Bundesverband MIRO schlägt Alarm

Energiekosten sind Gift für Wirtschaft

Berlin (ABZ). – Die explosionsartig gestiegenen Gas- und Strompreise in Deutschland sind von Unternehmen nicht mehr abzufedern, so der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO. Die Politik sei gefordert, das zu tun, wofür sie gewählt wurde. Sie müsse umgehend im Sinne von Wirtschaft und Gesellschaft handeln: Jetzt!

Denn nachdem das sogenannte Entlastungspaket vom 4. September offenbar in wesentlichen Punkten die wirtschaftlichen Realitäten ausblende, sei maximale Gefahr im Verzug. Wird das Risiko, dass nach vielen internationalen nun auch heimisch strukturierte Wertschöpfungsketten brechen, übersehen oder gar billigend in Kauf genommen? Gesteinsunternehmen spürten dramatische Veränderungen gleichermaßen auf ihrer Kosten- wie auch auf der Nachfrageseite. Welche Folgen hätte ein Totalausfall?

"Die heimische Gesteinsindustrie steht ganz am Anfang vieler Wertschöpfungsketten. Sie beliefert die Bauwirtschaft und die Industrie. Brücken und Verkehrswege, Baustoffe für Wohnhäuser und öffentliche Gebäude, die Stahlproduktion, Gießereiprodukte, Sanitärkeramik und Glas, Wasseraufbereitung, Erdwärmegewinnung und Windkraftanlagen – dies und vieles andere mehr kann ohne Sand, Kies, Quarzkies und Naturstein weder produziert noch gebaut oder saniert werden. Sollten die Unternehmen der Gesteinsindustrie ausfallen, geht es ums Ganze. Nichts läuft mehr ohne die notwendigen Rohstoffe. Keineswegs nur das Wohnungsbauprogramm, sondern im Grunde alle im Koalitionsvertrag fixierten wirtschaftlichen Vorhaben stehen dann komplett zur Disposition!", kommentiert Susanne Funk, Geschäftsführerin Politik und Kommunikation beim Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, die aktuellen Entwicklungen und ergänzt: "Und einmal verschwundene Industrie kommt so leicht nicht mehr zurück."

Tatsächlich sei die Kausalität ebenso frappierend, wie das Nichtverstehenwollen absurd scheine. Die heimische Gesteinsindustrie könne ohne genügend bezahlbare Energie zur Gewinnung der Rohstoffe und Erzeugung der Produkte nicht weiter wirtschaften. Die strukturell hauptsächlich mittelständisch aufgestellten Gesteinsunternehmen weisen nachdrücklich auf diese fatale, erkennbar verflochtene Situation hin, die scheinbar von der Politik verkannt, keineswegs aber im Ganzen realisiert wird. Noch gebe es eine annähernd ausreichende Anzahl dezentraler Gewinnungsstätten für Gesteinsrohstoffe zur Versorgung der Wirtschaft mit wichtigen Grundstoffen über kurze Wege in Deutschland. Viele dieser Unternehmen sind familiengeführt in dritter oder vierter Generation. Sie fühlen sich der Versorgungssicherheit verpflichtet, signalisieren aber absolut dringenden Handlungsbedarf.

Die Politik, so der Tenor, sei dabei, ihr Vertrauen angesichts der unzureichenden Entlastungsentscheidungen zu verspielen. Hier sei Nachbesserung dringend geboten. "Und wenn schon – wie es heißt – 'jede Kilowattstunde zählt', dann müssen auch die Hemmnisse für den Einsatz von Photovoltaik auf den Betriebsgeländen und Baggerseen von Gesteinsbetrieben sofort abgeschafft werden!", fordert Susanne Funk. Schwimmende PV auf Baggerseen habe ein erhebliches Potenzial, das rasch aktiviert werden könne. Nicht begründbare Flächengrößenbegrenzungen und Abstände zum Ufersaum gehörten angesichts der schwierigen Energiesituation in den Abstellraum für Luxus-Bedenken.

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