Quarzit als Basis

Weißer Fahrbahnbelag erhöht Sicherheit

Asphalttechnik Baustoffe
Der weiße Asphalt auf Basis des Henauer Quarzits sorgt für optimale Sichtverhältnisse und Einsparungen bei den Kosten für die Beleuchtung in den Luxemburger Tunneln auf der A 7. Foto: BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft

Luxemburg/Luxemburg (ABZ). – Zur Verbesserung der Sicherheit und zur Energieeinsparung bei der Beleuchtung setzt man in Luxemburg seit einigen Jahren in den Tunnelanlagen auf helle Deckschichten. Zu den jüngsten Projekten dieser Art zählen die Anlagen Grouft und Stafelter. Dort wurde die Deckschicht aus einem 3 cm starken, weißen Splittmastix-asphalt SMA 0/8 eingebaut. Basis dieses Asphalts ist der Henauer Quarzit, der von der BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft OHG in Kirn vertrieben wird. Er eignet sich nicht nur wegen der hellen Farbe, sondern auch wegen seiner weiteren Parameter ideal für den Einbau von Deckschichten. Nördlich der Hauptstadt Luxemburg entstand ein neuer Autobahnzubringer mit zwei Tunneln. Die 3000 m lange, zweiröhrige Anlage "Grouft" hat jeweils zwei Fahrspuren. Die Breite der Fahrbahnen beträgt 8 m bzw. 11,50 m. Daraus ergibt sich eine Gesamtfläche von 59.000 m², die an vier Einbautagen Ende Mai 2015 mit einer 3 cm dicken Deckschicht aus weißem SMA versehen wurde. Der zweiröhrige Tunnel "Stafelter" ist 1850 m lang und beide Röhren haben eine Fahrbahnbreite von jeweils 8 m. Hier wurden insgesamt 30.000 m² weiße Deckschicht an zwei Tagen Mitte Juni 2015 eingebaut.

Basis des extrem hellen Asphalts war der Henauer Quarzit in der Körnung 5 bis 8 mm nach EN 13043. Für die beiden Projekte wurden insgesamt 4500 t des hellen Naturgesteins mit einem PSV-Wert (Widerstand gegen Polieren) > 54 zusammen mit hellem Sand 0/2 und einem Weißpigment aus Titandioxid zu einem SMA 0/8 verarbeitet. Der Anteil des Henauer Quarzits betrug dabei 58 Massen-%.

Für den Einbau des außergewöhnlich hellen Baustoffs wurden übliche Fertiger und Walzen eingesetzt. Einzige Besonderheit: Die Mischanlage und alle Maschinen mussten ebenso wie die Lkw, die Werkzeuge und auch die Schuhe des gesamten Baustellenpersonals vor dem Einbau gründlich gereinigt werden, damit der helle Asphalt nicht durch dunkle Spuren verunreinigt wird. Ansonsten fügt sich der helle Asphalt auf Basis des Henauer Quarzits absolut problemlos in die Materiallandschaft ein, denn er ist problemlos einbau- und wiederverwendbar.

Der Henauer Quarzit ist von Natur aus ein helles, fast weißes Gestein mit extrem hohem Quarzanteil. Er ist auch ohne den Zusatz des Weißpigments Titandioxid ausgesprochen hell. Deshalb wird diese Gesteinskörnung (verfügbar in den Korngrößen 0/2, 2/3, 2/4, 2/5, 5/8 und 8/11) gerne überall dort verwendet, wo ein sehr heller Fahrbahnbelag gefordert ist. Verarbeitet man den Henauer Quarzit mit schwarzem Bitumen, kommt die aufhellende Wirkung anders als in den Luxemburger Tunneln erst einige Monate nach dem Einbau zur Geltung. Der Grund: Zuerst muss die Bitumenschicht von der Oberfläche durch die Bewitterung und Verkehr abgetragen werden. Danach reflektiert die helle Fläche die Straßenbeleuchtung und die Leuchten der Fahrzeuge besser als dunkle Beläge. Durch das erhöhte Kontrastsehen werden Personen und Hindernisse besser erkannt. Damit leistet der helle Fahrbahnbelag einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Da der Asphalt im Tunnel nicht der Bewitterung ausgesetzt ist, musste der aufhellende Effekt, der sich sonst durch den Abrieb des Bitumens ergibt, anders hervorgerufen werden. Deshalb wählte man ein farbloses Bindemittel auf Harzbasis.

Unabhängig davon, ob der Henauer Quarzit auf natürliche Art durch die Bewitterung und Abrieb des Bindemittelfilms aufhellt, oder ob man im Tunnel mit alternativen Bindemitteln arbeitet: In jedem Fall wirkt sich der helle Fahrbahnbelag positiv auf den Energieverbrauch für die Straßenbeleuchtung aus. Messungen zeigen, dass durch den Einsatz des Henauer Quarzits die Reflexionswerte im Vergleich zu dunkleren Deckschichten bei trockener und nasser Fahrbahn deutlich erhöht werden. Das führt zu einem Einspareffekt bei der Beleuchtung, da das helle Gestein wegen der guten Reflexionseigenschaften weniger lichtstarke Leuchtmittel benötigt, um die gleiche Umgebungshelligkeit zu erzielen. Das führt letztlich zu einer Senkung der Betriebskosten, insbesondere in Tunneln – und trägt gleichzeitig zu einer erhöhten Sicherheit bei.

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