Dienstleistung aus Leidenschaft

"Kiesel Technik Welt" bietet optimale wirtschaftliche Lösungen

von:

Rainer OSCHÜTZ

Kiesel Baumaschinenhandel und -vermietung
45.000 Artikel im Gesamtwert von zehn Millionen Euro lagern im neuen zentralen Ersatzteillager in Stockstadt im Großraum Frankfurt und stehen für den Versand bereit. Foto: Oschütz
Kiesel Baumaschinenhandel und -vermietung
Toni Kiesel: "Wenn es um Bagger, Radlader, Schnellwechsler, Anbaugeräte oder andere Ausrüstungen für Baumaschinen geht, so behaupte ich, gelten wir heute schon für die Fachwelt als führender Händler in Deutschland."

STOCKSTADT - "Die Lust am Leisten" war für Firmengründer Helmut Kiesel vor über 50 Jahren das "Startkapital" in die Selbstständigkeit. Heute zählt das Unternehmen für Bau- und Umschlagtechnik zu den Bedeutendsten im Lande.

. – Wie zur Gründerzeit ist "Dienstleistung aus Leidenschaft" die Triebkraft für die Entwicklung des Unternehmens mit Stammsitz in Baienfurt. Gegenüber der Allgemeinen Bauzeitung betonte Toni Kiesel, geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel GmbH, dass es zur Philosophie des inhabergeführten Unternehmens gehört, den Kunden mehr als nur eine Maschine anzubieten. Ein Beispiel dafür ist das neue Logistikzentrum in Stockstadt im Großraum Frankfurt. Dadurch wir eine deutlich höhere Verfügbarkeit von Ersatzteilen erreicht, Reaktionszeit für den Kunden verkürzt und ein perfekter Übernacht-Service garantiert. "Wenn die Maschine auf der Baustelle defekt ist und steht, dann geht es für uns nur um Eines: Die Geschwindigkeit, mit der wir die Technik wieder flottbekommen. Damit sind keine zusätzlichen Kosten für den Kunden verbunden", so Kiesel. Darauf sind die Mitarbeiter eingestellt.

45.000 Artikel im Gesamtwert von zehn Millionen Euro lagern im neuen zentralen Ersatzteillager und stehen für den Versand bereit. Das Sortiment reicht dabei von Kleinstteilen für die Hydraulik bis hin zu Großkomponenten wie Ausleger. Die Grundbedingung für Kiesel ist, 95 Prozent aller ankommenden Aufträge noch am gleichen Tag zu versenden. "Das Lagerpersonal hat sich darauf eingestellt. Dazu kommt noch ein 24-Stunden-Notdienst - auch am Wochenende." Mit der Abwicklung der zentralen Ersatzteillogistik hat sich der Baumaschinenhändler einen Spezialisten "ins Boot geholt" – die Panopa Logistik GmbH. "Das sind Fachleute, die als Logistikspezialisten eine Menge Erfahrungen einbringen. Wir als Händler können uns dadurch auf unsere ureigensten Aufgaben – das Baumaschinengeschäft -konzentrieren. Diese Arbeitsteilung hat sich bisher bewährt und kommt vor allem den Kunden zugute."

Das Logistikzentrum – die bisher größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte – ist der erste Bau in der neuen "Kiesel Technik Welt" am Rande von Stockstadt/Rhein. Dort entsteht ein Auslieferzentrum – eine "Fabrik nach der Fabrik", wo alle Technikbereiche zusammengefasst werden. Ebenso ist ein Test- und Vorführgelände geplant. "Nach Fertigstellung wird den Kunden ein Individualprogramm geboten, denn die Anforderungen an die Technik sind sehr unterschiedlich. Das gehört auch zu unserer Philosophie, dass wir für jede Bauaufgabe unterschiedliche Maschinen anbieten. Wir sehen uns als Dienstleister für die Bauunternehmen und helfen ihnen somit, optimale wirtschaftliche Lösungen zu schaffen", so Kiesel.

Beispielsweise müssten die Servicetechniker bei jeder Werksmaschine etwa fünf bis zehn Änderungen vornehmen. Geplant sei es künftig, diese Arbeiten an dem neuen Standort zu zentralisieren. "Hier sind alle Teile vorhanden, um den Anforderungen der Anwender der Maschinen gerecht zu werden", erklärte Kiesel. Der Besitzer der neuen Maschine weiß künftig beispielsweise, welche Nummer für welches Sonderteil gilt. "Wiederum können unsere Spezialisten bundesweit per Computer verfolgen, welche Sonderteile eingebaut wurden, um noch schneller eventuelle Reparaturen vornehmen zu können. Über diese Dienstleistung verfügt gegenwärtig kein anderer Händler in Deutschland", beschreibt der Geschäftsführer diese spektakuläre und mutige unternehmerische Entscheidung.

Die "Kiesel Technik Welt" wird auch über ein neues Schulungszentrum verfügen, damit die Nutzer der Maschinen optimal arbeiten und die möglichen Leistungen erbringen können. Kiesel: "Ziel dieser sicherlich nicht alltäglichen Investitionen ist ein Kompetenzzentrum für Baumaschinen zu schaffen, das in Deutschland einmalig sein wird. Wir fokussieren uns auf alles, was mit Baggern, Laden und Transportieren zu tun hat. Damit gehen wir weiter in die Tiefe des Geschäftes als jeder andere Hersteller oder Händler." Das Ganze geschehe immer mit einem Blick auf die Branche. Durch diese Philosophie sei sein Unternehmen mittlerweile in der Gewinnung, beim Abbruch, beim Schrottumschlag oder im Recyclingbereich unter den Top drei der Baumaschinenbranche zu finden. Eigens dafür ausgebildete Fachleute stehen den Partnern in der Praxis zur Verfügung und entwickeln für die Kunden spezielle Problemlösungen für ihre Arbeitsbereiche. "Wenn es um Bagger, Radlader, Schnellwechsler, Anbaugeräte oder andere Ausrüstungen für Baumaschinen geht, so behaupte ich, gelten wir heute schon für die Fachwelt als führender Händler in Deutschland", so Kiesel. Expansion des Geschäftes kommt für ihn nur in den genannten Sparten in Frage. Deshalb vermarktet Kiesel – für viele Fachleute überraschend – seit diesem Jahr als Exklusivhändler die Erzeugnisse des Baumaschinenherstellers Mecalac. Zur Produktpalette gehören auch die Maschinen der Traditionsmarke Ahlmann, die bereits unter dem Namen Mecalac an den Mann gebracht werden. Eine weitere Exklusivpartnerschaft für Deutschland besteht seit April 2012 zwischen dem Baumaschinenhändler und Terex Construction für die Sparte Muldenkipper. Ebenfalls neu im Programm sind die zehn Modelle der Kiesel-Kompaktradlader Giant. Die flexiblen Alleskönner werden nach höchstem Industriestandard produziert und zeichnen sich durch eine enorme Flexibilität und größte Robustheit aus.

Der Geschäftsführer sieht in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe darin, den Namen Kiesel als Dienstleitungsmarke weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund hat der Baumaschinenspezialist als erstes familiengeführte Unternehmen ein nationales Kompaktmaschinen-Partner-Konzept aufgebaut. "Die Strategie basiert auf dem Dienstleistungsgedanken. Wir bieten unseren Partnern alle Möglichkeiten, wenn es ums Baggern oder Laden geht, und das herstellerübergreifend. Der Partner bringt uns Nähe zum lokalen Unternehmer, persönliche Beziehungen zur Baufirma und zum Gartengestalter." Gegenwärtig gibt es etwa 30 Kompaktmaschinenpartnerschaften in der Kombination Hitachi, Kiesel-Kompaktradlader Giant und Mecalac. Ziel ist es, in den nächsten Jahren 60 Partner zu haben. Kiesel: "Wir bieten den kleinen Händlern mehr als der Hersteller bieten kann. Dazu gehört der gesamte Dienstleistungsbereich, um den Händler als Kompaktmaschinenspezialist aufzubauen wie Schulungen der Mitarbeiter, Vorführmaschinen, Fahrerausbildung oder Finanzierungsmöglichkeiten."

Kiesel: "Mit der Fusion mit Reif Baumaschinen zu Beginn dieses Jahres sowie der Übernahme des Baugeschäftes Bausetra in Potsdam haben wir unser Netzwerk um fünf Niederlassungen erweitert." Für den Dienstleister arbeiten in Deutschland derzeit über 700 Mitarbeiter an 34 eigenen Standorten sowie sechs Kooperationspartner. Zum breiten Kiesel-Dienstleistungsspektrum zählen Miet- und Ersatzgeräte sowie Finanzierungs-, Garantie- oder Telematikangebote. Das Kiesel-Serviceteam umfasst 500 Mitarbeiter und etwa 60 Auszubildende. Mit einem Umsatz von 392 Millionen Euro war das Jahr 2011 bisher das erfolgreichste Jahr in der Firmengeschichte. Insgesamt wurden 2744 Maschinen an den Mann gebracht.

Auf der GaLaBau in Nürnberg will das Unternehmen auf rund 400 Quadratmetern in Halle 7A sein Angebot präsentieren. Wie der Geschäftsführer betonte, werden neben den Maschinen von Hitachi, Mecalac und Giant auch Anbaugeräte gezeigt. Als Kompaktmaschinenspezialist arbeitet Kiesel mit Systempartnern wie Engcon, Demarec, OilQuick und Lehnhoff zusammen, deren Geräte ebenfalls auf der Messe ausgestellt werden.

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