5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten

Stihl verzeichnet vierfachen Rekord für das Geschäftsjahr 2021

von: Christoph Scholz
Schrobenhausen (ABZ). – Der Gerätehersteller Stihl hat im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2021 präsentiert. Trotz Coronapandemie war es gleich in vierfacher Hinsicht ein Rekordjahr für das Unternehmen, mit Höchstwerten bei Umsatz, Absatz, Produktion und Beschäftigtenzahl.
Stihl Unternehmen
Der Gesamtvorstand aus Dr. Michael Prochaska (Personal und Recht, v. l.), Michael Traub (Vorsitzender), Norbert Pick (Marketing und Vertrieb), Anke Kleinschmit (Entwicklung), Karl Angler (Finanzen und Informationstechnologie) und Martin Schwarz (Produktion und Materialwirtschaft) stellte die Bilanz für 2021 vor.

Die Stihl-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2021 eigenen Angaben zufolge einen Rekordumsatz in Höhe von 5,06 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspreche das einem Plus von 10,4 Prozent. Ohne Wechselkurseffekte hätte das Umsatzwachstum 12,3 Prozent betragen. 90 Prozent des Umsatzes der Waiblinger stammen aus dem Ausland.

"2021 hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir haben nicht nur einen Absatz- und Produktionsrekord erreicht, sondern erstmals in unserer 96-jährigen Firmengeschichte die 5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten. Trotz der enorm herausfordernden Rahmenbedingungen", betonte der Vorstandsvorsitzende Michael Traub. Obwohl weltweit gestörte Lieferketten sowie gravierende Material-, Kapazitäts- und Personalengpässe die Marktversorgung erheblich erschwerten, habe Stihl durch eine vorausschauende Planung auf Hochtouren produzieren und so die Kunden bestmöglich mit Produkten beliefern können.

"Dass wir 2021 nicht nur auf einen Rekord bei Umsatz und Absatz, sondern auch bei der Produktion blicken können, ist einer außerordentlichen Teamleistung sowie dem hohen Engagement und der Flexibilität unserer Beschäftigten zu verdanken. Sie haben das Unmögliche möglich gemacht", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Auch die Anzahl der Beschäftigten stieg auf ein Rekordniveau. Zum Stichtag 31. Dezember 2021 arbeiteten weltweit insgesamt 20094 Menschen in der Stihl-Gruppe, was einem Wachstum von 10,4 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht.

Der Trend, mehr im eigenen Garten und im eigenen Haus zu arbeiten, sich so eine neue "Wohlfühloase" zu schaffen und hochwertige Produkte für die Gartenarbeit zu erwerben, setzte sich laut Stihl auch 2021 fort. Insbesondere in Westeuropa und Nordamerika würden Kunden neue Gestaltungsspielräume entdecken. Somit erfreuten sich Produkte für Garten und Heim großer Beliebtheit.

Zusätzlich trugen zahlreiche Produktneuheiten und günstige Witterungsbedingungen zu einer weltweit positiven Absatzentwicklung bei. Der Vertrieb über den Online-Kanal verzeichnete ebenfalls ein deutliches Wachstum. Sowohl Consumer- als auch Profiprodukte wurden in allen Regionen stärker nachgefragt. Insgesamt setzte sich im vergangenen Jahr auch der Trend zum Akku-Gerät fort. Dies gelte insbesondere für das Consumer-Segment in westlichen Industrieländern. Auch bei Profis stieg Stihl zufolge die Nachfrage nach leistungsstarken Akku-Geräten.

Gleichzeitig blieben Benzin-Produkte gefragt, sodass in diesem Segment der Absatz ebenfalls über dem Vorjahresniveau lag. "Die Zahlen verdeutlichen: Für unsere Kunden sind nach wie vor beide Antriebsarten relevant. Wir werden daher weiterhin intensiv in das Zukunftsfeld Akku investieren und unser Produktportfolio ausbauen, ohne bei Benzin auch nur einen Millimeter nachzugeben", erklärte Michael Traub.

In vielen Märkten hätte Stihl bei intakten weltweiten Lieferketten noch weitaus mehr Geräte verkaufen können. Um der weltweit hohen Nachfrage nachzukommen, lief die Produktion an allen weltweiten Standorten auf Hochtouren. Der Vorstandsvorsitzende betonte: "Wir unternehmen alles, um die Versorgung unserer Kundinnen und Kunden mit unseren Produkten so gut wie möglich sicherzustellen. Dennoch ist eine sichere Vorausschau unserer Produktverfügbarkeit angesichts der aktuellen Ereignisse nicht möglich. Die Probleme aufgrund der ohnehin angespannten Lieferketten werden durch den Krieg in der Ukraine weiter verschärft."

Die Stihl-Gruppe steigerte die Investitionen im Jahr 2021 um 16,9 Prozent auf 331 Millionen Euro. Davon entfielen 91,8 Prozent auf die internationalen Produktionsgesellschaften. "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben abermals gezeigt, wie wichtig flexible und resiliente Produktions- und Logistikketten sind. Um den internationalen Stihl-Fertigungsverbund zukünftig noch schlagkräftiger aufzustellen und der anhaltend hohen Produktnachfrage gerecht zu werden, haben wir 2021 ungeplant einen dreistelligen Millionenbetrag in unsere weltweiten Produktionsstätten für die zusätzliche Anschaffung von Maschinen und Anlagen investiert", gab Traub bekannt. Die größten Investitionen gingen in die Zylinderfertigung in Brasilien, die dreiteilige Schienenfertigung in den USA, die Kettenproduktion in der Schweiz sowie die Kurbelwellen- und Kunststofffertigung in Deutschland. An vielen Standorten herrschte rund um die Uhr Betrieb.

Im deutschen Markt erzielte Stihl 2021 eine Absatz- und Umsatzsteigerung. Die Nachfrage war laut dem Unternehmen bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau sowie bei Privatkunden hoch. Auch hier habe sich der Trend fortgesetzt, vermehrt Zeit daheim zu verbringen und in das eigene Haus und den eigenen Garten zu investieren. Der Stihl-Online-Shop erzielte im deutschen Markt ebenfalls Steigerungen. Eine starke Produktnachfrage sei im vergangenen Jahr jedoch auf eine dauerhaft angespannte Liefersituation getroffen, die sich im ersten Quartal dieses Jahres aufgrund der geopolitischen Lage nochmals verschärft habe, sodass der Stihl-Fachhandel sowie seine Kunden zum Teil lange auf bestellte Produkte hätten warten müssen.

Die Andreas Stihl AG & Co. KG, das deutsche Stammhaus, konnte 2021 den Wachstumskurs fortsetzen und einen Umsatzrekord von 1,59 Milliarden Euro erzielen. Das entspreche im Vorjahresvergleich einem Umsatzwachstum von 15,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag stieg die Zahl der Mitarbeiter zum 31. Dezember 2021 um 9,2 Prozent auf 5748. Von den Beschäftigten arbeiten 4094 in Waiblingen, 427 in Fellbach, 254 in Ludwigsburg, 896 in Weinsheim und 77 in Wiechs am Randen.

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Michael Traub besetzt seit Februar den Posten als Vorstandsvorsitzender und nutzte die Pressekonferenz, um sich offiziell vorzustellen. Foto: Stihl

Inmitten der Coronavirus-Pandemie setzte Sihl eigenen Angaben nach ein besonderes Zeichen und schloss einen neuen Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag (BuS-Vertrag) bis 2025 ab. Damit gibt das Familienunternehmen den Mitarbeitern des Stammhauses unter anderem eine Beschäftigungsgarantie und gewährleistet die Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Weiterqualifizierung.

Auch Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro in Gebäude und Maschinen seien Bestandteil des Vertrags. Michael Traub unterstrich: "Stihl befindet sich inmitten einer Transformation vom Maschinenbauunternehmen zum Mechatronik- und Softwareunternehmen. Der BuS-Vertrag ist eine wichtige Grundlage, auf der wir in den nächsten Jahren Veränderungen und Neuerungen erfolgreich gestalten und umsetzen können." Um die Transformation aktiv mitzugestalten, investiert das Unternehmen nach eigener Aussage weiterhin verstärkt in die im Stammhaus konzentrierte IT-Infrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung und beschäftigt sich intensiv mit Zukunftsthemen wie Akku, Elektronik, Robotik, künstliche Intelligenz und E-Commerce. Dazu hat das STIHL Stammhaus derzeit mehr als 200 Stellen ausgeschrieben.

Das Stihl-AP-Akkusystem für Profis, das inzwischen über ein Dutzend verschiedene Anwendungen mit weit mehr als 30 Geräten umfasst, wurde um mehrere Produkte erweitert. Die MSA 220 T führt beispielsweise seit Kurzem als Flaggschiff das Stihl-Sortiment der Akku-Baumpflegesägen an. Das Werkzeug für professionelle Pflegearbeiten am Baum verfügt über ein elektronisches Bediencockpit mit 180 Grad-LED-Anzeige, das die einfache Steuerung der Maschine in jeder Arbeitsposition ermöglichen soll. Mit der Akku-Kreiselschere Stihl-RGA 140 erhalten Profis aus den Bereichen Kommunen und Straßenmeistereien, Garten- und Landschaftsbau sowie Hausmeisterdienste eine neue Lösung für die schleuderarme Entfernung von Unkraut und Gras. Das erste rückengetragene Akku-Blasgerät von Stihl, das BGA 300, soll im September 2022 eingeführt werden.

Im Benzin-Segment präsentierte Stihl beispielsweise die neuen Profi-Freischneider FS 361 C-EM, FS 411 C-EM, FS 461 C-EM und FS 491 C-EM. Diese sind dem Hersteller zufolge prädestiniert für Mäh- und Ausputzarbeiten in Wald- und Landschaftspflege sowie für den Einsatz bei Kommunalbetrieben und Straßenmeistereien. Durch ihren besonders großen Mähkreis-Durchmesser von bis zu 520 Millimetern bei Fadenanwendung würden sie einen schnellen Mähfortschritt ermöglichen und damit die Arbeitsleistung steigern.

Das Reiniger-Sortiment von Stihl bekommt Zuwachs durch die Einstiegs-Hochdruckreiniger RE 80 X, RE 80 und RE 90. Beim RE 80 X handelt es sich um ein tragbares Gerät ohne Fahrwerk. Der RE 80 verfügt über ein integriertes Fahrwerk, genauso wie der RE 90, der zudem mit Kabel- und Schlauchhaken sowie einer Parkposition zum Abstellen der Hochdrucklanze bei Arbeitsunterbrechungen ausgestattet ist. Der ebenfalls neue Hochdruckreiniger RE 140 Plus mit bürstenlosem Induktionsmotor und Aluminium-Pumpe ist nun der leistungsstärkste Hochdruckreiniger in der Kompaktklasse von Stihl.

Pünktlich zur Freiluftsaison 2022 kommt die neue Stihl-Collection im Markenshop heraus. Typisch für die neue Kollektion sind laut dem Hersteller lässige Schnitte, funktionales Design und erdige, natürliche Farben – etwa bei den vom Workwear-Trend inspirierten Baumwolljacken oder den T-Shirts für Groß und Klein. Die neue Spielzeug-Variante der Motorsäge MS 500i bildet von der beweglichen, austauschbaren Kette über die LED-Betriebsanzeige bis zum neuen Schienendesign alle Funktionen spielerisch nach.

Nachdem der Stihl-Timbersports-Wettkampfkalender 2020 von der Pandemie bestimmt wurde und 2021 nur wenig Normalität erlaubte, sollen mit der World Trophy sowie der Einzel- und Team-Weltmeisterschaft die Highlight-Events im Sportholzfällen 2022 endlich wieder vor gefüllten Rängen stattfinden. Zum Saisonabschluss geht es dann am 28. und 29. Oktober 2022 ins schwedische Göteborg, wo erstmals seit zwei Jahren wieder eine Team-Weltmeisterschaft mit über 100 Athleten geplant ist. Als weitere internationale Wettkämpfe sollen 2022 in Frankreich die European Trophy und in der Schweiz der European Nations Cup ausgetragen werden.

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