Neuer steinexpo-Rekord

Ein Ausrufungszeichen gesetzt

von: Kai-Werner Fajga und Carmen Carl
Nieder-Ofleiden. – Die 11. steinexpo schloss im August ihre Pforten mit einem grandiosen Ergebnis: 61.700 Besucher hatten den Steinbruch in Nieder-Ofleiden besucht – 15 Prozent mehr als 2017.
Messen und Veranstaltungen
Mit 305 Ausstellenden konnte die steinexpo einen neuen Rekord vermelden. Die Besonderheit der Messe: Auf einer Gemeinschaftsfläche wurden diverse Bagger-Radlader-Muldenkipper-Kombinationen und verschiedener Spezialgeräte live präsentiert. Foto: Kai-Werner Fajga

Schon allein der Messestandort in Nieder-Ofleiden in einem der größten deutschen Hartstein-Steinbrüche vermochte Besucher der steinexpo zu begeistern: Auf drei Ebenen mit über 50 Metern Höhenunterschied fanden sie über 300 Aussteller, die ihre Produkte teilweise live an der Abbruchkante vorführten.

Schon am Eröffnungstag war die Freude über den Messestart nach langer und ungewollter Pause regelrecht spürbar. Das Wetter spielte in den ersten Tagen mit, auch den 305 Ausstellenden (gegenüber 293 im Jahr 2017) war die Freude deutlich anzumerken. Die hatten im MHI-Steinbruch in Nieder-Ofleiden besonders an den drei ersten Messetagen die Möglichkeit, mit ihrer Kernzielgruppe ins Gespräch zu kommen. Nachdem das Organisationsteam der steinexpo in den Wochen und auch Tagen vor Messebeginn aufgrund starker Regenfälle noch ordentlich zu tun hatte, konnten sie und auch das Fachpublikum durch die gelungene Vorbereitung und Einsätze nun die Messetage bei vollstem Sonnenschein genießen. Einzig am Freitag wollte es sich das Wetter nicht nehmen lassen und mit einem "Wet-Helmet-Contest" kurz vorm traditionellen Ausstellerabend noch einmal testen, ob die Regenvorkehrungen der letzten Wochen auch wirklich das hielten, was sie versprochen hatten – und das taten sie auch.

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Nach kurzem, aber heftigem Auftritt des Wettergottes schaute pünktlich zum abendlichen Beisammensein die Sonne wieder heraus. Und auch die überraschend hohe Besuchszahl führte dazu, dass noch ein paar Sondereinsätze getätigt wurden, um noch weitere 5 Hektar Parkfläche zur Verfügung zu stellen und auch dieMHI Gruppe steuerte kräftig von ihrem Helmvorrat bei.

Neben der allgemeinen Vorfreude auf große Maschinen wuchs die Messe nicht nur in dem Bereich großer Maschinen über sich hinaus. Das diesjährige Messe-Motto "Quarry Vision" zeigte visionäre Beiträge verschiedenster Ausstellender. Diese werden in vielen Punkten zukünftig nicht mehr wegzudenken sein, versichert der Veranstalter Geoplan. Zu sehen waren Konzepte für das autonome Fahren, Elektromobilität oder die Möglichkeit, Maschinen aus der Ferne zu bedienen. Und auch auf den Flächen der einzelnen Ausstellenden gab es wieder viele Möglichkeiten, die Maschinen live in Aktion zu sehen. Besonders das Fachpublikum nutzte diese Chance und wurde in vielen Fällen überzeugt. "Denn viele Ausstellende wurden von der Vielzahl an tatsächlichen Käufen positiv überrascht", informierte der Veranstalter. Auch wenn Verkäufe nicht in jedem Fall im Vordergrund standen, so hätten alle Befragten der ausstellenden Marken die qualitativ hochwertigen Kundengespräche, die sie im Verlauf der Messe führen konnten, gelobt.

Auf der Gemeinschaftsfläche A wurden an den vier Messetagen erneut eindrucksvolle Demonstrationen diverser Bagger-Radlader-Muldenkipper-Kombinationen und verschiedener Spezialgeräte präsentiert. Interessierte beobachteten das Geschehen bequem von zwei Tribünen aus, die 280 Personen Platz und "Stadionatmosphäre" boten, umringt von einigen der größten Marken der Branche. Erstmals gewährte eine zusätzliche LED-Videowand Blicke auf besondere Details der Steinbruch-Giganten. Sehenswert und nicht minder gigantisch waren in jedem Fall auch alle anderen individuellen Präsentationen von Baumaschinen, Bohrgeräten, Anbauwerkzeugen und Aufbereitungsanlagen namhafter Marken an den Ständen der Ausstellenden auf den übrigen Flächen B bis D. Auch die extra gestaltete Sonderfläche "The Tube", erreichbar durch den beliebten Tunnel, bot so einige wunderschöne atmosphärische Momente und Staunen bei den vielfältigen Sonderveranstaltungen.

Die 11. steinexpo

Den Zweiwalzenbrecher Typ SGC zur Herstellung kleiner Körnungen brachte Esko Ilmonen (Head of Sales Crush + Size Technology) den Messebesuchern näher. „Der Vorteil der Walzenpresse ist, dass wir wenig von Kleinststoffen produzieren, sondern eine Mehrwertkörnung, da wir die Gesteinsgröße schonend reduzieren.“ Foto: Carmen Carl
Ingrid Schaar (Assistant Managing Director Ammann Elba Beton GmbH) zeigte auf der Steinexpo ein Modell der Betontankstelle CFS 30 SL ELBA. „Wir wollen damit ein anderes Segment erschließen.“ Foto: Carmen Carl
Alain Léveillé (Shopservice Patzer Verlag) versorgte die Messegäste am Stand der Allgemeinen Bauzeitung mit der neuesten Ausgabe und weiteren Produkten des Patzer Verlags. Foto: Carmen Carl
Marco Maschke (Leiter Deutschlandbüro bei Komatsu Europe, l.) und Ronja Berg (Marketing Komatsu) freuten sich über das hohe Interesse von Besuchern am Stand. Komatsu präsentierte neben dem OEM-unabhängigen Flottenmanagementsystem Smart Quarry viele aktuelle Baumachinen wie den Radlader WA475. Foto: Kai-Werner Fajga
Uwe Herber (Vertriebsleiter Gewinnung Kiesel, r.) und Walter Michels (Anwendungsberater und Produktmanager Bell) präsentierten Neuheiten aus dem Bereich Gewinnung, im Fokus standen auch die Themen Ausbildung und autonomes Fahren. Foto: Kai-Werner Fajga
Manuel Kornek (Vertrieb Zemmler) vor der ZEMMLER MULTI SCREEN MS 5200, einer Siebanlage mit einer mehr als 5 Meter langen Doppeltrommel und insgesamt 47 Quadratmetern Siebfläche. "Das ist unsere größte mobile Maschine. Sie ermöglicht das Trennen in drei Fraktionen." Foto: Carmen Carl
Das Team von Sandvik freute sich, den Kegelbrecher Sandvik CH 840i zu präsentieren. Auf einer Ausstellungsfläche von insgesamt 1250 Quadratmetern zeigte das Unternehmen einen Mix aus unterschiedlichen Angeboten für seine Kunden. Foto: Carmen Carl
Frank Schmidt (Commercial Manager, Sales Region Europe), erläuterte Fachbesuchern gern das umfangreiches Maschinen- und Dienstleistungsangebot von Volvo. Zu den Highlights zählen der Elektrobagger EC230 Electric, der größte Volvo-Radlader L350H und der Raupenbagger EC550E. Foto: Kai-Werner Fajga
Roland Herbst (Vertriebsrepräsentant Kölsch Baumaschinen, l.) und Christian Knepperges (Vertrieb West C. Christophel) mit der Kombination aus Einschwingen-Backenbrecher PREMIERTRAX 400X und Grobstücksiebmaschine mit 3-Wellentechnologie WARRIOR 2100. Foto: Carmen Carl
Neben der Betontankstelle (im Bild) präsentierten Lukas Massfeller (Geschäftsführer Beton2Go, v. l.) und Tobias Velten (Vertriebsingenieur Beton2Go) außerdem ihren Baustoff-Kiosk. Über ein Magnetkartensystem kann hier auf den kompletten Webshop des Kunden zugegriffen werden. Foto: Carmen Carl
Matthias Hojbjan (Sales Manager Fliegl Bau- und Kommunaltechnik, l.) und Martin Fliegl (Vertriebsleiter BauKom Fliegl Bau- und Kommunaltechnik) waren sehr zufrieden mit der steinexpo. "Es läuft hier sehr gut für uns", so Martin Fliegl. Foto: Carmen Carl
"Seit vielen Jahren ist die steinexpo für Liebherr eine wichtige Anwendermesse im Bereich der Gewinnung. Das hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt", kommentierte Rudolf Arnold (Geschäftsführer Vertrieb Earth Moving and Material Handling Tech., r.), neben Nadine Willburger (Marketing Liebherr Hydraulikbagger). Foto: Kai-Werner Fajga
Hakan Ilhan (Vizepräsident Europa LiuGong, v. l.), Luo Guobing (Vizepräsident und General Manager Overseas Business China LiuGong), Vanessa Hapke (Leitung Region DACH LiuGong) und Ivan Sankovic (Geschäftsführer Region DACH LiuGong). Foto: Kai-Werner Fajga
Zeppelin zeigte neben der Weltpremiere des Cat-Radlader 988 GC auch den europaweit ersten Radlader 966K aus dem Komplett-Rebuild (im Foto ein baugleiches Modell). Auch die Fernsteuerung Cat Command als Vorstufe zum autonomen Fahren wird live vorgeführt. Foto: Kai-Werner Fajga
Patrick Püschel (Geschäftsführender Gesellschafter Predatore, v. l.) und Evelyn Marzano (Marketing Manager Predatore) vor dem Schaufelseparator PP 4-18 X75 HD. Er ist aus der PP-Serie für Trägergeräte von 8 bis 50 Tonnen. Foto: Carmen Carl
"Der Zandt TD 240 ist prädestiniert für die Steinexpo, denn er passt genau für die Arbeiten im Steinbruch", so Manfred Zandt (Zandt cargo) über den Tandem-Dumper. Foto: Carmen Carl
Ralf Schumann (Product Manager Power Demolition Tools Epiroc, l.) und Jan-Nico Lentes (Marketing und Communications Epiroc) zeigen hier das Bohrgerät SmartROC T40 von Epiroc. Im Vordergrund ist die Schneidfräse VC 2000 mit Schneidköpfen in V-Form zu sehen. Foto: Carmen Carl
Ebenfalls auf der steinexpo vertreten war die japanische Firma Tsurumi. Michael Sikorra (Leiter Verkaufssteuerung Tsurumi Europe, l.) und Jan Fremr (Vertrieb/Technik Tsurumi Europe) präsentierten den Besuchern die elektrischen Tauchmotorpumpen des Unternehmens. Foto: Carmen Carl
Das Highlight bei Develon war auf dem Demogelände zu sehen, wo das Zusammenspiel vom Kettenbagger DX800LC-7, dem Radlader DL550-7 und dem knickgelenkten Muldenkipper DA45-7 4x4 vorgeführt wurde. Andreas M. Lohner, Geschäftsführer Develon Deutschland: "Natürlich waren wir vor der steinexpo gespannt, wie unser neuer Name Develon ankommt. Umso mehr haben wir uns über den herzlichen Empfang auf der Messe und die gute Resonanz der Fachbesucher gefreut." Foto: Kai-Werner Fajga
SBM Mineral Processing war an den Ständen seiner Vertriebspartner Moerschen und Kurz mit Live-Vorführungen seiner Anlagen vertreten. Hier am Stand der Firma Kurz zeigen Jürgen Reischenböck (Marketing SBM Mineral Processing, v. l.), Helmut Haider (Head of Sales SBM Mineral Processing) und Harald Weber (Leiter Vertrieb Kurz Aufbereitungsanlagen) die Remax 450 von SBM Mineral Processing, die ebenfalls in einer Live-Vorführung zu sehen war. Foto: Carmen Carl
Für Sven Brookshaw (Geschäftsführer Moerschen) sind die Live-Vorführungen die Essenz der Messe. "Wir möchten zeigen, dass wir mit sehr kompakten Maschinen qualifizierte Endprodukte herstellen können." Foto: Carmen Carl

Ein Fokus der Demonstrationsmesse lag auf dem Thema Internationalisierung. So sprachen bei der offiziellen Pressekonferenz der Vizepräsident des chinesischen Unternehmens Mesda sowie der Produkt Manager des in den USA gegründeten Unternehmens Twin Disc Inc. Und auch bei den Ausstellenden war die Internationalisierung spürbar, die laut Veranstalter mit 25 Prozent jede vierte Ausstellungsfläche ausmachten und sich damit zur vorherigen Messe (2017 23,5 Prozent) sogar noch erhöhten. "Das Schlussergebnis unterstreicht einmal mehr die hohe Akzeptanz der steinexpo im Markt", resümiert der Veranstalter. Dr. Friedhelm Rese, Geschäftsführer von Geoplan, erklärt in der Rückbetrachtung auf die steinexpo 2023: "Nach sechs Jahren bin ich unermesslich stolz und froh, was wir hier auf die Beine stellen konnten, trotz aller Schwierigkeiten für die Unternehmen in den letzten Jahren. Ich danke allen für das beständige Vertrauen in unser Messekonzept und den Besuchenden für ihre Aufmerksamkeit gegenüber unserem auf dem europäischen Festland einzigartigen Angebot."

Die nächste steinexpo soll vom 2. bis 5. September 2026 wieder im MHI-Steinbruch Nieder-Ofleiden stattfinden.

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