Miteinander verschränkte Gebäudeteile

Modulare Deckenschalung für Großprojekt

München (ABZ). – Ein neuer Stadtteilcampus entsteht derzeit im Osten von München an der Prinzregentenstraße. Charakteristisch für das Projekt "Der Bogen" ist seine geschwungene Form, bestehend aus zwei dreischenkligen, miteinander verschränkten Gebäudeteilen.
Ulma Schalung
Bei dem Großprojekt kommen insgesamt 7540 m² der neuen Moduldeckenschalung ONADEK zum Einsatz. Foto: Ulma Construction

Für die Realisierung des Rohbaus wählte die aus der Gustav Epple Bauunternehmung und der Salvia Gebäudetechnik bestehende ARGE die Schalungslösungen der Ulma Construction GmbH. Der kombinierte Einsatz der maßgeschneiderten Deckenrandtische in den aufgehenden Geschossen machte den "Bogen" in München auch für Ulma zu einer besonderen Baustelle.

Der Ostteil von München hat sich immer stärker zum hochkarätigen Businessstandort entwickelt. Nach seiner Fertigstellung in 2024 kommt in der Prinzregentenstraße ein weiterer architektonisch bemerkenswerter Neubau mit einer Bruttogrundfläche von 42.000 m² hinzu. Auf dem Gelände des Sicherheitskonzerns Giesecke + Devrient entsteht gerade ein Stadtteilcampus mit Platz für Büros, Einzelhandel und Gastronomie.

Seinen Namen "Der Bogen" verdankt das Bauprojekt seiner speziellen Form mit abgerundeten Gebäudeelementen. Die eigentliche Besonderheit an den vom Architekturbüro Henn entworfenen Plänen sind jedoch die beiden dreischenkligen Gebäudeteile, die miteinander verschränkt sind. Das Objekt verfügt über sechs beziehungsweise sieben Obergeschosse sowie drei Untergeschosse mit rund 390 Tiefgaragenstellplätzen. Ausschnitte und Rücksprünge markieren die Zugänge zu den Innenhöfen und sollen den Bau offen und einladend wirken lassen. Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass die Grundrisse, insbesondere zwischen dem Erdgeschoss und erster und zweiter Etage, variieren. Auch weisen einige Stockwerke unterschiedliche Höhenmaße auf: Während die Raumhöhe in den Untergeschossen zwischen 2,66 und 6 m beträgt, liegt sie im Erdgeschoss bei 4,75 m und in den oberen Etagen bei 3,4 m.

Bei der Schalung kommen Produkte von Ulma zum Einsatz. Für die Erstellung der aufwändigen Deckenkonstruktionen werden 7540 m² der neuen modularen Deckenschalung ONADEK, 260 Deckenrandtische sowie für die Rundung etwa 50 Sonderdeckentische genutzt. Außerdem werden für die vertikalen Flächen rund 460 m² des Rahmenschalungssystems BATEK und 2520 m² ORMA verwendet.

"Die geschwungene Gebäudeform verlangt ein individuelles Schalungskonzept. Manche Deckenrandtische müssen wir in Form von Kuchenstücken eigens anfertigen. Das ist eine Herausforderung, macht die Baustelle aber auch besonders reizvoll", sagt Max Hannawiya, Projektleiter Vertrieb bei Ulma. Die bei der Deckenschalung zum Einsatz kommenden mehr als 7500 m² ONADEK sind selbst für Experten wie ihn eine ungewohnte Größenordnung. "Die Vorteile dieses modularen, auf 250 x 50 Zentimetern große 3S-Schaltafeln abgestimmten Systems kommen hier deutlich zum Tragen. Anders als andere modulare Systeme erlaubt ONADEK ein Überlappen der Metallträger. Das lässt eine flexible und schnelle Anpassung an die Erfordernisse vor Ort zu, wie man es sonst nur von konventionellen Deckenschalungslösungen kennt", so Hannawiya.

Zunächst wurden bei dem Bauprojekt die Außenwände im Untergeschoss über zwei Etagen betoniert. Dabei kam die Großflächen-Stahlrahmenschalung BATEK zum Einsatz, deren 3,3 m hohen Systemelemente mit 2,7 m hohen aufgestockt wurden. BATEK vereint drei Ankervarianten in einem System. Um einen raschen Baufortschritt zu erzielen, wurde in München eine einseitige Ankerung mit konischem Spannsystem eingesetzt. "Durch den von innen zu bedienenden Ankerstab muss man an die Stellschalung an der Außenseite nicht mehr ran. Das vereinfacht und beschleunigt die Arbeitsschritte ungemein", so Hannawiya. Bauleiter Gareth Preece von der Gustav Epple Bauunternehmung GmbH kann das bestätigen: "Wir hatten im Untergeschoss nur einen begrenzten äußeren Arbeitsraum von 50 Zentimetern zur Verfügung. Dadurch, dass BATEK keine besondere Abstützung benötigt und die Verankerung auch nur von innen bedient werden kann, eignet sich das System hervorragend bei Platzproblemen."

Die mit ONADEK hergestellten Decken wurden direkt an die Wand betoniert. Dank des flexibel einstellbaren Systems konnten nicht nur Stützen und Wände problemlos eingepasst werden, sondern auch die Unterzüge, die im ersten Untergeschoss mit bis zu 1 m Breite und bis zu 2,4 m Höhe für den Lastenabtrag besonders massiv sind. Für schnelle Baufortschritte – aber auch für eine deutliche Reduzierung der Schalungsvorhaltung und des Verbrauchs an Schalungsplatten – sorgt laut Ulma zudem das Fallkopfsystem der Deckenschalung ONADEK, das ein Frühausschalen ermöglicht. Preece sieht einen weiteren Vorteil des Deckenschalungssystems auch bei der Arbeitssicherheit: "ONADEK kann mit nur wenigen Handgriffen von unten montiert werden. Es ist beeindruckend, wie schnell der Aufbauprozess dadurch vonstatten geht." Die Fortschritte sind auf der Baustelle deutlich zu sehen. Ende Februar 2022 ist die Decke über U3 fertiggestellt. Insgesamt sollen die Schalungsarbeiten nach 15 Monaten voraussichtlich Ende 2022 abgeschlossen sein.

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