Nachhaltigkeit im Spezialtiefbau
Webinar mit Live-Stream-Übertragung verlief erfolgreich
Übertragen aus der Bayerischen Vertretung in Berlin verfolgten etwa 700 Zuschauer die Online-Veranstaltung zum Thema "Bauen erfordert nachhaltige Konzepte – Spezialtiefbau setzt neue Benchmarks" an ihren Bildschirmen. Als Moderator führte Hans-Joachim Bliss, Geschäftsleiter der Bauer Spezialtiefbau GmbH durch die Veranstaltung.
Für die Podiumsdiskussion konnten Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführende Vorständin der Deutschen Gesellschaft Nachhaltiges Bauen, Prof. Dr. Lamia Messari-Becker, Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Universität Siegen und Mitglied im Club of Rome, die als Gast online zugeschaltet war, sowie Prof. Thomas Bauer, Präsident der European Construction Industry Federation (FIEC) gewonnen werden.
Den Auftakt des Events bildete ein Impulsvortrag von Dr. Karsten Beckhaus, Leiter der Abteilung Bautechnik bei Bauer Spezialtiefbau. In seiner Präsentation verwies er unter anderem auf die Nachhaltigkeitsziele der AGENDA 2030 der Vereinten Nationen, die Anforderungen an nachhaltige Spezialtiefbauverfahren sowie das große Potenzial, das in der Entwicklung nachhaltiger Technologien im Spezialtiefbau liegt: "Das CO2-Äquivalent kann durch den Einsatz nachhaltiger Verfahren bereits heute um 30 Prozent reduziert werden. Diese sinnvollen Alternativen müssen wir nutzen", betonte Dr. Beckhaus.
Es folgte ein Statement von Prof. Dr. Lamia Messari-Becker. Sie verwies auf die hohe Relevanz der Baubranche für die Umwelt- und Klimaschutzziele der Bundesregierung und betonte, wie wichtig ressourceneffizientes und kreislauffähiges Bauen für die Zukunft sei. "Wir brauchen mehr Kooperation, mehr Dialog und mehr Austausch zum Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen", sagte Prof. Dr. Messari-Becker. "Nachhaltiges Bauen muss als politisches Handlungsfeld verstanden werden, einen Platz auf der politischen Agenda einnehmen und attraktiv für alle Beteiligten gestaltet werden. Innovation, Leistung und Wettbewerb – diese Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft sind auch und gerade für den Klimaschutz elementar", so die Bauingenieurin.
Dem herausfordernden Thema "Nachhaltigkeit im Spezialtiefbau" und wie diesem realistisch und mit Begeisterung begegnet werden könne, widmete sich Prof. Thomas Bauer: "Wir müssen die Herausforderung des nachhaltigen Bauens im richtigen Tempo und mit den richtigen Technologien angehen und dürfen uns nicht durch Unterlassen aus der Verantwortung nehmen", stellte er heraus. "Die Politik treibt diese Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit seit einigen Jahren an und auch die Menschen beginnen, sich dauerhaft mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen – für mich wäre es ein wichtiger Schritt, wenn Unternehmen die Führungsrolle bei diesem Thema übernehmen."
Dr. Christine Lemaitre verwies nachfolgend auf die Wichtigkeit, sowohl die Umwelt als auch den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen in das Nachhaltigkeitsverständnis mit einzubeziehen: "Eine Pseudo-Verwissenschaftlichung des Themas ist nicht nötig", betonte sie. "Vielmehr geht es darum, fundierte Benchmarks zu definieren und einzuhalten." Zertifizierungssysteme seien dabei ein wichtiges und richtiges Instrument, um alle Baubeteiligten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. "Am Ende kommt es vor allem darauf an, das Richtige zu tun. Wir können bereits nachhaltig und mit Qualität bauen – und niemand hält uns davon ab, mehr als notwendig zu leisten", so die Geschäftsführende Vorständin der Deutschen Gesellschaft Nachhaltiges Bauen.
In einer abschließenden Fragerunde an das Plenum wurde die alternative Energiegewinnung durch Geothermie im Spezialtiefbau ebenso thematisiert wie die Möglichkeit, Anreize für nachhaltiges Bauen auch für private Investoren zu schaffen. Letzte Abstimmungen wurden ausgewertet und diskutiert, bevor Hans-Joachim Bliss resümierte: "In Bezug auf Nachhaltigkeit im Bau ist Qualität nicht verhandelbar. Zudem mangelt es nicht an innovativen Ideen, aber es bedarf des Zusammenwirkens von Politik und Wirtschaft."
Ein gemeinsamer Konsens der Gäste sei deutlich geworden: Viele notwendige Technologien und Verfahren existieren bereits – es liege nur daran, diese auch aktiv zu nutzen, um dauerhaft einen Wandel hin zum nachhaltigen Bauen zu bewirken.
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