Zwei Kilometer lang

Arbeitsplattform für Pipeline-Bau errichtet

Scafom-rux Gerüstbau
Die einzelnen Arbeitsplattformen mit Abmessungen von ca. 20 x 10 m wurden über das Wasser transportiert und durch Schwimmkräne passgenau montiert. Foto: Scafom-rux

AL-DSCHUBAIL/SAUDI-ARABIEN (ABZ). - Wo sich 1975 noch ein verschlafenes arabisches Dörfchen befand, dessen Einwohner hauptsächlich von der Perlentaucherei lebten, liegt heute mit der Industriemetropole Al-Dschubail eins von zwei maßgeblichen Zentren der petrochemischen Industrie Saudi-Arabiens. Begünstigt durch die Nähe zu den nationalen Ölförderanlagen ist die Stadt auf dem besten Wege, sich bis 2016 zum größten petrochemischen Industriekomplex der Welt zu entwickeln. Doch Öl will nicht nur gefördert, sondern auch verschifft werden.Im Zuge des Baus einer Pipeline zum Hochsee-Tank-Terminal des King Fahd Industrial Port bekam die Firma Tubos Vouga Saudi Industrial Services den Auftrag eine Gerüst-Unterkonstruktion zum Bau einer Pipeline zu installieren. Die Tochterfirma der 1966 gegründeten Tubos Vouga Portugal konnte auf eine geballte Ladung Ingenieurskompetenz zugreifen und die war nötig. Denn: Die 10 m breite Gerüstplattform sollte in 9 m Höhe über dem Ozean schwebend errichtet werden. 7 km von der Küste entfernt und somit phasenweise enormen Windlasten ausgesetzt – und das Ganze über eine Länge von 2,1 km.Für die zu errichtende Pipeline existierte bereits eine im Meer verankerte Stahlkonstruktion die es zuließ, ihre im Abstand von 20 m vorhandenen Horizontalträger zum Fixieren der Gerüste zu nutzen. Jetzt mussten nur noch passgenaue Plattform-Module geschaffen werden, die sich in Serie leicht vormontieren, dann auf dem Wasser transportieren und schließlich an Ort und Stelle einpassen ließen. Ziel war es, eine in der 2-km-Gesamtlänge begeh- und befahrbare Basis zu schaffen, auf der die Pipelinemonteure sich sicher würden bewegen können.Zum Einsatz kamen 1000 t Ringscaff-Material von Scafom-rux, ergänzt durch 167 t Kupplungen, 703 t Beläge, 395 t Rohre und 500 t Spezialkonstruktionen, die von Scafom-rux in enger Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Tubos Vouga gefertigt und bei der technischen Abteilung im holländischen Budel ausführlich getestet wurden. Die maßgeschneiderte und trotzdem systemkonforme Lösung wurde abgenickt und in Kleinserienfertigung gegeben.Für den Transport der Gerüstteile vor Ort wurden drei 80-t-Teleskopkrane sowie ein Schleppboot genutzt, das die vormontierten und mit Schwimmern versehenen Module in Floßmanier zum Einsatzort schipperte. Dort wiederum wurden sie angehoben und in der finalen Position fixiert.Sicherheit hatte immer oberste Priorität. So wurden nicht nur im Vorfeld unzählige Softwaresimulationen zur Belastung der Modulkonstruktionen gefahren sondern es wurde eigens der TÜV beauftragt, die Kalkulationen zu verifizieren und zu zertifizieren.Auch wurde dem Kunden Satorp – einem Joint-Venture zwischen Saudi Aramco und Total – im Vorfeld ein ausführlicher Step-by-Step-Katalog vorgelegt in dem die gesamten Arbeitsabläufe minutiös dar-gestellt wurden. Während der gesamten 20-wöchigen Montagearbeiten mit bis zu 90 gleichzeitig aktiven Mitarbeitern stand ein Rettungsboot mit zwei Tauchern vor Ort zur Verfügung, um bei etwaigen Stürzen ins Meer gleich zur Stelle zu sein. Dank optimaler Sicherheitsstandards eine Maßnahme, die nicht zum Tragen kam.Getreu dem Motto "Es gibt immer einen Weg!" konnte sich Tubos-Vouga-Bauleiter Pedro Esgalhado freuen, dass das ambitionierte Projekt so perfekt funktioniert hat. Die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Scafom-rux-Team und die bestechende Einfachheit bei der Montage der Ringscaff-Komponenten hob er dabei besonders hervor.

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