AUF DIE SCHIPPE GENOMMEN
Kahlschlag
Früher gab es Marktschreier, heute nennt man das Marketing. Ohne dieses neudeutsche Wort funktioniert heute nichts mehr. Was Waren zu mehr Absatz verhelfen soll, funktioniert auch beim Tourismus, denn hier gibt es einen gnadenlosen Wettkampf zwischen den Landschaften. Allein schönes Aussehen reicht nicht. Ob Ost- oder Nordsee, Harz, Sauerland, Allgäu, Schwarzwald, Bodensee oder Eifel – alle buhlen um die Gunst der Urlauber. So werden die Vorzüge der verschiedenen Regionen von den jeweiligen Tourismus-Gesellschaften in Werbeanzeigen, Prospekten und natürlich im Internet in den höchsten Tönen gepriesen. Dabei macht die Gegend das Rennen, die die tollsten Ideen hat. Diese müssen dann nicht unbedingt etwas mit den Örtlichkeiten zu tun haben, aber schon besonders originell sein. So hatten die Marketing-Strategen vom Niederrhein eine nicht alltägliche Idee, um Touris anzulocken. Sie hängten Geld in Dosen in die Bäume. Nachdem bei einer ähnlichen spektakulären Aktionen schon Schätze in Äckern vergraben und diese von Suchern komplett mit Schaufeln umgepflügt wurden, ist zu hoffen, dass Urlauber im Geldrausch nicht zur Kettensäge greifen und der Blick am Niederrhein nachher völlig ungehindert in die Ferne schweifen kann. bü