Vorzeigeprojekt

CO2-Emissionen um 76 Prozent reduziert

Hochbau
Für das "Posejdon" konnten die CO2-Emissionen um 76 % reduziert werden. Foto: Damian Ros/Aluprof

Stettin/Polen (ABZ). – In Stettin ist das erste polnische Büro- und Dienstleistungsgebäude mit nahezu Null-Energieverbrauch entstanden: Die zur Heizung und Kühlung des "Posejdon" benötige Energie wird selbstständig erzeugt, wodurch CO2-Emissionen um 76 % reduziert werden. Verwirklicht wurde diese ökologische Leistung mit Aluminiumsystemen von Aluprof.

Die Instandsetzung des 1928 gegründeten Kaufhauses "Posejdon" begann 2016 auf Initiative eines neuen Investors. Das Ziel: den historischen Teil neu beleben und moderne Elemente hinzufügen, entworfen vom Stettiner Architekturbüro Federacja Biuro Architektoniczne.

Ende 2019 neueröffnet, beherbergt das "Posejdon" zwei Marriott-Hotels, ein Konferenzzentrum, ein Fitnessstudio sowie 23.000 m² Einzelhandels- und Bürofläche. Bewohnern und Nutzern der Anlage stehen ein Innenhof, eine Panoramaterrasse und eine elfstöckige SkyBar zur Verfügung.

Als landesweit größtes Near-Zero Emission Building (NZEB) ist "Posejdon" nach neuesten EU-Normen und -Standards konzipiert, was auch die Top-Bewertung "Exzellent" im Zertifikat BREEAM International New Construction 2016 bestätigt. Eine Neuprüfung könnte sogar die Bewertung "Outstanding" einbringen – eine bedeutende Auszeichnung für alle Beteiligten, zumal Teile des Projekts fast 90 Jahre alt sind. "Posejdon" zeigt, dass die Revitalisierung kultureller Objekte auch mit Rücksicht auf Umwelt und historischen Kontext möglich ist. Das Gebäude nutzt passive Geothermie: 48 Wärmetauscher erzeugen in Kombination mit 900 energiesparenden Wärmepumpen unter dem Fundament sämtliche zur Heizung und Kühlung benötigte Energie. Der Strom zum effizienten Betrieb der Anlage wird durch Photovoltaik-Paneele auf dem Dach bereitgestellt.

Eines der Schlüsselelemente für die um 76 % geringeren CO2-Emissionen des Posejdon (im Vergleich zu Gebäuden mit "traditioneller" Technologie) sei das Fassadensystem von Aluprof: "Das Pfosten-Riegel-System MB-SR50N HI+ ist eines der besten Beispiele für effektive und energiesparende Glasfassaden aus Aluminiumsystemen", so Zbigniew Poraj, Direktor des Bauverkaufs der Aluprof S.A. "Es ist nicht nur für leichte Vorhangfassaden in hängender oder füllender Ausführung, sondern auch für Dächer, Oberlichter und andere Konstruktionen bestimmt. Trotz schmaler Trennlinien gewährleistet es Haltbarkeit und Festigkeit, und ein PE-Isolator mit sehr guter Wärmedämmung reduziert den Energieverlust. Für seine technischen Parameter wurde MB- SR50N HI+ vom Passivhausinstitut PHI Darmstadt in der höchsten Klasse A+ zertifiziert."

Das MB-SR50N HI+-Fassadensystem ermögliche den Einbau verschiedener Füllungen wie Doppelkammer- sowie großformatige und schwere Isolierglaseinheiten, so das Unternehmen. Zur bestmöglichen Wärme- und Schalldämmung wurden breite thermische Abscheider verwendet. Effektive Belüftung und Entwässerung sorgten für langen und störungsfreien Fensterbetrieb. Seine hohe Energieeffizienz erreiche das Gebäude zudem durch ein Fenster- und Türsystem mit Wärmedämmung MB-86SI, das allen Anforderungen nachhaltigen Bauens entspricht, stellt Aluprof klar. MB-78EI von Aluprof ist Herstellerangaben zufolge eines der beliebtesten Trennwand- und Brandschutztürsysteme auf dem polnischen Markt. "MB-78EI gestattet großformatige Verglasungen sowie den Einbau verschiedener Beschläge, Schlösser, Türschließer und anderes Zubehör", erklärt Zbigniew Poraj. "Seine Profile haben drei Kammern, von denen die mittlere als Wärmedämmung dient. Feuerfeste Einsätze gewährleisten Brandwiderstandsklassen von EI15 bis EI90. Das System zeichnet sich durch eine breite Anwendungspalette im Außen- und Innenausbau aus."

Was "Posejdon" von ähnlichen Büro- und Serviceeinrichtungen unterscheidet, ist die geschickte Verknüpfung geschäftlicher und ökologischer Aspekte. So befindet sich auf der Hauptterrasse der größte vertikale Garten Polens: In der wasserdichten, 150 m² großen Struktur genießen rund 6500 Pflanzen sehr gute Vegetationsbedingungen.

Sowohl der Investor als auch die Stettiner Behörden hoffen, dass sich die Grüne Wand zu einer der Hauptattraktionen des "Posejdon" entwickelt – wenn nicht gar der Stadt selbst. 100 Fahrradstellplätze und eine Garage mit E-Zapfsäulen tragen zusätzlich zum umwelt- und nutzerfreundlichen Image bei.

Für seine ökologischen Lösungsansätze unterstützte die Woiwodschaft Zachodniopomorskie das Projekt mit einem Zuschuss von 20 Millionen Z?oty, der die Anschaffung einer Wärmedämmung zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes ermöglicht. Darüber hinaus erfüllt die Anlage schon jetzt die strengen Energiestandards, die ab dem 1. Januar 2021 für alle neuen Gebäude in Polen gelten.

Der Erfolg von "Posejdon" ebnet Investoren den Weg und zerstreut den Mythos, Bürogebäude könnten nicht energieeffizient sein. Außerdem wird das Bewusstsein für die Rolle geschärft, die grüne Gebäude für eine nachhaltige Entwicklung spielen.

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