Rohstoffgewinnung und Naturschutz

Umweltschonende Produktion

Baustoffe
Kalksandstein gilt als nachhaltiger, ganzheitlich ökologischer Wandbaustoff, der bereits bei der Herstellung zur Ressourcenschonung und zum Schutz der Umwelt maßgeblich beiträgt. Ein Beispiel ist die Dampfhärtung. Die Kalksandstein-Rohlinge werden in Steinhärtekesseln – den Autoklaven – unter reinem Wasserdampf umweltschonend gehärtet (siehe Foto). Dieser Vorgang verleiht dem Kalksandstein seine hohe Festigkeit und die gewünschte Rohdichte. Sobald die Dampfhärtung und Abkühlung beendet ist, kann der Kalksandsteine sofort verarbeitet werden. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel "Umweltschonende Produktion . . ." auf Seite 37. Foto: Oliver Schuh, palladium.de

Hannover (ABZ). – 1987 ist im Bericht "OurCommon Future" ("Unsere gemeinsame Zukunft") der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Ver-einten Nationen ("Brundtland-Kommission") der Begriff Nachhaltigkeit definiert worden. Demnach ist eine Entwicklung dann nachhaltig, wenn sie "die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohnezu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht mehr be-friedigen können". Schonung natürlicher Ressourcen, ökologische Baustoffe und -materialien wie auch umweltfreundliche Produktion sind wesentliche Kriterien der Definition. Für das Herstellen der Kalksandsteine werden seit mehr als 120 Jahren ausschließlich die natürlichen Rohstoffe Kalk, Sand und Wasser verarbeitet. Die Produktion ist einfach und umweltschonend und unterliegt strengsten Qualitätskontrollen wie den Richtlinien der Qualitätsgemeinschaft für Mauerwerksprodukte QMP. Das CE-Zeichen dokumentiert darüber hinaus das KS-Produkte den europäischen Qualitätsstandards entsprechen.

Zur Herstellung von Kalksandsteinen werden die drei Rohstoffkomponenten – Kalk, Sand und Wasser – homogen vermischt und mit hydraulischen Pressen auf das gewünschte Format gebracht. Anschließend härten sie unter Wasserdampf und einer Temperatur von rd. 200 °C für einen Zeitraum von 6 bis 12 Std. und einem Druck von 16 Bar in den Autoklaven. Da für das Härten ausschließlich Wasserdampf verwendet wird, fallen auch keinerlei toxische Gase oder Dämpfe an, sodass es sich bei Kalksandstein um eine umweltschonende Produktion handelt. Mit dem Ziel, die Umwelteinflüsse des Kalksandsteins in seiner Gesamtheit unter ganzheitlich, nachhaltigen Gesichtspunkten wissenschaftlich darzustellen und zu dokumentieren, ist bereits 1994 eine Ökobilanz an unabhängige Institute in Auftrag gegeben worden. Sie belegt, dass der Kalksandstein über den gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, den Transport, die eigentliche Nutzung als Baumaterial bis zum Rückbau und Recycling sehr gute Umwelteigenschaften aufweist. In der Ökobilanz heißt es unter anderem: "Industriell produzierte Kalksandsteine aus den natürlichen Rohstoffen Kalk, Sand und Wasser können als der Natur nachempfundene Mauerwerksteine bezeichnet werden."

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Zur Herstellung von Kalksandsteinen werden die drei Rohstoffkomponenten – Kalk, Sand und Wasser – homogen vermischt und mit hydraulischen Pressen auf das gewünschte Format gebracht. Foto: KS-Original

Rohstoffgewinnung und Naturschutz stellen bei Kalksandstein generell keine Gegensätze dar. So besteht keine Ressourcenknappheit der heimischen, natürlichen Rohstoffe, weder beim Sand noch beim Kalk und Wasser. Den mengenmäßig größten Anteil in den dampfgehärteten Kalksandsteinen mit ca. 90 % hat der Zuschlagstoff Sand. Dessen Gewinnung erfolgt hauptsächlich in Sandvorkommen, die sich in unmittelbarer Nähe des Kalksandsteinwerks befinden. Das vermeidet von Anfang an lange Transportwege und verringert Belastungen von Umwelt, Natur und Verkehr.

Nach dem ökologisch umweltfreundlichen Abbau des Sandes wird das Gelände rekultiviert und renaturiert. Das heißt, ehemalige Sandgruben werden zu regionalen Naturoasen. Wertvolle Biotope entstehen, in denen unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume und ein Zuhause finden. Oft werden die Sandgruben auch zu Badeseen oder Erholungsgebieten umgestaltet, die der Bevölkerung zur Freizeitgestaltung oder sportlichen Betätigung dienen. Auch ökonomisch sind die Kalksandsteinunternehmen von großer regionaler Bedeutung. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich durch die starke lokale Präsenz enge Beziehungen zu ortsansässigen Firmen wie z. B. Bauunternehmen ergeben, die mit ihren langjährigen Erfahrungen Kalksandsteine rationell und wirtschaftlich auf hoher Mauerwerksqualität verbauen. Als regionales Produkt stärkt der Kalksandstein somit auch den regionalen Arbeits- und Wirtschaftsmarkt.

Ebenso gewinnt die Wiederverwertung von Baumaterialien eine immer größer werdende Bedeutung, insbesondere unter Aspekten der Ressourcenschonung. Kalksandsteine sind vollständig recyclingfähig. Sämtliche Reststoffe, die bei der Produktion im Werk entstehen, werden mit Brechwerken zerkleinert und in den Produktionsprozess zurückgeführt. Auch sortenreines Kalksandstein-Bruchmaterial kann unter anderem im Straßen- und Erdbau sowie im Deponiebau eingesetzt werden.

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