Arbeiten am Brennerbasistunnel

Haupttunnelröhren im Sprengvortrieb errichtet

Innsbruck/Österreich (ABZ). – Das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons ist einer der größten Bauabschnitte des Brennerbasistunnels. Im Frühsommer startete die TBM "Lilia" den Vortrieb der Haupttunnelröhre Ost vom Ahrental in Richtung Italien. Richtung Innsbruck werden die Haupttunnelröhren im Sprengvortrieb errichtet.
Sandvik Tunnelbau
Der Sandvik DT923i ist ein Tunnel-Bohrwagen der neuesten Generation. Er wurde von der ausführenden ARGE speziell für das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons angeschafft und ist der erste DT923i in Mitteleuropa. Foto: Sandvik Mining and Rock Solutions

Dazu setzt die mit dem Baulos beauftragte Bietergemeinschaft bestehend aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, Implenia Schweiz AG und Webuild S.p.A, CSC costruzioni SA mehrere Sandvik Geräte ein.

Die ARGE H41 habe im Mai 2022 den Sandvik DT923i Jumbo auf die Baustelle geliefert bekommen, wo er nach der Einschulung der Maschinisten den Betrieb aufnahm. Der DT923i sei das neueste Vortriebsbohrgerät für Hochleistungsbohrungen im Tunnel- und Kavernenvortrieb von der Sandvik Mining and Rock Solutions. Neben dem DT923i befinden sich auch noch das Vorgängermodell DT922i sowie ein zweiarmiger DD420 Bohrjumbo im Einsatz.

"Sowohl die Qualität der Geräte als auch die Qualität der Betreuung habe entscheidend dazu beigetragen, dass wir beim BBT im Baulos H41 verstärkt auf Sandvik Technik setzen. Ein wichtiges Schlüsselgerät ist natürlich der DT923i, mit dem wir trotz des Sprengverbots von 22 Uhr bis 6 Uhr täglich vier Abschläge durchführen können. Bei einer Abschlagslänge von 1,3 m schaffen wir so täglich eine Vortriebsleistung von 5,2 m. Ein wichtiger Vorteil angesichts des engen Zeitplans.

Detaillierte Dokumentation

Auch die detaillierte Dokumentation der Bohrleistungen, die im Tunnelbau immens wichtig geworden ist, wird durch den DT923i mit modernster Technik unterstützt", sagt Christian Pichler, Betriebsleiter MTA der ARGE H41 Sillschlucht-Pfons. Im Baulos H41 kommt der DT923i beim Vortrieb des Haupttunnels Richtung Norden in der West-Röhre zum Einsatz.

In der Ost-Röhre unterstützt der DT922i den Sprengvortrieb, der in drei Acht-Stunden-Schichten rund um die Uhr erfolgt. Im Anschluss an die Sprengung wird das Material in einer Kaverne in der Oströhre zwischengelagert und mit einem Brecher zerkleinert. Über eine Förderbandanlage im Erkundungstunnel wird es danach zur Deponie im Padastertal transportiert.

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Sandvik Tunnelbau
Eric Lüpfert (Sales Manager Underground Equipment Sandvik Mining and Rock Solutions, v. l.), Christian Pichler (Betriebsleiter MTA, ARGE H41 Sillschlucht-Pfons, BBT) und Alexander Rumpf (Verkaufsberater für Maschinen von Sandvik der Firma Avesco in Österreich). Foto: Sandvik Mining and Rock Solutions

Beim Vortrieb werden nach dem Abtransport des Materials zwei Lagen Stahlgitter mit Anker und Spritzbeton versetzt. Im Anschluss an die Ankerbohrungen werden mit den beiden Sandvik Tunnel-Bohrwagen die Löcher für den nächsten Abschlag gebohrt.

Der Sandvik DT923i ist ein vollautomatischer Tunnel-Bohrwagen der i-Serie mit zwei elektrohydraulischen Auslegern, der Leistung, Genauigkeit und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau bietet, wie die österreichischen Nutzer berichten. Ausgestattet mit dem neuen SB110i-Ausleger biete er eine 62 % größere Seitenabdeckung und eine gute Unterstützung für das Hochleistungsbohren.

Zusammen mit den neuen Hochfrequenz-Bohrhämmern der RD5-Serie und den für Hochgeschwindigkeitsbohrungen konzipierten Bohrwerkzeugen biete er kompromisslose Genauigkeit und Produktivität.

Bohrarm-Kollisionsvermeidungs-System optional

Der neue SB110i verwende Sandviks bekannte steife, quadratische Bohrarmtechnologie, die mit einer zum Patent angemeldeten vorderen Gelenkkonstruktion optimiert worden sei. Durch die vollproportionale Bohrarmsteuerung werde zudem eine präzise und schnelle manuelle Bohrarmhandhabung ermöglicht, wodurch Betriebseinsparungen im Tunnelbau realisiert werden können.

Überdies verfüge der neue DT923i Tunnel-Bohrwagen optional auch über ein Bohrarm-Kollisionsvermeidungs-System sowie ein sehr schnelles und automatisiertes Bohrgestänge-Verlängerungssystem. Die neue, verbesserte Kabine schaffe eine sicherere und sauberere Arbeitsumgebung, die auch darauf ausgelegt sei, den Sichtwinkel zu optimieren. Eric Lüpfert, Sales Manager Underground Equipment Sandvik Mining and Rock Solutions, berichtet von den weiteren Vorzüge des DT923i: "Zu den wesentlichen Unterschieden zwischen den beiden Generationen DT922i und DT923i zählen die Ausleger, die nun jeweils über einen Doppel-Roll-Over verfügen. Insbesondere bei radial ausgerichteten Bohrungen wie beispielsweise während Ankertätigkeiten bietet diese Konstruktion eine sensiblere und präzisere Steuerung der Bohrlafette, wodurch der Bediener ganz wesentlich entlastet wird. Zudem reduziert sich das Risiko von Beschädigungen durch eine kleine Unachtsamkeit deutlich."

Der wahlweise Einsatz von manuell durch den Bediener gesteuerten Bohrfunktionen bis zum vollautomatischen Bohrbetrieb des computergesteuerten Bohrgeräts machen laut ARGE H41 Sillschlucht-Pfons den DT923i unter anderem ideal für Streckenvortriebe. Eine wichtige Rolle dabei spiele die Sandvik Managementsoftware iSURE. Das für die Steuerung der Bohr- und Sprengprozesse entworfene Computerprogramm liefere die Planvorgaben, die für einen optimierten Bohr- und Sprengzyklus benötigt werden.

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