Volvo CE Geschäftsführer Christian Krauskopf

„2015 wird für uns ein spannendes Jahr“

Volvo CE Bagger und Lader
Volvo CE Geschäftsführer Christian Krauskopf: "In der gesamten Vertriebsregion EMEA (Europe, Middle East, Africa) war Volvo CE 2014 sehr erfolgreich unterwegs." Fotos: Volvo CE

Die Auswirkungen des Effizienz- und Kostensparprogrammes auf die Volvo Baumaschinensparte und die Erwartungen auf den Märkten in diesem Jahr waren Themen eines Interviews mit Christian Krauskopf, Geschäftsführer Volvo CE in Deutschland. Die Fragen stellte am Standort Ismaning bei München Rainer Oschütz, Chefredakteur der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ).ABZ: Herr Krauskopf, Sie tragen seit fast zwei Jahren Verantwortung für den Vertrieb von Volvo Baumaschinen in Deutschland. In einem früheren Pressegespräch nannten Sie als Ziel ihrer Tätigkeit, die Marktanteile von Erdbewegungsmaschinen in Deutschland kontinuierlich zu verbessern. Was hat Volvo CE 2014 erreicht?Krauskopf: Nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2013, in dem wir in Deutschland weitere Marktanteile bei den Kompaktmaschinen und vor allem bei den Großbaggern erlangt haben, konnten wir im vergangenen Jahr die gute Marktpräsenz bei den Großbaggern halten und bei den Kompaktbaggern nochmals ausbauen. Gerade bei den Kompaktmaschinen hat sich die geänderte Strategie bewährt, die wir 2014 gemeinsam mit unseren Händlern umgesetzt haben. Im gesamten Vertriebsgebiet haben unsere Vertriebspartner zusätzlich 41 neue lokale Händler für den Vertrieb dieser Maschinen gewonnen. Diese Partner sind ganz unterschiedlich aufgestellt. Darunter sind spezialisierte Kompaktmaschinenhändler ebenso wie Baustoffhändler, dieihr Mietmaschinenprogramm mit Kompaktmaschinen erweitern wollen. Besonders gut kam der Raupenbagger ECR25D an, den wir 2013 gelauncht haben. Die Bauunternehmer schätzen an dieser Maschine einerseits die Leistungsfähigkeit und an-dererseits den einfachen Transport, fürden wegen des optimierten Gewichts des ECR25D ein Pkw-Anhänger ausreicht. Zu den Highlights 2014 zählte ebenfalls der Raupenbagger ECR50D. Wir erwarten von dieser Maschine auf dem deutschen Markt den gleichen Erfolg wie beim ECR25D.Traditionsgemäß sind wir weiterhin in Deutschland sehr erfolgreich mit den im koreanischen Volvo-Werk gefertigten Kurzheckbaggern ECR58D und ECR88D unterwegs.

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Der neue Raupenbagger EC220E ist mit einem modernen Volvo D6-Motor gemäß Tier 4 Final/Stufe 4 ausgerüstet und bietet dank verbesserter Hydraulik, ECO-Modus und automatischer Motorabschaltung mehr Leistung bei niedrigerem Kraftstoffverbrauch.

ABZ: Wie ist das vergangene Geschäftsjahr verlaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2015?Krauskopf: Das vergangene Jahr ist in Deutschland für Volvo CE mit einer Art Achterbahnfahrt zu vergleichen. Der milde Winter 2013/2014 brachte uns wie anderen Hersteller auch ein kräftiges Plus. Eingebremst wurde jedoch das Wachstum im Sommer mit stark rückläufigen Umsätzen. Erfreulich waren dann aber die Ergebnisse der Messen Steinexpo, NordBau und GaLaBau, die sehr erfolgreich für uns verliefen. Dadurch hellte sich das Geschäftsklima wieder auf und wir erreichten gegenüber 2013 ein Wachstum von 5,4 %. Damit konnten wir portfoliobereinigt unsere Markposition halten und in diversen Marktsegmenten sogar stärken, wie etwa bei den Straßenfertigern, die für Volvo von besonderer strategischer Bedeutung sind. Wir sind sehr zufrieden mit den erreichten Stückzahlen. Dieses Ergebnis war natürlich nur möglich in der intensiven Zusammenarbeit mit unseren starken Vertragspartnern Swecon und Robert Aebi. Für den Gesamtmarkt erwarte ich in diesem Jahr eher eine Seitwärtsbewegung. Dennoch bin ich sehr zuversichtlich, was unsere Position am Markt betrifft. Wir werden wieder eine Reihe von neuen Maschinen auf den Markt bringen, die natürlich mit den Motoren Tier IV final ausgerüstet sind. Dazu gehören seit Anfang des Jahres die Radlader-Modelle L60H bis L90H sowie der EC220E. Auch im Segment Straßenbaumaschinen gibt es einige Innovationen, die wir spätestens zur Intermat in Paris unseren Kunden präsentieren werden. Ich bin sicher, das Jahr 2015 wird für uns ein spannendes Jahr auch in Hinblick auf die bauma im Frühjahr 2016, wo Volvo mit einem ganzen Korb an neuen und weiterentwickelten Maschinen sowie mit weiteren innovativen Kundendienstlösungen aufwarten wird. Für die Herausforderungen der kommenden Jahre sind wir mit unseren zwei Fertigungsstätten in Konz und Hameln sowie mit unseren Händlern bestens aufgestellt.ABZ: Welche Ergebnisse hat Volvo CE auf den anderen europäischen Märkten erzielt?Krauskopf: In der gesamten Vertriebsregion EMEA (Europe, Middle East, Africa) war Volvo CE 2014 sehr erfolgreich unterwegs. Traditionell sind wir in Skandinavien sehr gut aufgestellt und wachsen hier auf hohem Niveau weiter. Großbritannien hat sich im vergangenen Jahr überraschend gut entwickelt und in Frankreich konnten wir vor allem im Mietgeschäft tolle Erfolge verzeichnen. Aber auch in Osteuropa, insbesondere in Polen, Rumänien und Ungarn hat Volvo CE stark zugelegt. Erfreulicherweise arbeiten sich auch Spanien und Portugal nach mehreren Krisenjahren wieder nach oben, so dass wir auch hier wieder erfolgreich wachsen.ABZ: Welche Bedeutung hat Ismaning als Standort für Ihre Geschäfte?Krauskopf: München ist der ideale Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten. Gute Flugverbindungen garantieren kurze Wege auf die verschiedensten Märkte. Als ein weiterer Vorteil hat sich auch erwiesen, dass wir uns gemeinsam mit Volvo Trucks, der Motorensparte Volvo Penta, Volvo Busse und unserer Finance-Sparte den Standort Ismaning teilen und somit alle Bereiche noch enger zusammenarbeiten können.Dadurch ergeben sich Synergien für alle Bereiche, um optimale Vertriebslösungen auf den jeweiligen Märkten zu erreichen. Ebenso haben sich die gemeinsamen Auftritte der Baumaschinen, der entsprechenden Trucks und der Stationärantriebe auf zahlreichen Messen und Ausstellungen als gewinnbringend erwiesen – effizient und rentabel zu arbeiten, ist ein wichtiger Punkt der Volvo-Philosophie.ABZ: Ende des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass Volvo CE weltweit etwa 1000 Arbeitsplätze vor allem in Polen, den USA und Brasilien abbauen wird. Welche Auswirkungen hat das auf die beiden deutschen Fertigungsstätten in Konz und Hameln?Krauskopf: Wir arbeiten seit Jahren kontinuierlich an der Steigerung der Effizienz und Produktivität in unseren Werken. Deshalb sind die deutschen Fertigungsstandorte nur minimal vom weltweiten Effizienz- und Kostensparprogramm betroffen, das seit 2014 an allen Volvo CE-Standorten umgesetzt wird. Vielmehr errichten wir derzeit in Hameln sogar eine neue Fertigungshalle für die Walzen und werden so diesen Standort stärken. Und auch am Standort Konz wird weiter in Produktionsanlagen investiert.

Volvo CE Bagger und Lader
Die neue Generation Radlader der Baureihe L60H bis L90H (Foto) ist mit dem einzigartigen TP-Hubgerüst (Torque Parallel) von Volvo ausgerüstet, das große Vielseitigkeit und beste Sicht nach vorn ermöglicht.

ABZ: Baggerlader und Motor-Grader werden künftig nur in China produziert. Warum wurde diese Produktion verlagert?

Krauskopf: In diesem Zusammenhang möchte ich etwas richtig stellen. Volvo verlagert die Produktion nicht nach China, sondern Baggerlader und Motor-Grader werden bereits in unserem chinesischen Unternehmen SDLG gebaut. Dort erfolgt künftig auch die Forschung und Entwicklung dieser Maschinen. Diese Maschinen "Made in China" werden bereits heute unseren Kunden in der Region EMEA in unregulierten Märkten unter dem Namen SDLG angeboten. Der Ausstieg aus diesen Produktsegmenten in Verbindung mit dem oben erwähnten Effizienzsteigerungsprogramm wird zum Abbau von rund 1000 Arbeitsplätzen vor allem in Polen, in den USA und Brasilien führen. Zusammen mit bereits laufenden Maßnahmen strebt das strategische Programm eine Senkung der strukturellen Kosten der Gruppe um insgesamt zehn Mrd. SEK im Vergleich zu 2012 an. Die Umsetzung soll bis Ende 2015 abgeschlossen sein, so dass bereits im Geschäftsjahr 2016 die Spareffekte eines ganzen Jahres spürbar werden. Diese von Volvo CE ergriffenen Maßnahmen sindBestandteil einer ganzen Reihe von neu-en Aktivitäten innerhalb des erweiterten strategischen Programms der Gruppe für 2013–2015.

ABZ: Ein großes Thema in der Baumaschinenbranche waren in den vergangenen Jahren die neuen Emissionsvorschriften Tier 4 final/Stufe IV. Wie beurteilen Sie die Diskussionen über eine Nachrüstungspflicht für alle Baumaschinen mit Rußpartikelfiltern wie sie in Baden-Württemberg ab Mitte 2015 droht?

Krauskopf: Volvo hat sich seit 2011 mit dieser Problematik beschäftigt. Wir gelten als Vorreiter bei der Einführung der Rußpartikelfilter. Damit wird auch deutlich, dass wir stetig bestrebt sind, leistungsstarke Technologien für die Produktion von umweltfreundlichen Maschinen und Geräten zu entwickeln. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Volvo-Philosophie. Mittlerweile sind bereits Volvo-Gebrauchtmaschinen mit Rußfiltern ausgestattet auf dem Markt – ein Beispiel dafür, dass wir rechtzeitig alles getan haben, um die neuen Umweltanforderungen an unsere Technik zu erfüllen.

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