Zwei Methoden möglich

Schachtquerschnitt reduziert sich durch Sanierung nur um wenige Millimeter

Schachtbau Verbautechnik
Schachtrehabilitation: Befestigung des Rehabilitationsrohres im Schacht.

SCHOCKWITZ (ABZ). - Derzeit gibt es in Deutschland ca. 10 Millionen Schächte im Kanalnetz. Etwa 1 Million davon sind sanierungsbedürftig. Die Ursachen hierfür sind undichte Ringfugen, schadhafte Ziegelwandungen, Korrosion, defekte Anschlüsse, defektes Gerinne und Bankette.

Die Sanierung von Schächten geht mit der von Abwasserkanälen einher, da hier fast immer auch die Sanierung der dazugehörigen Bauwerke gefordert wird. Um all diese Schächte zu sanieren, müssten ca. 3 Milliarden Euro aufgewendet werden. Bei einer Sanierung kann es sich um eine Reparatur, eine Renovierung oder eine Erneuerung handeln. Hobas, Neubrandenburg, bietet in solchen Fällen zwei wirtschaftliche und effiziente Methoden mit kurzer Bauzeit an: zum einen die Hobas Schacht-in-Schacht-Sanierung und zum anderen die Schachtrehabilitation.

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Schacht-in-Schacht-Sanierung: Einsetzen des neuen GFK-Schachts in den Altschacht. Fotos: Hobas

So war ein Betonschacht DN 1200 in Schockwitz bei Halle in Folge einer Schwefelwasserkorrosion stark beschädigt und statisch nicht mehr tragfähig. Der zuständige Abwasserzweckverband Salza entsorgt das Abwasser von 22 Gemeinden mit ca. 33.000 Einwohnern. Durch die Errichtung von umfangreichen Kanalisationssystemen und zentralen Abwasserbehandlungsanlagen konnte man die Versickerung von Abwasser in den Untergrund im Entsorgungsgebiet reduzieren und damit die Qualität des Grundwassers und der Fließgewässer verbessern.

Nach einem umfangreichen Variantenvergleich entschied sich der AZV Salza im Fall des beschädigten Schachtes für die Schacht-in-Schacht-Sanierung von Hobas, da sie laut Unternehmen die wirtschaftlich-technisch beste Alternative darstellte. "Außerdem wollte man aufgrund von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit diesmal auf Nummer Sicher gehen", heißt es weiter.

Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung wird ein alter, statisch nicht mehr tragfähiger Schacht durch einen neuen GFK-Schacht ersetzt, der die komplette statische Tragfähigkeit wieder herstellt. "Der Schacht ist praktisch wie neu", wird betont. Bei dieser Methode wird vor allem vermieden, dass der Altschacht vollständig rückgebaut werden muss.

Als Vorbereitung für diese Art der Sanierung wurden die Straßendecke, der Schachtoberbau, das Gerinne und die Sohle rückgebaut. Zudem entfernte man alte Steigeisen. Danach wurde eine Sauberkeitsschicht eingebracht. Ein großer Vorteil dieser Methode ist nach Unternehmensangaben die Minimierung des Querschnittsverlusts zum Altschacht dadurch, dass Hobas-Rohre mit variablen Längen und Querschnitten hergestellt werden können. "Somit beträgt die tatsächliche Reduzierung des Querschnitts nur wenige Millimeter", schreibt der Anbieter aus Neubrandenburg. "Auch für sehr tiefe Schächte sind die einteiligen und fugenlosen Schachteinsätze anwendbar." Durch das geringe Gewicht der Produkte war der neue Schacht mit lediglich leichtem Baugerät installierbar – ein wichtiger Kosteneinsparungspunkt.

Der werksseitig hergestellte Schacht wurde dann in den Altschacht eingefügt, ausgerichtet und justiert. Ein weiterer Vorteil des Schacht-in-Schacht-Systems ist, dass das GFK-Schachtgerinne keiner Unterform bedarf. Dies ermöglicht alle Abwinklungen, Radien sowie Krümmungsradien, die für die Anschlüsse nötig sind. Anschließend erfolgte die Anpassung der Schachtanschlüsse an die vorhandenen Zu- und Abläufe. Mittels kleiner Rohrsegmente wurde der Zwischenraumübergang vom Neu- zum Altschacht überbrückt und mittels GFK-Laminat dauerhaft fixiert und abgedichtet: alles ohne Absätze im Gerinne. Zum Schluss wurde das Laminat noch einmal komplett versiegelt.

Das Verdämmen des Ringraums erfolgte mit einem fließfähigen Betonmörtel. Auch die weiteren Schachtteile aus Stahlbeton erhalten in der Regel bereits werkseitig eine innere Versiegelung aus GFK-Laminat.

Zum Schluss wurde der Schachtoberbau wieder hergestellt. Der Betonkonus, der in diesem Fall vom örtlichen Baustoffhandel geliefert wurde, erhielt die Laminatversiegelung auf der Baustelle und wurde damit nun ebenfalls dauerhaft korrosionsbeständig. Nach dem Aufsetzen des Betonkonus und der Schachtabdeckung erfolgte der Straßenoberbau. "Ergebnis: Der Schacht war nun dauerhaft korrosionsbeständig und statisch voll tragfähig", so Hobas.

Die zusammengefassten Vorteile der Schacht-in-Schacht-Sanierung:

- dauerhafte Dichtheit,
- hohe Korrosionsbeständigkeit,
- kleine Baumaße,
- einfache und schnelle Montage,
- dauerhafte statische Tragfähigkeit,
- variable Anschlussmöglichkeiten,
- wartungsarmer und langlebiger Schacht.

Wenn ein Schacht zwar durch Korrosion beschädigt ist, jedoch noch seine statische Tragfähigkeit besitzt, kommt die Schachtrehabilitation in Frage. Hierbei bleibt der alte Schacht in Teilen seiner Funktion erhalten und nur die beschädigten Teile werden saniert. Deshalb entschied sich zum Beispiel der Abwasserzweckverband Salza im vergangenen Jahr bei der Sanierung mehrerer Betonschächte DN 1000 in Salzmünde nahe Halle für diese Methode.

Das Unternehmen aus Neubrandenburg bietet mit diesem Verfahren eine Möglichkeit, den alten Schacht durch eine GFK-Auskleidung zu erneuern. Die Schachtrehabilitation eignet sich sowohl für Schachtsanierungen in städtischen als auch in örtlichen Bereichen – eben da, wo kurze Bauzeiten gefordert sind.

Nach dem Aufbau der Wasserhaltung begann man in Salzmünde zunächst mit dem Rückbau in den alten Schächten. Lose Wandungs- und Gerinneelemente wurden entfernt, und es folgte der Abbau alter Steigeisen. Mittels Sandstrahlen ließ sich nun der zersetzte Beton von der Schachtwandung lösen. So konnte sich die raue Oberfläche später gut mit dem Betonmörtel während der Ringraumverdämmung verbinden. Als nächstes wurden die GFK-Gerinneschalen und Bankette passend auf der Baustelle zurechtgeschnitten. Die GFK-Gerinneschalen wurden im Schacht ausgerichtet und anschließend mit einem Faserspachtel fixiert. Selbst Abwinklungen im Gerinne stellen hier kein Problem dar. Danach erfolgte die Anpassung der Schachtanschlüsse an vorhandene Zu- und Abläufe. Nun wurden die Bermen mit Beton neu aufgebaut. Durch den Einsatz vorgefertigter Bauteile und flexibler Schablonen konnten die Hobas-Monteure auf der Baustelle auf die örtlichen Gegebenheiten reagieren und jedes Teil passgenau einbauen.

Die Schachtwand erhielt dann mit Hilfe eines flexiblen GFK-Schacht-Rehabilitationsrohres eine Auskleidung. Dieses flexible Rohr lässt sich mühelos soweit zusammenrollen, bis es durch die Standardschachtöffnung d = 625 mm passt. Danach wurde es ausgerichtet und anschließend mit Dübeln an der Schachtwand befestigt. Nun folgte die Anpassung der Zu- und Abläufe. Zur Auskleidung des Konus diente ein flexibles GFK-Konus-Element. Es wurde ausgerichtet und anschließend mit Dübeln befestigt.

Mittels GFK-Laminat wurden alle Stöße und Kanten laminiert und somit komplett abgedichtet. Im oberen Schachtbereich blieb eine Stelle für die Ringraumverdämmung mit fließfähigem Betonmörtel frei. Erst zum Schluss wurde auch diese Stelle mit GFK-Laminat versehen und erhielt somit ebenso eine sichere Abdichtung. "Nach dem Entfernen der Absperrblasen konnte das Abwasser wieder fließen: fertig", so das Unternehmen.

Die Vorteile der Schachtrehabilitation:

- kraftschlüssige Verbindung der Sanierungsteile mit dem Altschacht,
- dauerhafte Dichtheit,
- hohe Korrosionsbeständigkeit,
- kleine Baumaße,
- einfache und schnelle Montage,
- Rückbau des Straßenbereichs entfällt,
- alle erforderlichen Elemente passen durch die Einstiegsöffnung d = 625 mm,
- wartungsarmer und langlebiger sanierter Schacht.

"Beide Hobas-Verfahren sind sehr variabel und demzufolge effizient in der Schachtsanierung anwendbar. Außerdem sind sie sind schnell, wirtschaftlich und dauerhaft", betont der Anbieter.

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