Zukunftsweisender Kindertagesstättenbau

Mit Gipsfasersystem ökologisch gebaut

Baustoffe
In der Kindertagesstätte Grunaer Käfer in Dresden entstanden moderne Räume, die bis zu 140 Kindern ausreichend Platz zum Spielen, Lernen und Entspannen bieten. Holzkonstruktionen und Gips- bzw. Gipsfasersysteme von Rigips tragen dem ökologisch ausgerichteten Gesamtkonzept in besonderem Maße Rechnung. Foto: Saint-Gobain Rigips

DRESDEN (ABZ). - In Dresden bereichert seit einiger Zeit die neu errichtete Kindertagesstätte "Grunaer Käfer" das Betreuungsangebot. Unter der Trägerschaft der Thüringer Sozialakademie entstanden moderne Räume, die bis zu 140 Kindern ausreichend Platz zum Spielen, Lernen und Entspannen bieten. Das Architekturbüro Stellwerk setzte zudem auf ein weit reichend ökologisches Baukonzept, in dem Holz und Gips- bzw. Gipsfasersysteme die Hauptrollen spielen.

Der Fahrstuhlschacht ist heute der einzige Ort im Grunaer Käfer, wo man auf eine Konstruktion aus Stahlbeton trifft. Ansonsten ist die komplette Kindertagesstätte in Holzbauweise errichtet: Das zweigeschossige Gebäude mit mehreren Zwischenebenen wurde als Holzrahmenbau auf einer Bodenplatte ausgeführt und umfasst eine Bruttogrundfläche von rund 1200 m². Alle Räume des Kindergartens gruppieren sich um ein zentrales, von oben belichtetes Atrium. Im Erdgeschoss befinden sich der nach Süden orientierte Krippenbereich, im Norden die Funktionsbereiche wie Küche und Lagerflächen und nach Westen zum Garten hin die Aula und das Kinderrestaurant. Das Obergeschoss beherbergt die Kindergartenräume, die über einen großzügigen Spielflur an das Atrium angebunden sind.

Nach außen prägt vor allem unbehandeltes Lärchenholz als Fassadenverkleidung den modernen Bau. Innen herrschen hochwertige und auf die Art der Raumnutzung hin geplante und realisierte Gips- und Gipsfaserkonstruktionen vor. Für ihre Umsetzung war das Ausbauteam der Gebrüder Mielke Bau GmbH verantwortlich. "Der komplette Innenausbau erfolgte in Trockenbauweise nach streng ökologischen Gesichtspunkten. Neben den detaillierten Vorgaben des Architekten zur Gestaltung mussten auch zahlreiche Anforderungen in puncto Brandschutz und Unfallverhütung berücksichtigt werden", erinnert sich Geschäftsführer Daniel Mielke. So wurden u.a. sämtliche Gebäudeaußenwände mit "Rigips Bauplatten RB 12,5 mm" zweilagig direkt auf einer OSB-Unterkonstruktion beplankt. Dort, wo aus Schallschutzgründen eine schwingende Befestigung erforderlich war, wurden die Wände auf Federschienen-Unterkonstruktionen ausgebildet. Mielke: "Die Holzwände wurden bereits in der Vorfertigung mit einer Dampfbremsebene ausgestattet. Entsprechend konnten wir benötigte Ausschnitte und Durchdringungen nicht einfach nach der Montage in die Gipsplatten einbringen. Wir hätten damit die Luftdichtebene der Gebäudehülle beschädigt. Also mussten wir alle Wandöffnungen vorab sehr genau einmessen und bereits vor der Beplankung in die Platten schneiden."

Zwischen Erd- und Obergeschoss wurde anschließend eine abgehängte selbstständige Brandschutz-Unterdecke in F 30-A (gemäß Rigips-System 4.10.13) erstellt. Die Grund- und Tragprofile erhielten eine doppelte Beplankung aus "Rigips Feuerschutzplatten RF" (2 x 12,5 mm). Im Lichtdurchfluteten Atrium errichtete das Team um Daniel Mielke geschossübergreifende, bis zu 6 m hohe Wände. Die Verbindung zwischen Erd- und Obergeschoss schafft ein Treppenaufgang, der ebenfalls komplett aus Holz und Gipsplatten konstruiert wurde. An einer vom Zimmerer errichteten Unterkonstruktion aus Konstruktionsvollholz und einer ersten Beplankung mit OSB-Platten errichteten die Trockenbauprofis an der den Treppen zugeneigten Seite zunächst eine weitere Holzunterkonstruktion zum Ausgleich der Maßtoleranzen. Auf der Außenseite wurde eine Unterkonstruktion aus "Rigips UA-Profilen" erstellt.

Anschließend wurden die Wände des Treppenlaufs auf beiden Seiten zweilagig mit "Rigips Die Dicke" (2 x 25 mm) robust beplankt. "Hier ging es vor allem darum, eine möglichst widerstandsfähige Konstruktion zu errichten, die auch die Forderungen der Unfallkasse in Bezug auf die möglichen Anpralllasten zuverlässig erfüllt", so Mielke. "Die den Treppenlauf begrenzende Wand erhielt zudem einen integrierten Handlauf. Auch hier spielte das Thema Unfallverhütung und insbesondere der Klemmschutz eine Rolle: Die Aussparungen haben wir ein ganzes Stück größer ausgeführt, als es für den Handlauf eigentlich notwendig gewesen wäre." Aber nicht nur Sicherheitsüberlegungen, sondern auch funktionale Gründe machten unterschiedliche Konstruktionen sinnvoll. So ist es im Konzept des Kita-Trägers explizit vorgesehen, dass alle Räume dem Spiel und Erlebnis dienen sollen. Bei schlechtem Wetter können dann auch schon mal Bobby-Car-Rennen in den Fluren oder den Gruppenräumen stattfinden – entsprechende "Rempeleien" miteingeschlossen.

"In Wandbereichen, die besonders harten Beanspruchungen ausgesetzt sind, haben wir eine zweilagige Beplankung aus besonders widerstandsfähigen Gipsfaserplatten gewählt. So erhielten zum Beispiel die Wände in den Sport- und Bewegungsräumen eine doppelte Beplankung aus 12,5 mm ,Rigidur H'-Platten. Sie bieten natürlich besten Anprallschutz und haben zusätzlich den Vorteil, dass sich auch schwere Sportgeräte und Gerüste sicher an ihnen befestigen lassen", so Daniel Mielke.

Wo viel gespielt, geturnt und gelacht wird, muss natürlich auch etwas für die Raumakustik getan werden. "In nahezu alle Räume mit Ausnahme der Flure und Lagerräume haben wir ,Rigiton'-Akustikdecken eingebaut. Hierfür wurde zunächst die Unterkonstruktion aus einem CD-60/27-Kreuzraster bis zu 200 mm tief abgehängt, teilweise über Noniusabhänger, teilweise direkt an den Holzstapeldecken. Anschließend erfolgten die Montage der Akustikdecken mit Streulochung und die Erstellung umlaufender Friese sowie die Integration der Beleuchtung", so Mielke.

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