Haussanierung

Wetterschutzdach für zügigen Baufortschritt

Wetterschutz Modernisierung und Sanierung
Für den Um- und Anbau muss nun das komplette Dach abgedeckt werden. In 15 m Höhe schließt das Baugerüst mit einem Wetterschutzdach ab. Foto: Altrad plettac assco

DUDERSTADT (ABZ). - Max-Näder-Haus am Hindenburgring in Duderstadt, den meisten Ortsfremden wahrscheinlich gänzlich unbekannt. Dabei hat der Gründer des Hauses eine große Geschichte. Max Näder kam im Juni 1915 in Oberweißbach im Thüringer Wald zur Welt. Nach dem Abitur begann er Im Hause Otto Bock eine Ausbildung zum Kaufmann und Orthopädiemechaniker. Otto Bock gründete 1919 die Orthopädische Industrie GmbH, um die vielen tausend Kriegsversehrten des Ersten Weltkrieges mit Prothesen und orthopädischen Produkten zu versorgen. 1920 wurde die Produktion nach Königssee in Thüringen verlegt. Durch den hohen Bedarf wurden die Prothesenteile schließlich in Serie hergestellt. Damit wurde der Grundstein für die orthopädische Industrie gelegt.

Max Näder heiratete 1943 die Tochter Otto Bocks, Maria. Die beiden bekamen einen Sohn, Hans-Georg Näder. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das gesamte Privatvermögen der Familie von den sowjetischen Besatzern entschädigungslos enteignet. Daraufhin siedelte das Unternehmen 1946 im niedersächsischen Duderstadt an. Es wurde immer weiter entwickelt und geforscht. 1950 kamen erstmals Kunststoffe zum Einsatz. 1953 wurde die Otto Bock Kunststoff Holding GmbH gegründet, heute ein wichtiger Partner der Otto Bock Health Care. Mit der Gründung einer amerikanischen Niederlassung im Jahre 1958 begann der Aufbau einer internationalen Vertriebsstruktur.

Noch im Jahr der Wiedervereinigung konnte der derzeitige Firmeninhaber, der Enkel Hans-Georg Näder, das alte Otto-Bock-Gelände am Königsee wieder zurück erwerben. Dort werden heute unter anderem elektrische Rollstühle und Rehabilitationshilfen für Kinder angefertigt. In anderen Holdings in Europa und den USA werden unter anderem Vorprodukte für die Autoindustrie hergestellt. Nun soll das Familien- und Firmenarchiv in dem Anbau der Villa am Hindenburgring, wo der verstorbene Max Näder mit seiner Familie seit 1961 gewohnt hat, Platz finden. Auch sollen Ausstellungs- sowie Konferenzräume, die zur öffentlichen Nutzung gedacht sind, entstehen. Für den Um- und Anbau muss nun das komplette Dach abgedeckt werden. In 15 m Höhe schließt das Baugerüst mit einem Wetterschutzdach ab.

Der Bauherr Professor Hans-Georg Näder beauftragte die Firma Menke Gerüstbau GmbH aus Göttingen mit der Erstellung des Gerüstes sowie des Wetterschutzdaches, damit die Arbeiten am Dach-, Dachstuhl sowie Anbau und Wärmedämmung ausgeführt werden können.

Die Firma Menke arbeitet mit den bewährten Gerüstsystemen der Firma Altrad plettac assco GmbH aus Plettenberg, plettac SL 70/100, Moduldach/Wetterschutzdach.

Wetterschutz ist im Bau bei Sanierungen ein zentrales Thema. Wetterschutzsysteme ermöglichen den witterungsunabhängigen Baufortschritt und eine bessere Planbarkeit. Die Firma Altrad plettac assco GmbH entwickelt und fertigt seit Jahrzehnten Wetterschutzsysteme.

Das hier eingesetzte Moduldach 100 basiert auf 100 cm hohen, ein bzw. 2 m langen Spezialgitterträgern. Sie werden in Längsrichtung durch Rohrverbinder und in Querrichtung mit Querrahmen durch Kippstifte untereinander verbunden. Die horizontale Aussteifung geschieht durch Geländer und Diagonalen, die aus dem SL-Programm bekannt sind. Die Gitterträger verfügen über eine auf dem Obergurt verschweißte Auflagerschiene, die die gleichen Dachmodule und Seitenschutzteile wie das etwas kleinere Moduldach-System 75 aufnimmt. Der First wird durch ein bewegliches Firststück gebildet, dieses ermöglicht den Aufbau des Daches flach auf dem Boden ganz ohne Werkzeug. Sind die Montagevorgänge an den Dachbindern abgeschlossen, wird das Dach in der Mitte angehoben, der Untergurt wird geschlossen, die Firstkappe und – falls erforderlich – das Zugband wird eingebaut und schon kann der komplette Binder unter Optimierung der Krannutzungszeit auf das Stützgerüst gehoben werden. Die gängigste Bauform ist das symmetrische Satteldach mit einer Neigung von etwa 10°. Der Vorteil dieser geringen Neigung ist, dass bei Betreten noch ein sicheres Arbeiten möglich ist. Durch den Einsatz der schwenkbaren Auflagerahmen lassen sich aber auch unsymmetrische Dächer und Pultdächer erstellen. Die Auflagerahmen lassen sich einfach auf den gängigen Fassaden- und Modulgerüsten von Altrad plettac assco GmbH befestigen. Dabei werden alle Bauteile mit Hilfe von Kippstiften, Keilen oder Federsteckern also ohne Schrauben verbunden.

Das System-Moduldach 100 zeichnet sich durch hohe Robustheit, uneingeschränkte Begehbarkeit (mit Ausnahme der lichtdurchlässigen Polycarbonatmodule, die allerdings eine Durchsturzsicherung haben) und geringe Montagezeiten aus. Es ist möglich mit dem Moduldach 100 bis zu 10 m² pro Mann und Stunde zu erstellen. Erschwert wurden die Arbeiten durch beengte Verhältnisse, so dass der Zusammenbau der Dachelemente auf öffentlicher Fläche gegenüber erfolgen musste. Für das Verlegen der Dachbinder wurde zeitweise die Bundesstraße gesperrt zudem eine Laterne entfernt.

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