Zum Patent angemeldet
Neues Fahrzeugkonzept für den Coiltransport
Wichtig soll die maximale Nutzlast gewesen sein: Anders als sonst dient daher ein vergleichsweise leichtes Sattelkipper-Fahrgestell als Basis, das biete die nötige Stabilität für schwere Coils auf kleiner Fläche. Der Kunde transportiert Coils mit einem Gewicht von bis zu 27,7 t.
Mittels leicht versetztem Achsabstand darf das Zuggesamtgewicht im Kombinierten Verkehr 44 t betragen, damit ergibt sich ein mögliches Coilgewicht von circa 32 t (bei 8 t Zugmaschinen-Leergewicht). Zum geringen Leergewicht des Aufliegers von nur 3990 kg (4060 kg mit Steckrungen) trägt der Rahmen in Leichtbauweise bei, ebenso der patentierte Curved-Frontabschluss sowie Alufelgen.
Die 5700 mm lange Coilmulde aus robustem Stahlblech ist an den seitlichen Auflageflächen mit Siebdruckplatten belegt. Eine Besonderheit: Die Auflagefläche der Coilmulde ist über den Boden nach oben hin geringfügig verlängert, das soll für eine bessere Krafteinleitung ins Chassis sorgen. In der Mulde finden Coils bis zu einem Durchmesser von 2200 mm Platz.
ABZ-Stellenmarkt
Weitere Artikel zum Thema
Acht Rungentaschen und sechs Coilstützen sollen für Sicherheit und die nötige Ladungssicherung sorgen. In die 16 Zurrpunkte seitlich im Rahmen lassen sich Ketten oder Spanngurte einhängen. Bei Nichtgebrauch wird die Mulde mit Siebdruckplatten samt robusten Stahlunterzügen abgedeckt.
Die Coilverladung erfolgt üblicherweise per Kran, bei herkömmlichen Aufliegern durch ein aufgeschobenes Dach. Bei diesem Fahrzeug verbaut Fliegl ein Spezialverdeck, dass sich vollständig zirkulär aufklappen lässt. Dazu sind an Front und Heck zwei Hydraulikzylinder montiert, die über einen Hebelmechanismus das Verdeck betätigen. Das nötige Hydraulikaggregat befindet sich an Bord, möglich ist jedoch auch der Antrieb über die Zugmaschine, falls diese über einen Nebenantrieb verfügt. Dann lässt sich das Verdeck sogar vom Lkw aus betätigen. Mit nur etwa 10 Sekunden Öffnungs- beziehungsweise Schließzeit ist das Verdeck unschlagbar schnell, gut für Fahrer, Verlader und Spediteur. Je nach Kundenwunsch kann das Öffnen und Schließen auch elektrisch, pneumatisch oder manuell erfolgen.
Der CoilRunner fährt auf Scheibenbremsachsen samt leichten Alufelgen. Das EBS-Canbus-Signal sendet die Achslast an ein Display im Fahrerhaus; das Trailer-Infocenter informiert zusätzlich über Kilometerleistung sowie Diagnose- und Systemmeldungen. Alle bei Fliegl verbauten Achsen werden laut eigener Auskunft im Werk per Laser vermessen und exakt eingestellt, das soll für geringen Reifenverschleiß und niedrigen Verbrauch aufgrund geringerem Rollwiderstand sorgen. Optional ist das Fahrzeug auch mit Liftachse erhältlich.
Wie bei Fliegl üblich sollen Details den Transportalltag leichter und sicherer machen: Mittels der 24-Tonnen-Zweigangstützwinden lässt sich der Auflieger auch beladen absatteln; seitlich am Rahmen befindet sich eine Auszugsleiter für den leichten Aufstieg; Antispritzlappen hinter jeder Achse sorgen für gute Sicht für den nachfolgenden Verkehr.