Dank Systemlösung

Die Montagezeit für den Traggerüstbau auf der Baustelle halbiert

Güglingen-Eibensbach (ABZ). – Nicht erst seit den rasant gestiegenen Baupreisen gewinnt das Thema Baustelleneffizienz mehr und mehr an Bedeutung. Das Ergebnis sind enge Zeitpläne, bei denen alle Gewerke reibungslos zusammenarbeiten müssen. Aus diesem Grund stehe auch der Gerüstbau immer stärker im Fokus, erklärt Tobias Kächler, der bei Layher als Geschäftsführer den Bereich Layher Bautechnik verantwortet.
Layher Schalung
Beim Bau einer Produktionshalle war ein Traggerüst zum Betonieren einer rund 50 Zentimeter hohen Decke nötig. Die Lösung war eine Kombination aus Allround Traggerüst TG 60 und Aluminium-Träger TwixBeam als Systemjochträger – beides Teil des Integrierten Layher-Systems. Auf diese Weise ließen sich nicht nur alle Baustellenanforderungen wie Geometrieanpassungen oder die Integration von Arbeitsebenen mit Serienbauteilen realisieren, sondern auch rund 30 Prozent Gerüstmaterial einsparen, erklärt das Unternehmen. In Verbindung mit dem leichten Bauteilgewicht und der schraubenlosen Verbindungstechnik konnte die Montagezeit für die 7200 Kubikmeter große Traggerüstkonstruktion damit sogar halbiert werden – für mehr Effizienz auf der Baustelle. Foto: Layher

"Layher Gerüste kommen über das gesamte Bauprojekt zum Einsatz – vom Treppenturm in die Baugrube über klassische Fassadengerüste bis hin zu Trag- und Bewehrungsgerüsten. Je effizienter diese montiert werden können, umso besser für die Baustelle." Drei Faktoren seien seiner Erfahrung nach dabei maßgebend: "Die richtige Systemlösung, eine sorgfältige Vorplanung in 3D und ein qualifizierter Auf- und Abbau". Diese Erfolgsfaktoren trugen auch beim Bau eines Gesamtkomplexes aus Verwaltungsstandort und integrierter Produktionshalle zum Baustellenerfolg bei. Hier war eine 7200 m³ große Traggerüstkonstruktion für das Betonieren einer rund 50 cm hohen Decke in Ortbetonweise gefordert – mit integrierter Arbeitsplattform und einem Treppenturm als Höhenzugang. Das enge Zeitfenster für den Traggerüstbau konnte dabei nicht nur eingehalten, sondern die Montagezeit sogar halbiert werden.

Durch den Ansatz des Integrierten Layher-Systems stehen Bauunternehmen immer passgenaue Lösungen zur Verfügung, bekräftigt der Geschäftsführer. "Die Systeme bestehen aus nur wenigen Grundbauteilen, ergänzend gibt es für nahezu jede Anforderung passende Ergänzungsbauteile. Damit lassen sich Aufgaben noch schneller und effektiver lösen. Bei diesem Projekt überzeugte das Allround Traggerüst TG 60 sowohl im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit als auch bei der Arbeitssicherheit."

Neben dem leichten Bauteilgewicht und der schraubenlosen Verbindungstechnik waren dabei vor allem die variablen Feldlängen der Traggerüsttürme von Vorteil. "Beim TG 60 lassen sich die Feldlängen einfach an die Bauwerksgeometrie und die Lastvorgaben anpassen", berichtet Kächler. "In diesem Fall wurde anstelle des Grundrasters von einem Meter ein 2-Meter-Raster verwendet. Dies vereinfachte die Logistik und sorgte gleichzeitig dafür, dass rund 30 % der Traggerüsttürme eingespart werden konnten. Das heißt weniger Material und damit eine geringere Montagezeit."

Möglich war dies unter anderem durch den Einsatz des bereits mehrfach ausgezeichneten Aluminium-Trägers TwixBeams. "Die Innovation TwixBeam ist deutlich tragfähiger als konventionelle H20-Träger, wodurch die Tragfähigkeit des TG 60 optimal ausgenutzt und der Materialeinsatz durch Streckung der Feldlängen reduziert werden konnte. Auch Geometrieanpassungen wie im Wandbereich sind mit Serienteilen ohne aufwendige Sägearbeiten realisierbar.

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Layher Schalung
Die Feldlängen der modular aufgebauten Allround Traggerüsttürme TG 60 von Layher sind flexibel an Gebäudegeometrien und Lastvorgaben anpassbar – ein Vorteil, der sich mit Systemjochträgern aus dem neuen, hochtragfähigen Aluminium-Träger TwixBeam voll ausnutzen lässt. Beim Bau einer Produktionshalle konnte das Raster dadurch von 1 m auf 2 m vergrößert werden. Auf diese Weise waren rund 30 % weniger Traggerüsttürme notwendig. Dies sparte Material und damit auch Montagezeit. Foto: Layher

Weitere Anforderung ließen sich ebenfalls im System umsetzen: Eine Allround-Konsole zur Gerüstverbreiterung am Randbereich machte das Stellen weiterer Traggerüsttürme überflüssig. Für die sichere Arbeitsplattform unterhalb der Schalung wurden einfach Systemgerüstböden integriert. Podesttreppen sorgten zudem für den sicheren und schnellen Höhenzugang. Selbst mit Arbeitsmaterial."

Die Planung der Traggerüstkonstruktion übernahmen die Layher Anwendungsingenieure, die bereits seit Jahren auf die Vorteile einer digitalen 3D-Planung setzen. "Die Digitalisierung hat auch bei Gerüstprojekten enorme Vorteile. Kostenkontrolle. Transparenz. Und vor allem Planungs- und Terminsicherheit – gerade bei engen Zeitplänen ist dies unerlässlich", weiß Roland Hassert, Leiter der Anwendungstechnik BAU bei Layher. Sein Team analysiert regelmäßig Anforderungen am Markt – wie die steigenden Anforderungen im Bereich Digitalisierung.

Das Know-how floss mit Layher SIM in einen speziell auf den Gerüstbau zugeschnittenen Prozess. Layher SIM eröffnet Kunden einfache Möglichkeiten zur Digitalisierung von Arbeitsschritten über den gesamten Lebenszyklus eines Gerüstprojekts, von der Planung über die Logistik bis hin zur Ausführung. Die Umsetzung bei Layher erfolgt mit der LayPLAN SUITE: "Die integrierte Softwarelösung bietet für jeden Bedarf passende Module, die eigenständig oder in Kombination genutzt werden können.

Wie bei diesem Traggerüstprojekt: Erster Schritt war die detaillierte 3D-Planung mit LayPLAN CAD. Das Gerüstmodell konnte dabei anhand der realitätsnahen Visualisierung regelmäßig mit unserem Auftraggeber abgestimmt und bei Bedarf angepasst werden. Die fertige Planung wurde dann mittels LayPLAN TO RSTAB mit allen relevanten Daten an das Stabwerksprogramm übergeben. Ein aufwendiges, eventuell fehlerbehaftetes Nachmodellieren für den projektbezogenen statischen Nachweis entfiel. Einmal fertiggestellt, ließen sich aus der 3D-Planung 2D-Pläne mit Verlinkung zum 3D-Gerüstmodell ableiten und via LayPLAN MATERIALMANAGER zugleich verlässliche Materiallisten für die Logistik ausgeben. Das benötigte Material war so bei Montagebeginn in der richtigen Anzahl vor Ort", so Hassert.

Da die Monteure erstmals mit dem neuen Aluminium-Träger TwixBeam arbeiteten, wurden sie auf der Baustelle zu Beginn durch einen erfahrenen Layher Richtmeister begleitet – ein wichtiger Bestandteil des umfassenden Layher Service-Angebots. Dazu gehört unter anderem die ausführliche Technische Dokumentation mit Technik-Broschüren und detaillierten Aufbau- und Verwendungsanleitungen, die Unterstützung durch Anwendungsingenieure inklusive Anwendungs- und Baustellenberatung, Ausführungsplanung und Projektbegleitung sowie ein breit angelegtes Seminarprogramm.

Der Richtmeister mit jahrelanger Gerüstbauerfahrung schulte die Monteure im richtigen Handling der Neuheit und gab darüber hinaus auch Tipps zum praxisgerechten Aufbau der Traggerüstkonstruktion – vor allem beim Anlegen der Basis. Unterstützt wurde das Team dabei von einem Tool zum digitalen und damit ebenso einfachen wie genauen Einmessen. Dies war umso wichtiger, da die Traggerüsttürme aus Gründen der Baustelleneffizienz sicher am Boden vormontiert, gesichert und anschließend einfach per Kran auf die bereits errichtete Unterkonstruktion aufgesetzt wurden.

Steht kein Baustellenkran zur Verfügung, können die Traggerüsttürme aber auch stehend errichtet werden. Und das bei oft großen Höhen – bei diesem Projekt waren es rund 10 m – sehr sicher. Die Allround Traggerüsttürme TG 60 besitzen dank der durchdachten Montagefolge einen automatisch vorlaufenden Seitenschutz. Ohne Zusatzbauteile. Geltende Sicherheitsvorschriften lassen sich so wirtschaftlich umsetzen. Eine Lösung mit System.

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