein. Inwiefern sich HVO auch langfristig auf dem Markt durchsetzen wird, hängt laut Herstellerangaben primär von der Entwicklung der weltweiten Produktionsmenge und der damit verbundenen Verfügbarkeit ab.

Trotz deutlich steigender Produktion ist HVO erst in wenigen Ländern in Europa flächendeckend zugänglich. Die lokal emissionsfreie Lösung für Liebherr-Teleskoplader ist ein modulares Hochvolt-Batteriekonzept gepaart mit einem Elektroantrieb, das sich nach Kundenwunsch und -einsatz passend skalieren lässt und mit einer Onboard-Ladeelektronik ausgestattet ist.

Dieser Antrieb eignet sich besonders für Indoor-Anwendungen, wie zum Beispiel im Recycling, und überzeugt durch erhöhten Fahrerkomfort, geringe Lärmemissionen und optimiertes Vibrationsverhalten. Ein Wiederaufladen ist ohne speziellen "Power Charger" und somit an jedem Einsatzort möglich. Durch die Möglichkeit der Energierückgewinnung kann die Gesamteffizienz des Systems noch weiter gesteigert werden.

Durch die Ladezeiten bedarf der Umstieg auf eine elektrisch betriebene Maschine gewisse Organisationsänderungen beim Kunden. Gleichzeitig greift dieser Antrieb jedoch auf die am meisten verfügbare und selbst produzierbare Primärenergie "Strom" zurück und bietet Steuer- und Regelvorteile im Einsatz. Dieser Vorteil gilt ebenfalls für das im Folgenden beschriebene Hybrid-Antriebskonzept.

Das dritte mögliche Teleskoplader-Antriebskonzept – ein serieller Hybrid mit "Plug-in" – garantiert Kunden keine Einschränkungen in Sachen Reichweite und ermöglicht den Betrieb auch ohne Batterie. Durch den höchsten Gesamtwirkungsgrad der drei vorgestellten Systeme sowie die Rekuperationsfähigkeit beim Bremsen und Absenken des Auslegers soll eine Treibstoffersparnis von mehr als 20 % erreichbar sein. Grundsätzlich weist diese Antriebsvariante eine größere Zahl an Komponenten auf und benötigt wie die batterieelektrische Variante speziell auf Hochvolt-Elektrik geschultes Personal. Dafür bietet sie ein höheres abrufbares Leistungsvermögen durch zwei parallele Energiequellen.

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