Zwischenschicht sorgt für ausgewogenes Wassermanagement

Stadtbahn wird auf begrünten Gleisen fahren

Hemmingen (ABZ). – Die Hannoversche Stadtbahn soll bis nach Hemmingen-Westerfeld verlängert werden. Ein Pilotprojekt ist derzeit in der Bauphase. Entsiegelte und begrünte Flächen entlang der Gleise der Stadtbahn sollen von Einsatzfahrzeugen befahren werden können. Die Basis für diese Flächen liefert die Firma HanseGrand Klimabaustoffe aus Selsingen in Niedersachsen, die sich auf entsiegelten Wegebau spezialisiert hat. Die dynamische Zwischenschicht HanseMineral macht die Flächen belastbar und sorgt für ein ausgewogenes Wassermanagement, von dem die Grünpflanzen profitieren.
HanseGrand Baustoffe
Bei der Verlängerung der Hannoverschen Stadtbahn bis nach Hemmingen-Westerfeld wird ein Systemaufbau aus einer dynamischen Zwischenschicht HanseMineral, einer Schicht Edelsplitt sowie PE-Rasengittersteinen und Schotterrasensubstrat eingesetzt. Foto: Hansegrand

3,3 km lang ist die Stadtbahnstrecke A-Süd von der Haltestelle Wallensteinstraße im Hannoveraner Stadtteil Oberricklingen bis zum neuen Endpunkt in Hemmingen-Westerfeld, die derzeit gebaut wird. Sie soll einen besonderen Bahnkörper erhalten, damit die Stadtbahn überwiegend unabhängig vom übrigen Verkehr pünktlich und regelmäßig fahren kann. Dieser Bahnkörper wird als begrünte Gleisanlage auf fester Fahrbahn ausgebildet.

Da die Begrünung von Gleisen häufig bräunlich und vertrocknet wirkt, entschied sich der Bauherr für einen Systemaufbau aus einer dynamischer Zwischenschicht HanseMineral, einer Schicht Edelsplitt sowie PE-Rasengittersteinen und Schotterrasensubstrat. Damit die Begrünung keinen Schaden nimmt, wenn sie immer wieder überfahren wird, und gleichzeitig den Anforderungen an diese spezielle Wegedecke mit Begrünung entspricht, wird direkt auf der Betondecke mit Entwässerung eine etwa 8 bis 10 cm hohe dynamische Schicht HanseMineral eingebaut. Dadurch können die wassergebundene Wegedecke und der Schotterrasen langfristig stärker belastet werden.

Die dynamische Schicht kann durch das ausgewogene Kornband Wasser nach unten ableiten und anschließend managen. "Wenn es regnet, hält sie Teile des Sickerwassers in den Hohlräumen der Belagsschichten zurück und versorgt mit diesem Wasser die Grünpflanzen", erläutert Kathrin Pape, Regionalleiterin bei HanseGrand, die Funktionsweise. Brennt hingegen die Sonne, so verdunstet ein Teil des Wassers und gibt Verdunstungskälte ab. "Das sorgt an der Oberfläche für ein angenehmes Mikroklima und auch dafür, dass sich die Gleise nicht so stark erhitzen", so Pape.

Direkt auf die dynamische Zwischenschicht kommt eine etwa 2,5 cm dicke Schicht Edelsplitt aus Diabasgestein. Auf dieser Schicht werden dann extrem stabile PE-Rasengittersteine eingepasst und mit einem mineralischen, befahrbaren Schotterrasensubstrat aufgefüllt. Wenn der Rasen wächst, wird er den Schall dämmen.

Wenn die Gleisanlage fertig ist, wird die Strecke erst einmal einspurig als Umleitungsstrecke für den Verkehr dienen. Daher kommt zunächst eine Schicht Asphalt über die offenporig eingebaute Fläche mit den Rasengittersteinen.

Nach eineinhalb Jahren wird die Asphaltdecke wieder abgefräst, und erst dann wird die Stadtbahn auf dieser Strecke auf begrünten Gleisen fahren. Das Pilotprojekt aus Klimabaustoffen, PE-Rasengittersteinen und Schotterrasensubstrat wird seine volle Wirkung daher erst im Jahr 2022 entfalten. Der eingebaute Belag samt Rasengittersteinen ist so konzipiert, dass er diese aufwendige Prozedur und die starke Belastung unbeschadet übersteht.

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