Stihl weiter auf Erfolgskurs

Umsatzrekord zum 90-jährigen Firmenjubiläum

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Mit der Baumfällmaschine Typ A präsentierte Andreas Stihl 1929 seine erste Säge mit Benzinmotor – eine Zweimannsäge mit einer Leistung von 6 PS bei 46 kg Gewicht.

"Für 2016, das Jahr unseres 90-jährigen Firmenjubiläums, rechnen wir mit einem Absatz- und Umsatzrekord", erklärte kürzlich der Vorstandsvorsitzende Dr. Bertram Kandziora während der traditionellen Herbst-Pressekonferenz seines Unternehmens in Waiblingen. Der Umsatz der Stihl Unternehmensgruppe sei in den ersten acht Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 5,4 % auf 2,408 Mrd. Euro gestiegen.

Waiblingen (rai). – Das Wachstum sei durch ein starkes Absatzplus getrieben worden. Bei unveränderten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr hätte das Umsatzwachstum sogar 9,3 % betragen. Dr. Kandziora: "In einem Vierjahreszeitraum investieren wir bis 2019 weltweit insgesamt 1 Mrd. Euro. Alle Investitionen finanzieren wir aus eigener Kraft." Und auch für die Zukunft ist er optimistisch: "Wir wachsen überproportional bei den Akku-Produkten, aber auch im Benzin-Geschäft erwarten wir in den nächsten Jahren ein deutliches Plus."

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Mittlerweile sind die Motorsägen von Stihl deutlich kleiner, leichter und leistungsfähiger geworden. Vor allem die Akku-Technologie hat die Entwicklung der letzten Jahre maßgeblich bestimmt. Fotos (2x): Bachmann
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Hans Peter Stihl informiert über die rasante Entwicklung seines Unternehmens. Foto: Stihl

Als Wachstumsmotor beim Absatz nannte der Vorstandsvorsitzende – wie im Jahr zuvor – den amerikanischen Markt. Auch Westeuropa sei überdurchschnittlich gewachsen. Deutliche Absatzsteigerungen habe das Unternehmen in Asien erzielt. Der russische Markt habe sich konsolidieren können – eine wirkliche Trendwende sei hier aber noch nicht in Sicht. Kandziora: "Das weltweite Absatzplus führte zu mehr Beschäftigung, sodass der Personalstand in der Unternehmensgruppe um 2,9 % stieg und Ende August bei 14 696 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lag."

Auf den deutschen Markt angesprochen freute sich der Vorstandsvorsitzende über ein starkes erstes Halbjahr, in dem der Absatz von Stihl und Viking Produkten gesteigert werden konnte. Bei Akku-Geräten und den Viking Robotermähern iMow sei der Nachfragezuwachs prozentual überdurchschnittlich hoch. Dabei habe das Wetter mit Regen und Wärme für Wachstum in der Natur gesorgt und das Geschäft positiv beeinflusst. "Für den Herbst 2016 sind wir optimistisch, dass wir mit neuen Produkten, attraktiven Kampagnen und der Fortsetzung der "Super Sägen Wochen" im November weiter wachsen werden", erklärte Dr. Kandziora.

Der Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass sein Unternehmen für seine kontinuierliche Investitionstätigkeit bekannt ist. So investiere Stihl im deutschen Stammhaus – insbesondere am Stammsitz in Waiblingen – von 2016 bis 2019 rund 300 Mio. Euro. Bereits im März habe sein Unternehmen die Erweiterung des Entwicklungszentrums und eine neue Produktionslogistik am Standort Waiblingen eingeweiht.

"Mit diesem neuen Kompetenzzentrum für Akku-Technologie und Elektronik können unsere Ingenieure auf einer Fläche von über 12.000 m² neue, erstklassige Produkte für unsere Kunden entwickeln", betonte Dr. Kandziora.

Bekannt wurde während der Presseveranstaltung, dass am 1. August 2016 mit dem "Closing" in Hongkong die Beteiligung von Stihl an der Globe Tools Gruppe vollzogen wurde. Der deutsche Hersteller ist nun mit einer substanziellen Minderheitsbeteiligung an dem chinesischen Akku-Hersteller mit Hauptsitz in Chang-zhou beteiligt. Zuvor haben Behörden in mehreren Ländern die Beteiligung genehmigt. "Damit können wir wertvolle Synergien bei der Entwicklung und Fertigung von Akku-Produkten erzielen", erläuterte Dr. Kandziora. Stihl könne darüber hinaus günstige Kostenstrukturen und eine höhere Fertigungstiefe bei den Akku-Produkten nutzen. "Außerdem erhalten wir Zugang zu preiswerten Komponenten. Unseren Kunden können wir damit neue, hochwertige Produkte im Einstiegssegment zu sehr attraktiven Preisen anbieten – natürlich über den servicegebenden Fachhandel und in der bewährten Spitzenqualität."

Hans Peter Stihl, der die väterliche Firma zum Weltmarktführer aufbaute, erinnerte während der traditionellen Herbstpressekonferenz – die erste fand bereits 1971 statt – an die 90-jährige Entwicklung des Familienunternehmens. "Die Vision meines Vaters war weitreichend – er wollte den Menschen die Arbeit mit und in der Natur erleichtern. Die Konstruktion seiner Zweimannkettensäge war Anfang des 20. Jahrhunderts der erste Schritt in diese Richtung. Sein Ziel, den Menschen die Arbeit zu erleichtern, ist bis heute aktuell", betonte Stihl. Die Lösung schien einfach: "Die Säge muss zum Baum und nicht wie bis dato der Baum zur Säge", stellte der Firmengründer damals fest. Fortan habe ihn der Gedanke angetrieben, eine leistungsfähige, tragbare und von einer Stromquelle unabhängige Säge zu entwickeln. Dafür sei 1926 in der Stuttgarter Innenstadt das "A. Stihl Ingenieurbüro" gegründet worden. "Das erste Produkt des Einmannbetriebs war zunächst noch eine Elektrosäge, der zwei Jahre später die bereits erwähnte erste Benzinmotorsäge folgte. Die Sägen mit dem stattlichen Gewicht von rund 50 kg mussten zwar von zwei Personen bedient werden, doch sie wurden meinem Vater buchstäblich aus der Hand gerissen", erzählte Stihl.

Glücklicherweise sei sein Vater Andreas nicht nur ein findiger Entwickler, sondern auch ein guter und hartnäckiger Unternehmer gewesen.

Von Anfang an habe er sich um den Export gekümmert. "Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage: Mein Vater war ein Pionier der Globalisierung. Denn außer in die europäischen Nachbarländer exportierte er seine Motorsägen bereits ab 1931 nach Russland, seit 1937 auch nach Amerika", erklärte Stihl. Zuerst habe er ein weltumspannendes Netz von Importeuren geknüpft, danach seien die ersten eigenen Vertriebsgesellschaften, mittlerweile 36 an der Zahl, entstanden. "Das Fundament für ein globales Unternehmen war gelegt."

Stihl fuße auf einem Geschäftsmodell, mit dem das Unternehmen als Weltmarktführer erfolgreich und dynamisch durch die Jahrzehnte schreitet. "Als Familienunternehmen – mit meinem Sohn Nikolas in der mittlerweile dritten Generation. Dass dieses erfolgreiche Geschäftsmodell Bestand hat, dafür steht die Familie Stihl. Und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage: schon jetzt macht sich die vierte Generation bereit, einmal Verantwortung zu übernehmen", so Hans Peter Stihl. Wichtig für ihn ist es, dass das Unternehmen in all der Zeit bodenverhaftet geblieben ist. "Bescheidenheit und die Neigung zum Understatement werden uns Schwaben ja nachgesagt. Gleichwohl ist sich das Unternehmen Stihl der Verantwortung als Weltmarktführer permanent bewusst. Das bedeutet, dass es ständig zu überprüfen gilt, wie Stihl noch mehr für den mit und in der Natur arbeitenden Menschen tun kann, damit dieser den zahlreichen Aufgabenstellungen dort gewachsen ist."

Eine Schlüsselrolle falle künftig dem Betreiber der Maschinen mit Akkus zu. "Wir sind davon überzeugt: Mit vielerlei Akku-Geräten im Sortiment – jüngst insbesondere auch für die private Gartenarbeit – steht dem weiteren Wachstum des Unternehmens nichts im Wege", betonte Stihl. Dass dank immer kompakterer, leichterer und leistungsfähigerer Akkus der Weg einmal vom Benzin als Treibstoff zurück zu elektrogetriebenen Geräten führen würde, konnte sein Vater zu seiner Zeit nicht erahnen. Hier wie dort sei Stihl nicht als erstes Unternehmen aktiv. Denn es gehe nicht darum, um jeden Preis der Erste mit einer Idee oder Entwicklung zu sein. Sehr wohl aber wolle man die Nase vorn haben beim Kunden.

Stihl: "Der nachhaltige Erfolg stellt sich erst ein, wenn die Geräte technisch ausgereift und qualitativ spitze sind und den Kunden rundum zufriedenstellen. Dann erst sind auch wir zufrieden." Dass Ökologie und Hightech bei Stihl Hand in Hand gehen, sei ein Teil der Philosophie. "Wir sprechen von 'Produkten mit eingebautem Umweltschutz, um die Emissionen der Motoren deutlich zu reduzieren, haben wir in den letzten Jahren über 500 Mio. Euro investiert. Energieverbrauch, Abgas, Schall sowie die Sicherheit und Gesundheit der Anwender sind im Unternehmen wichtige Kriterien bei der Produktentwicklung".

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