Zweiter Einsatz für Metallpolymer

Brückenlager kraftschlüssig verbunden

Brückenbau
Im Gegensatz zur alten Lennetalbrücke besteht die neue aus zwei Bauwerken, deren Fahrbahnen im Zuge der A 45 parallel zum einen in Richtung Frankfurt und zum anderen in Richtung Dortmund führen. Foto: Diamant Metallplastic

Hagen (ABZ). – Zum zweiten Mal spielte ein spezielles Metallpolymer beim Neubau der Lennetalbrücke im Zuge der A 45 eine tragende Rolle: die Brückenlager des Brückenteils in Richtung Dortmund wurden jetzt dauerhaft mit ihrem Metalltrog – dem Tragkasten für die Betonfahrbahn – verbunden. Besonders wichtig dabei: der 100 %-ig kraftschlüssige Spaltausgleich zwischen den Lagern und dem Brückentrog. Nach rd. 50 Jahren Standzeit und Dauerbelastung startete im September 2013 der Neubau der Lennetalbrücke im Zuge der A 45. Die neue Brücke wird aus zwei auf jeweils zwei Pfeilern ruhenden Bauwerken mit einer Stützweite von knapp 1000 m bestehen. Den Überbau bildet ein geschlossener Stahlhohlkasten mit seitlich angeordneten Druckstreben und einer massiven Fahrbahnplatte aus Stahlbeton. Die neue Brückenkonstruktion wird im sogenannten Taktschiebeverfahren gebaut. Dabei werden vorgefertigte Brückenbauteile vor Ort im sogenannten Taktkeller zusammengeschweißt und stückweise vorgeschoben bis sie auf das bereits stehende Mittelstück der Lennetalbrücke treffen. Mit ihm müssen sie dann millimetergenau verbunden werden und dabei den 100 %-igen Krafschluss zwischen Brückenlagern und dem tragenden Metalltrog gewährleisten.

Verfahrensbedingt entstehen beim Schweißen im Taktkeller sowie durch die Größe und das Gewicht der einzelnen Brückenbauteile Abweichungen in der endgültigen Lagetoleranz der Kontaktflächen. Diese sind im Voraus weder planbar noch abzusehen und kommen erst nach Endlage zum Vorschein. Gängige Verfahren für den Spaltausgleich, etwa das Einsetzen von Futterblechen, sind dann zwar möglich, aber mit hohem Zeit- und Kostenaufwand beim Vermessen, Herstellen und Einbauen verbunden.

Die Lösung brachte das in der Brückenbaubranche bekannte Metallpolymer MM1018 der deutschen Diamant Metallplastic GmbH. Bei diesem Produkt handelt es sich um ein Zwei-Komponenten-Reaktionsharzsystem, das Stahl-Stahl- sowie Stahl-Beton-Verbindungen Herstellerangaben zufolge sicher und 100 %-ig kraftschlüssig verbindet. Bereits nach 24 Std. sei es vollständig ausgehärtet und voll belastbar. MM1018 hatte bereits 2016 die Brückenlager des ersten Teils der Lennetalbrücke kraftschlüssig mit dem Stahltrog verbunden.

Im Gegensatz zur alten Lennetalbrücke besteht die neue aus zwei Bauwerken, deren Fahrbahnen im Zuge der A 45 parallel zum einen in Richtung Frankfurt und zum anderen in Richtung Dortmund führen. Daher wurden in der ersten Bauphase westlich der bestehenden Brücke provisorische Stützpfeiler errichtet, die bereits eine Fahrbahn der neuen Brücke tragen. So entstand neben dem alten Bauwerk temporär der neue Überbau-West (Fahrtrichtung Frankfurt). Dieser Überbau wird später komplett auf die neuen Stützpfeiler in die geplante Endlage verschoben.

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