Neue Methode entwickelt

Quantensprung in der Pfahlkopfbearbeitung gelungen

Rain/Schweiz (ABZ). –Aufgrund vermehrter verdichteter Bauweise und Bauen an exponierten Lagen, gewinnen Pfahlgründungen weiterhin stark an Bedeutung. Bisherige Pfahlkopfverarbeitungsmethoden bergen Gefahren, die laut Hersteller mit der neu entwickelten Brextor-Methode vermieden werden können.
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Der Brextor im Einsatz. Foto: BRC Engineering

Auf der Welt wird es immer enger. Die jährliche Bevölkerungswachstumsrate beträgt aktuell 2 %. Der notwendige Baugrund wird immer knapper und somit der Ruf nach verdichteter Bauweise immer stärker.

Der zur Verfügung stehende Baugrund ist immer häufiger an exponierten Lagen und von schlechter Tragfähigkeit. Pfahlgründungen sind bei solchen Gegebenheiten die Lösung ein sicheres Fundament zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden Pfahlgründungen immer wichtiger. Der Pfahlkopf ist die Verbindung ins Fundament. Es ist höchste Qualität ohne Kompromisse gefordert. Ein Fundamentversagen kann in der Katastrophe enden.

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Der Brextor als Alternative zu Luft- oder Hydraulikhammer. Foto: BRC Engineering

Bislang wurden Bohrpfähle hauptsächlich mit Luft- oder Hydraulikhämmer verarbeitet. Luft- oder Hydraulikhammer arbeiten mit einer vertikalen Schlagenergie. Diese Bearbeitungsenergie kann nicht kontrolliert werden. Somit besteht die Gefahr von Rissen im Betonkörper und Abplatzungen an der Pfahlaußenhaut. Dies kann mittelfristig Korrosionsschäden verursachen. Durch Luft- oder Hydraulikhämmer verursachte verbogene oder abgerissene Bewehrungen vermindern die Aufnahmefähigkeit der Zugbelastung zusätzlich.

Durch die konstruktivbedingte Arbeitsweise dieser Geräte wird ein entsprechend großer Arbeitsraum benötigt. Des Weiteren sind enge und lange Bewehrungen schwer zu bearbeiten. Dabei können große Behinderungen bei vorhandenen Spiralbewehrungen im Abbaubereich entstehen. Um eine Qualität sicher zu stellen und um die Oberflächenspannung zu brechen muss außerdem ein Schnitt auf die definitive Höhe gemacht werden. Die letzten 30 bis 50 cm sind nur mit großer Handarbeit möglich.

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Der Brextor soll die Pfahlgründung sicherer machen. Foto: BRC Engineering

Mit Brextor bleibt der Arbeitsprozess nach eigener Aussage unter Kontrolle. Die horizontale Krafteinwirkung ermögliche eine 100%ige Kontrolle der eingesetzten Bearbeitungsenergie. Neben der bestmöglichen Qualität wird der Pfahlkopf mit präziser Genauigkeit (Höhengenauigkeit ± 1 cm) an das Nachfolgegewerk übergeben. Zusätzlich bleibt die Betonstruktur und Bewehrungen unversehrt.

Die Kernspannung wird mit dem Brextor Innenfräser gebrochen. Die Oberflächenspannung wird mit dem Brextor Außenfräser gebrochen. Der verbleibende Betonrand mit der darinstehenden Bewehrung kann ohne Gefahr einer Beschädigung mit dem Brextor Beißer weggebrochen werden.

Somit gelangt man in vier Arbeitsschritten zum fertig verarbeiteten Bohrpfahlkopf:

Brextor wird in der Schweiz hergestellt ist eine CAD gezeichnete Konstruktion und beinhaltet mit CNC verarbeitete Präzisionsteile. Das Verfahren ist weltweit patentiert.

Das Design von Brextor ermöglicht einen Einsatz bei sehr geringem oder sogar ohne seitlichen Arbeitsraum. Dadurch kann Aushub eingespart werden. Der Schnitt auf fertiger Abbauhöhe um die Oberflächenspannung zu brechen wird mit dem Außenfräser automatisch gefertigt. Der Säuberungsaufwand reduziert sich auf Reinigungsarbeiten. Brextor ist laut Hersteller für alle Pfahlarten/-wände geeignet. Die Systemgleichheit erleichtert dem Baustellenpersonal den Einsatz. Außerdem kann das Abbaumaterial (80 % 0–30 mm Kies) häufig direkt auf der Baustelle weiterverarbeitet werden.

Vierspurenausbau in der Schweiz

Brextor war im Einsatz beim Vierspurenausbau beim Bahnhof Liestal, der durch die Implenia ausgeführt wurde. Die Erweiterung der nördlichen und südlichen Bahnhofseinfahrt auf vier Spuren soll für deutlich weniger Kreuzungskonflikte und einen pünktlicheren und störungsfreieren Bahnverkehr im Fern-, Regional- und Güterverkehr sorgen.

"Bei einer manuellen Abtragung durch Spitzen bestünde immer das Risiko, dass Armierungen verletzt und die Betonqualität am Pfahlkopf gestört würden. Dieses Risiko kann ich beim Brextor ausschließen," bestätigt Stefan Lang, Bauführer bei Implenia.

Zeit- und Arbeitsraumeinsparung

Die Auftraggeberin legt einen hohen Wert auf eine zeitgenaue Ausführung der Arbeiten, schließlich wird der Vierspurausbau während dem laufenden Bahnbetrieb vorgenommen. "Der Zeitdruck bei dieser Baustelle ist groß, da verschiedene Meilensteine einzuhalten sind", bestätigt Stefan Lang. "Wir haben nur ein beschränktes Zeitfenster zur Verfügung und wenn dieses nicht massiv verlängert werden kann, wäre solch ein Unterfangen ohne den Brextor nur mit viel Ressourcen und Personal möglich".

Die Zeit als entscheidender Faktor wurden durch die Herausforderung sehr geringer Platzverhältnisse ergänzt. Stefan Lang: "Wir bräuchten auch mehr Platz, was hier eine große Herausforderung wäre, da man zu wenig Platz für einen Spitzhammer zwischen der Nagelwand und dem Pfahlkopf hat. Aus diesem Grund müsste man über eine Länge von 300 m die bis zu 6 m hohe Wand rückversetzen, nur damit genügend Platz für die Pfahlkopfbearbeitung geschaffen werden könnte. Dies würde eine massive Erhöhung der Kosten bedeuten. Dank Brextor, spart man diese Kosten."

Bei einer Bahntrassen Erweiterung konnte auf der hintere Seite auf 80 cm Arbeitsraum verzichtet werden. Bei einer Böschung von 6 m Höhe, auf eine Distanz von 300 m ergibt das 1440 m³ Aushub, der nicht gemacht werden musste.

Neben der enormen Kostenersparnis für Aushub, Transporte, Deponiegebühr und Materialersatz hat Brextor einen großen Beitrag an die Umwelt und an die Bevölkerung geliefert.

Mindestens 280 Lkw-Fahrten à 40 km konnten eingespart werden. So wurde der CO2-Fussabdruck gesenkt, und die Bevölkerung profitierte von einem weniger belasteten Straßenverkehrsnetz.

Die BRC Engineering AG wird mit Brextor (www.brextor.com) auf der bauma 2022 mit einem eigenen Stand vertreten sein. Auf rund 400 m² wird Brextor live vorgeführt und diverse Brextor Modelle ausgestellt. Die Live-Demo von Brextor findet täglich (bis auf Sonntag) jeweils um 11 Uhr, 13:30 Uhr und 16 Uhr statt.

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