Betonqualität als Zünglein an der Waage

Terminal 3 nebst Sky-Line-Bahn neu errichtet

Frankfurt (ABZ). – Der Bau der Sky-Line-Bahn am Flughafen Frankfurt, der das neu errichtete Terminal 3 im südlichen Bereich mit der bestehenden Flughafen-Infrastruktur im Nordbereich verbindet, ist komplex.
Heidelberg Materials Bahnbau
Die Sky-Line-Bahn soll das Terminal 3 mit der bestehenden Flughafen-Infrastruktur verbinden. Foto: Fraport

Der Grund: Der Fahrweg der Sky-Line-Bahn wird in die bestehende Infrastruktur integriert, was unterschiedliche Bauweisen erforderlich macht. Für den Bau hat Heidelberg Materials Zemente aus den umliegenden Werken Mainz und Lengfurt geliefert.

In den einzelnen Abschnitten im Norden kamen dem Unternehmen zufolge drei unterschiedliche Bauweisen zur Anwendung. Zum einen ist für einzelne Streckenbereiche Stahlverbundträger inklusive Fahrbahnoberbau bereits vorgefertigt angeliefert worden, als monolithische Bauteile auf die Stützen aufgesetzt und miteinander verbunden. Zum anderen fügten die Bauprofis bei längeren geraden Abschnitten bis zu drei Trägersegmente direkt vor Ort zusammen und hob die 40 m langen und bis zu 200 t schweren Bauteile mithilfe von Spezialkränen auf die Pfeiler. Überall gleich sei hingegen die Betonoberfläche, auf der die gummibereiften Fahrzeuge rollen. Dort werden sie durch eine Schiene geführt und mit zwei Stromschienen elektrisch versorgt.

Während die Fahrbahn im Norden auf Stützen gelagert wird, verläuft sie im Mittelteil ebenerdig. Der Fahrbahnaufbau ist dabei einheitlich: Auf eine Schotterschicht folgt eine hydraulische Tragschicht, die mit einem Fertiger eingebaut wurde. Darauf gebettet ist die 25 cm starke und bewehrte Betonfahrbahn. Dabei ist die Fahrbahndecke in der Ebene gänzlich fugenlos gebaut; lediglich im aufgeständerten Bereich sind Fugen vorhanden, weil dort die Länge der Streckenabschnitte durch die Pfeilerabstände vorgegeben ist.

Die Fahrbahn besteht laut Heidelberg nicht einfach aus einer glatten Betonfläche. Vielmehr steckt darin einiges an Technik. Damit die Fahrbahn beispielsweise auch bei eisigen Temperaturen befahrbar bleibt, ist sie entlang der gesamten Strecke beheizbar. Dabei ähnelt das Prinzip dem einer Fußbodenheizung. In die Fahrbahn sind acht Kupferrohre eingelassen und in jedes dieser Rohre sind Heizkabel eingezogen. Doch nicht nur der Aufbau der Fahrbahn selbst ist speziell, auch die Anforderungen an die Beschaffenheit der Oberfläche sind hoch. So muss sie besonders glatt und abriebfest sein, um den Verschleiß der Gummireifen so gering wie möglich zu halten.

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Damit die Betonfahrbahn auch bei eisigen Temperaturen befahrbar bleibt, ist sie entlang der gesamten Strecke beheizbar. Foto: Fraport

So komplex der Bau ist, so vielfältig sind die Anforderungen an die Rohstoffe. "Als Zement haben wir deshalb den Portlandkalksteinzement CEM II/A-LL 42,5 N aus Lengfurt eingesetzt und bei der Betonherstellung Basaltsplitt zugemischt. So erreichen wir problemlos die geforderte Widerstandsfähigkeit und Abriebfestigkeit", erläutert Daniel Butterfaß, Werkleiter Godel Beton, der mit seinem Team die einzelnen Bauabschnitte an der Strecke mit Beton versorgte. Neben dem Beton für die Lauffläche der Bahn hat sein Team außerdem die Baustoffe für die hydraulisch gebundene Tragschicht (HGT) geliefert, wie auch für den Bau der Werkstatt im Nordbereich der Strecke, wo alle Sky-Line-Fahrzeuge repariert, gewartet und gereinigt werden. Die Werkstatt besteht aus einem siebenstöckigen Kerngebäude und einer zweigeschossigen, aufgeständerten, 16 m hohen Wartungshalle. Auch die Betriebsleitzentrale ist dort untergebracht.

Bei so komplexen Bauprojekten wie der Sky-Line-Bahn kommt es dem Unternehmen zufolge wesentlich auf die Betonqualität an. Deshalb seien die einzelnen Betonsorten gewissenhaft zu prüfen. "Oft entscheiden geringe Rezepturanpassungen, ob ein Beton die gewünschte Eigenschaft erreicht oder nicht", erläutert Dr. Klaus Felsch, Produktmanager Verkehrswegebau, Heidelberg Materials. So können sich beispielsweise beim Mischen von Beton leicht Lufteinschlüsse bilden. Soll der Beton jedoch wie im Falle des Sky-Line-Projekts eine hohe und gleichmäßige Festigkeit aufweisen, sind Lufteinschlüsse unerwünscht und der Mischung müssen Entschäumer zugegeben werden.

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