Schneller zum Ziel mit Modulbau

Neue Covid-19-Intensivplätze mit flexibler Nachnutzung geschaffen

Die Covid-19-Pandemie und die damit rasant ansteigende Anzahl an intensiv zu behandelnden Patienten erforderten schnelle Reaktionen bei der Schaffung medizinischer Infrastruktur.

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In einer Rekordbauzeit von 5 Monaten wurde am Universitätsklinikum Düsseldorf eine Covid-19-Intensiv- sowie eine Intermediate-Care-Station (IMC) errichtet. Durch die hohe Vorfertigung der Module konnte das Gebäude in der kurzen Zeit schlüsselfertig errichtet werden. Die direkte Anbindung des Neubaus an den Bestand erfolgt über einen gläsernen Skywalk. Foto: Cadolto Modulbau

Düsseldorf (ABZ). – Die Bauweise der Cadolto Modulbau GmbH ermöglicht an die Nutzer angepasste Gebäudekonzepte für Intensivmedizin sowie deren schnelle Planung und Realisierung.

Das Projekt am Universitätsklinikum Düsseldorf zeigt nach Unternehmensangaben, dass ein Modulgebäude nicht nur schnell errichtet werden, sondern auch bedarfsgerecht an den Nutzer angepasst werden kann und flexible Möglichkeiten in der Nachnutzung bietet.

Aufgrund der bisherigen Gebäudestruktur am Universitätsklinikum Düsseldorf musste die Behandlung von Covid-19-Patienten an verschiedenen Orten des Klinikums erfolgen. Bei einem enormen Anstieg der Einlieferungen von infektiösen Patienten hätten sogar OP- und Aufwachräume als improvisierte Intensivstationen mit Beatmung genutzt werden müssen.

Um die steigende Anzahl, der an Corona erkrankten Patientinnen und Patien-ten besser behandeln zu können, beauftragte das Universitätsklinikum den Modulbauspezialisten Cadolto, einen Neubau für Intensivmedizin in Modulbauweise zu planen und zu realisieren.

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Fluransicht der Covid-19-Intensivstation am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Auf Basis der für die Corona-Pandemie konzipierten Cadolto-Isolier-Intensiv-Station wurde in kürzester Zeit ein optimiertes, integrales Konzept für eine neuartige, den Bedürfnissen des Universitätsklinikums in Düsseldorf entsprechende Intensivstation sowie eine Intensivüberwachungspflege-Station (Intermediate-Care, IMC) entwickelt. Das Projekt konnte nach der Auftragserteilung im Mai 2020 innerhalb von fünf Monaten im Herbst 2020 schlüsselfertig an den Auftraggeber übergeben werden.

Cadolto übernahm als Spezialist für medizinische Gebäude bei diesem Projekt die Generalplanung sowie sämtliche Leistungsphasen inklusive der Fundamentierung vor Ort, der kompletten Medizintechnik, der technischen Gebäudeausstattung sowie aller Möbel; darüber hinaus auch die Netzersatzanlage und eine redundante Versorgung mit medizinischen Gasen.

Der dreigeschossige Modulbau besteht aus insgesamt 97 Modulen und hat eine Bruttogrundfläche von 5079 m². Im Erdgeschoss befindet sich eine Aufnahmestation mit 18 IMC-Einzelzimmern, die durch vorgeschaltete Schleusen zu erreichen sind. Neun davon haben eigene Nasszellen.

Das erste Obergeschoss wurde als Intensivstation mit neun Isolier-Einzelzimmern – ebenfalls mit Schleusen – ausgestattet, daneben gibt es acht Zweibettzimmer. Im zweiten Obergeschoss befinden sich die Umkleide- und Bereitschaftsräume sowie Lager- und Technikflächen. Auf allen Ebenen werden die notwendigen Funktions- und Nebenräume bereitgestellt und die mitgelieferten haustechnischen Anlagen lassen eine komplett autarke Versorgung des Klinikgebäudes zu.

Dem hohen Standard des Universitätsklinikums Düsseldorf entsprechend wurde der Neubau mit einer attraktiven Fassade aus Metallkassetten, Edelstahltüren und der größtmöglichen Verglasung errichtet, welche Blickbeziehungen des Personals innerhalb der Stationen ermöglicht und damit mehr Sicherheit bietet. Darüber hinaus wurde das Gebäude mit einem Skywalk, einem gläsernen Verbindungsgang, an das Zentrum für operative Medizin (ZOM II) des Universitätsklinikums angebunden.

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Ein eingerichtetes Zweibettzimmer. Fotos: Cadolto Modulbau

Die Behandlung von an Covid-19 erkrankten Personen erfordert zudem eine medizintechnische Ausstattung nach neuesten technischen Standards. Cadolto ermöglichte in Zusammenarbeit mit der Firma Dräger eine integrierte Lösung für die Intensivstationen.

Trotz der durch die Pandemie erschwerten Lieferbedingungen, beispielsweise durch die knappe Verfügbarkeit von Beatmungsgeräten, wurde nach Unternehmensangaben eine termingerechte Lieferung und Installation medizintechnischer Anlagen ermöglicht:

Der Lieferumfang umfasste neben Dräger-Beatmungsgeräten auch Komponenten weiterer Hersteller wie Betten inklusive Nachttische sowie Defibrillatoren, Bronchoskopie-Türme und EKG-Geräte. Zusätzliche Komponenten der Firma Dräger sind die Deckenversorgungseinheiten.

Das neue Modulgebäude bietet dem Universitätsklinikum Düsseldorf die Möglichkeit, zukünftig die Behandlung von Covid-19 Patienten in einem Gebäude zu konzentrieren und damit auch vom restlichen Krankenhausbetrieb besser zu trennen – was einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der übrigen Patienten/innen sowie der Mitarbeiter/innen des Universitätsklinikums leistet.

Karsten Kußmann, Geschäftsführer Cadolto Modulbau GmbH: "Die neuen Covid-19-Stationen beweisen unsere enorme Leistungsfähigkeit und zeigen, dass unsere Stärke in der Schnelligkeit bei der Entwicklung und Umsetzung hochkomplexer medizinischer Gebäudeinfrastrukturen liegt. Die Realisierung des Projektes innerhalb des kurzen Zeitfensters erforderte von allen Projektbeteiligten Leistungen auf allerhöchstem Niveau."

Dank der Vorteile der Cadolto-Modulbauweise konnte das Gebäude in der Rekordzeit von fünf Monaten errichtet und schlüsselfertig an das Universitätsklinikum übergeben werden.

Der größte Vorteil der Modulbauweise beim Bau von Intensivstationen liegt unzweifelhaft in der Schnelligkeit. Da Cadolto von der Planung über die Produktion bis zur Fertigstellung der schlüsselfertigen Gebäude sämtliche Gewerke aus einer Hand bieten kann, wurde in diesem Projekt wertvolle Zeit gespart. Des Weiteren wurden die Module mit einem maximalen Vorfertigungsgrad in den Werkshallen, parallel zu den Gründungsarbeiten vor Ort, produziert.

Ein wichtiger Aspekt der modularen Covid-19-Stationen ist es, dass diese auch nach der Pandemie Kapazitäten zur Behandlung von Patienten und Patientinnen bieten.

Am Universitätsklinikum Düsseldorf sind unterschiedliche Einsatzbereiche in der Nachnutzung avisiert, welche Dank der Flexibilität der Modulbauweise problemlos umgesetzt werden können. Die Räumlichkeiten sowie das Lüftungssystem der Stationen wurden so konzipiert, dass die Intensivstation später für Patienten genutzt wird, die nach Operationen im ZOM II intensiv behandelt werden müssen. Zudem ermöglicht die Konzipierung unterschiedliche Druckverhältnisse innerhalb der einzelnen Zimmer. So können auf einer Station im Überdruckverhältnis immunsupprimierte Patienten und im Unterdruck infizierte Patienten behandelt werden. Auf diese Weise wurden Kapazitäten für vielseitige Einsatzbereiche geschaffen. Durch die direkte Anbindung an den Bestand des Universitätsklinikums können die Patienten und Patientinnen problemlos in den Neubau transportiert werden und sie schafft auch einen leichten Zugang für das Personal.

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