Zwölf Geschossbühnen auf acht Stahlstützen

Maschinenhaus wurde gesprengt

Ebeleben (ABZ). – Das Maschinenhaus des ehemaligen Mischfutterwerkes auf dem Gelände der Raiffeisen Waren GmbH in Ebeleben wurde im vergangenen Sommer gesprengt.
Abbrucharbeiten
Dieses Mischfutterwerk sollte komplett abgebrochen werden. Aufgrund des recht eng bebauten Umfeldes war ein einfaches Umkippen des gesamten Silokomplexes nicht möglich. Foto: TSG

Das Mischfutterwerk bestand aus dem 49 m hohen Mischfuttersilo mit dem 56 m hohen Treppenhaus- und Aufzugturm im Westen, dem ebenfalls 56 m hohen Maschinenhaus in der Mitte und dem 49 m hohen Komponentensilo im Osten.

Während es sich bei den beiden Silogebäuden und dem Treppen- und Aufzugturm um monolithische Stahlbetonbauwerke in Gleitbauweise handelte, war das Maschinenhaus als Stahlskelettkonstruktion ausgeführt.

Diese stand auf acht Stahlstützen und war über die Längsträger der zwölf Geschossbühnen durch Gleit- beziehungsweise Kipplager in die Giebelwände der beiden Silogebäude eingebunden. Der Höhenunterschied zwischen der Oberkante des Komponentensilos und dem Dach des Maschinenhauses wurde durch ein ausgemauertes Stahlfachwerk überbrückt, das auf die Giebelwand aufgesetzt war.

Das Mischfutterwerk sollte komplett abgebrochen werden. Aufgrund des recht eng bebauten Umfeldes war ein einfaches Umkippen des gesamten Silokomplexes nicht möglich.

Deshalb entschied sich das Abbruchunternehmen dazu, die Stahlbetonbauwerke mittels Longfrontbagger abzubrechen. Um eine Destabilisierung des Maschinenhauses zu vermeiden, musste dieses vor dem Abbruch der Silogebäude zurückgebaut werden. Dazu wurde durch Johannes Hubrich von der Firma Regrata Abbruch und Recycling GmbH & Co. KG ein Sprengkonzept erarbeitet. Das Konzept sah eine Kollapssprengung der Stahlskelettkonstruktion vor.

Zur Niederlegung des Maschinenhauses wurde die Sprengung der acht Stahlstützen sowie eines gemauerten Lüftungsschachtes im Erdgeschoss und in den Obergeschossen vier und acht vorbereitet. Außerdem mussten mehrere aussteifende Mauerwerkswände sowie im elften Obergeschoss die Auflager der Fachwerkkonstruktion gesprengt werden.

Vorbereitend wurden durch das Abbruchunternehmen bereits mehrere kleinere Nebengebäude abgebrochen, die Betonfertigteilfassade bis ins fünfte Obergeschoss zurückgebaut sowie die Anlegebereiche für die Schneidladungen an den Stahlstützen vorbereitet.

Die Ladearbeiten begannen drei Tage vor dem geplanten Sprengtermin. Insgesamt kamen rund 43 kg gelatinöser Sprengstoff in rund 550 Bohrlöchern und 96 Schneidladungen mit Schnitttiefen von bis zu 38 mm zum Einsatz. Die Zündung erfolgte durch eine kombinierte elektronische/nichtelektrische Zündung sowie eine Sprengschnurzündung.

Die primären Schutzmaßnahmen erfolgten für die Bohrlochladungen mittels Geotextilvlies und Maschendraht (mehrlagig) sowie für die äußeren Sprengstützen mit Vliesvorhängen direkt am Maschinenhaus. Das Abbruchunternehmen errichtete vor der benachbarten Lagerhalle mit Strohballen eine Schutzwand und deckte den Annahmebereich der angrenzenden Siloanlage sorgfältig ab.

Da es sich hierbei um einen Getreidesilokomplex handelte, musste jegliche Verunreinigung durch die Sprengung ausgeschlossen werden. Nach der Zündung der Sprengladungen setzte sofort der Kollaps der Stahlstruktur ein und das Maschinenhaus ging planmäßig zwischen den beiden Silogebäuden nieder.

Nachdem der kräftige Wind für einen raschen Abzug der Staubwolke sorgte, wurde der Trümmerberg mit einer Resthöhe von weniger als 10 m sichtbar, der eine problemlose weitere Aufbereitung ermöglichte. Die Längsträger waren sauber von ihren Lagern gerutscht und haben wie der gesamte Einsturzvorgang keine nennenswerten Schäden an den beiden verbliebenen Silogebäuden hinterlassen.

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