Winzerverein Hagnau
Knicktor komplettiert Erweiterung eines Weinguts
Durch den kontinuierlichen Expansionskurs der Winzergenossenschaft, der 52 Familienbetriebe angehören, war eine Erweiterung des Weinguts um eine Kelterhalle und ein Winzerhaus als Verwaltungssitz notwendig.
Die Erweiterungsbauten wurden von der Architektin Agnes Moschkon gemeinsam mit fuchs.maucher.architekten so geplant, dass diese den historischen Kontext respektieren und das bestehende Winzerhaus städtebaulich arrondieren. Hierzu gehört auch das Einfassen des Kirchplatzes vor der Pfarrkirche. Während der Neubau des Winzerhauses die Farben, Formen und Details der umgebenden Gebäude aufnimmt, wurde die Kelterhalle unter Verwendung des ortsüblichen Sandsteins modern und werbewirksam gestaltet.
Der größte Flächenanteil befindet sich unter der Erde, sodass die sichtbare Kelterhalle im Erdgeschoss lediglich 1⁄4 der Fläche einnimmt. Die Kelterhalle wird primär während der Erntezeit genutzt, um die Traubenanlieferung und die Qualitätskontrolle der Ernte durchzuführen. Im Untergeschoss befinden sich unter anderem die Pressen, Gärtanks und das Flaschenlager. In der Erntezeit wird das Gebäude täglich von hunderten Traktoren befahren. Die Zugmaschinen benötigen ein überdimensional großes Ausfahrtstor mit 6,5 m Durchfahrtshöhe, während sie regengeschützt auf die Rückfahrt in die Weinberge warten. Zu diesem Zweck wurde ein 8 m hohes und 6,25 m breites, thermisch getrenntes Knicktor eingesetzt, das im geöffneten Zustand ein Vordach von etwa 4 m Ausladung bildet und witterungsabhängig schnell wieder geschlossen werden kann. Die beiden Torblätter sind als Rahmenkonstruktion aus zwei horizontalen Flügeln hergestellt. Die Beplankung mit 2 mm (innen) beziehungsweise 3 mm Aluminium-Glattblech verhindert ein zu hohes Gewicht des Tores. Auch die abschließende Blende oberhalb des Tores wurde von Belutec montiert, was bei einer Höhe von nahezu 10 m eine zusätzliche Herausforderung war.
Gestalterisches Ziel sei es gewesen, an dieser städtebaulich und historisch sensiblen Stelle nicht den Eindruck eines Funktionsbaues mit einem klassischen Industrietor entstehen zu lassen. Daher wurde auf eine flächige Ausführung des Tores inklusive einer künstlerischen Gestaltung der Oberfläche Wert gelegt.
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