Plattenbau aus DDR-Zeit

Großprojekt mit Wärmerückgewinnung

Stadtroda (dpa). – Ein Modellprojekt im ostthüringischen Stadtroda soll demonstrieren, wie DDR-Plattenbauten energieeffizient saniert werden können. Energieminister Bernhard Stengele (Grüne) sprach vor Kurzem bei einem Besuch vom ersten klimaneutralen Plattenbau in Thüringen. Dafür sorgt nach Ministeriumsangaben unter anderem die Wärmerückgewinnung aus dem Brauchwasser der Mieter.
Sanierung
Bernhard Stengele, (r), (Bündnis90/Die Grünen), Thüringer Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz und Ralph Grillitsch, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugenossenschaft, stehen in einem Heizungsraum, in welchem auch erstmals Wärme von Brauchwasser in den Heizkreislauf zurück geführte wird. Ein sechsstöckiger Wohnblock mit 144 Wohnungen wurde für zukünftiges klimaneutrales Wohnen saniert. Das Vorhaben in Stadtroda ist eines der beiden Kernprojekte der Wärmeenergieoffensive des Thüringer Umweltministeriums. Foto: picture alliance/dpa | Bodo Schackow

Kern des Projekts sei ein neuartiger Wärmetauscher, der die Wärmeenergie aus Badewannen, Spül- oder Waschmaschinen über die Heizung in die Wohnung zurückbringe. "Ein so großes Wohngebäude mit 144 Wohnungen hat bislang in Thüringen noch niemand klimaneutral hinbekommen", sagte Stengele nach Ministeriumsangaben.

"Wir zeigen, was technisch machbar und vor allem auch bezahlbar ist. Ich hoffe auf Signalwirkung auch für andere Wohnungsunternehmen in Thüringen, die das Konzept auf baugleiche Gebäude übertragen können."

Das Land werde die Wohnungswirtschaft bei solchen Projekten unterstützen, so der Minister. Das Projekt in Stadtroda sei nutzbar für Tausende Wohnungen gleichen Typs in Thüringen. Nötig seien innovative Technik, aber auch ein massiver Einsatz von Fördermitteln, äußerte der Direktor des Thüringer Wohnungswirtschaftsverbandes, Frank Emrich.

Die Sanierung des Wohnblocks der WBG Stadtroda wurde nach Ministeriumsangaben mit 2,4 Millionen Euro vom Land gefördert. Zu der energetischen Sanierung in Stadtroda, die bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sein soll, gehörte auch eine neue Lüftungsanlage, Balkonverglasungen und Photovoltaik auf dem Dach.

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