Ökologisches Entwässerungskonzept für Containerumschlagplatz
Die Zeichen stehen auf Expansion

Logistikflächen, oftmals mit einer Größe von mehreren Tausend Quadratmetern wie im Metrans-Hafen, stellen hohe Anforderungen an die Ausbildung der Oberflächen. Dabei ist es wichtig, dass die von Flurfahrzeugen, zum Beispiel Reachstacker, befahrenen Flächen absolut eben sind. Ein Entwässerungssystem muss gleichzeitig sicherstellen, dass Oberflächenwasser und mögliche Flüssigkeiten aus Containern im Falle einer Havarie sicher abgeleitet beziehungsweise temporär zurückgehalten werden.
Die von der Metrans genutzte, etwa 7000 m² große, Fläche wird über zwei Rinnenstränge mit einer Gesamtlänge von etwa 290 m entwässert. Verbunden durch eine absperrbare Sammelleitung, die parallel zu einer Versickerungsmulde verläuft, wird das Oberflächenwasser in einen Vorschacht mit Pumpensumpf geleitet. Von hier aus wird das Wasser in die Mulde geführt. Diese Anordnung der Komponenten ermöglicht es, eventuell kontaminiertes Wasser in einem Havariefall bis zum Abpumpen zurückzuhalten.
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Der Aufbau der Mulde – deren Volumen von etwa 50 x 17 m und einer Einstauhöhe von 55 cm auf Basis eines 30-jährigen Regenereignisses berechnet wurde – entspricht den Anforderungen an ein ökologisches Regenwassermanagement, erläutern die Verantwortlichen. Drain-Rohre mit Gefälle, umschlossen von einer Kiespackung mit einer Überdeckung von 20 cm, leiten das Wasser in einen Graben, der in den Nottekanal mündet. Die 30 cm dicke Oberbodenschicht über der Kiespackung dient als belebte Bodenzone, durch die das Wasser verrieselt beziehungsweise versickert und dabei mitgeführte Schadstoffe im Erdreich bindet. Ein Notüberlauf, der ebenfalls mit dem Graben verbunden ist, sichert die Mulde bei Extremregenereignissen vor einer Überflutung.
Ausschlaggebend für den Verzicht auf konventionelle, unterirdisch verbaute Reinigungssysteme zur Oberflächenwasserbehandlung ist der im Hafengebiet von Königs Wusterhausen vorgefundene ungünstige Baugrund. Dieser bietet den Verantwortlichen zufolge ein hohes Setzungspotenzial. Unter Berücksichtigung der zuvor beschriebenen Anforderungen an das Entwässerungssystem entschieden sich die Planer dazu, Entwässerungsrinnen des Typs HYDROblock DN 300 mit einem Einlaufquerschnitt von 1191 cm²/m einzusetzen.
Vorteilhaft sei die Installation dieses Linienentwässerungssystems nicht nur hinsichtlich der monolithischen Bauweise. Sie biete aufgrund des Materials EN-GJS-500 (duktiles Gusseisen) gegenüber anderen Werkstoffen auch wesentliche Vorzüge in Bezug auf Materialermüdung, gerade im Schwerlastbereich. Die monolithische Bauweise – und der damit verbundene Verzicht auf Losteile – ist nach Aussage der Organisatoren auch bei Querüberfahrung prädestiniert für hohe Belastungen. Das robuste System HYDROblock kann bis zur Belastungsklasse F 900 gemäß DIN EN 1433 eingesetzt werden. Passende Revisionselemente vereinfachen Wartungs- und Reinigungsarbeiten.
Ein weiterer Vorteil des HYDROblock-Systems liegt in der einfachen Verlegung: Mithilfe des Steckmuffensystems lässt sich die Entwässerungsrinne wie ein Rohr durch Spitzende und Muffe verbinden. Dies ermöglicht eine volle Kompatibilität mit handelsüblichen KG-Rohren. Die integrierte NBR-Muffendichtung am Rinnenstoß sichert auch bei möglichen Setzungen die Dichtheit des Rinnensystems. Durch die spezielle Konstruktion kann die HYDROblock-Entwässerungsrinne unabhängig von der Belastungsklasse direkt angepflastert, anbetoniert oder anasphaltiert werden, verspricht der Hersteller.
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