100-Tonnen-Kettenbagger im Steinbruch

Doppelt vergitterte Panzerscheibe schützt

Kamenz (ABZ). – Im Steinbruch der Natursteinwerke Weiland knackt ein neuer Volvo-Kettenbagger der 100-Tonnen-Klasse den abgesprengten Fels.
Volvo CE Steinbruch Bagger und Lader
Im Steinbruch der Natursteinwerke Weiland knackt ein neuer Volvo-Kettenbagger der 100-Tonnen-Klasse den abgesprengten Fels und verlädt das Material auf einen Muldenkipper. Frank Jurisch, Betriebsleiter bei der Natursteinwerke Weiland GmbH, hat den neuen Volvo EC950FL für den rund 20 ha großen Steinbruch in Kamenz angeschafft. Gut 1000 Betriebsstunden habe der Neuzugang seit Anfang März bereits im Zwei-Schicht-Betrieb absolviert und dabei keine Schwächen gezeigt. Lesen Sie hierzu auch unseren Bericht "Doppelt vergitterte . . ." auf Seite 15. Foto: Volvo CE

Er verlädt das Material effizient auf einen Muldenkipper, der damit kontinuierlich eine Brecheranlage beliefern muss. Krachend saust die riesige Stahlkugel auf den Felsblock nieder und zertrümmert ihn in Dutzende Kleinteile. Fast spielend nimmt der Volvo-Kettenbagger den 9 t schweren "Knäpper" wieder in den Löffel und lässt ihn erneut aus großer Höhe auf die groben Gesteinsbrocken purzeln. Das Spiel wiederholt sich, bis ein Muldenkipper anrollt. Jetzt kratzt der EC950FL die zerkleinerten Brocken mit seiner fast 6 m³ großen Schaufel zusammen und lädt das Gestein in die Fahrzeug-Mulde. Mehr als vier bis fünf Löffelladungen muss der Kraftprotz aus dem 100-Tonnen-Segment nicht hineinschaufeln. Dann sind die 60 t Nutzlast des Muldenkippers ausgeschöpft und er macht sich auf den Weg zur Vorbrecheranlage.

Vorgänger in Rente geschickt

"Knäpper nennen wir die Trümmerkugel, mit der unser neues Arbeitstier die größten Steine nach der Lockerungssprengung zertrümmert. Das muss sein, weil die dicken Brocken mit Ausmaßen von mehr als einem Meter nicht in den Vorbrecher passen würden", erklärt Frank Jurisch, Betriebsleiter bei der Natursteinwerke Weiland GmbH. Er ist in dem Familienunternehmen für Abbau, Produktion, Sprengung und Maschinenpark verantwortlich und betreut die beiden Lausitzer Steinbrüche in Schwarzkollm und Kamenz sowie ein Kieswerk. Den neuen Volvo-Bagger hat der 48-Jährige für den rund 20 ha großen Steinbruch in Kamenz angeschafft. Dafür hat er seinen Vorgänger – einen kleineren Volvo EC750E – in Rente geschickt.

Gut 1000 Betriebsstunden habe der Neuzugang seit Anfang März bereits im Zwei-Schicht-Betrieb absolviert und dabei keine Schwächen gezeigt. Im Gegenteil: Mit der größeren und stärkeren Maschine konnte die Verladezeit verkürzt, die Umläufe erhöht und der Brecher effektiver bestückt werden. Zudem sei der Kraftstoffverbrauch mit 38 bis 40 l pro Betriebsstunde sehr günstig. Andere Bagger in ähnlichem Einsatz würden gut und gerne das Doppelte verbrauchen.

Neben der Zeit- und Dieselersparnis fiel die Wahl wegen der Dauerhaltbarkeit und des unschlagbaren Service auf Volvo. "Wir arbeiten hier nicht in einer Zuckerfabrik. Der Bagger nimmt bei uns eine Schlüsselposition in der Fertigungskette ein, muss robust sein und durchhalten. Fällt er aus, stehen sämtliche Brecher still und die gesamte Schotter-Produktion gerät ins Stocken. Das können wir uns nicht leisten", sagt Jurisch. Pro Schicht transportiert seine Mannschaft bis zu 3500 t Rohgestein ab. Gut 1,5 Millionen Tonnen Schottersteine, Splitte, Gemische aller Art sowie 10 bis 60 kg schwere Wasserbausteine produziert der Steinbruch Kamenz im Jahr. Aus dem Stammwerk Schwarzkollm mit doppelt so großer Abbaufläche und Gleisanschluss kommen noch einmal etwa 2,5 Millionen Tonnen gebrochenes Gestein hinzu.

"Service ist wichtig. Die Kooperation mit Swecon in Doberlug-Kirchhain stimmt einfach und Zusagen werden eingehalten. Das beginnt bei Beratung und Verkauf durch Burghard Wende, mit dem wir seit 15 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten", lobt Frank Jurisch und ergänzt: "Haben wir ein Problem, schafft es Swecon-Disponentin Manuela Kraus, ihre Maschinenschlosser in kürzester Zeit zu uns zu schicken. Und die gut ausgebildeten Mechaniker verstehen ihr Handwerk. Die sind erstklassig." Für die Volvo-Geräte schließt der gelernte Industriemechaniker Full-Service-Verträge ab. Die firmeneigene Werkstatt übernimmt Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Baggerlöffeln.

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Mit der herabfallenden "Knäpper"-Kugel aus Eisen zertrümmert der EC950FL die ganz dicken Gesteinsbrocken. Foto: Volvo CE

Leichte Handhabung

Die Baggerfahrer in Kamenz kommen mit dem neuen Koloss bestens zurecht, erklärt der Hersteller. Die Handhabung sei trotz der Größe kinderleicht, die Leistung tadellos, der Komfort optimal, die Rundumsicht perfekt und der niedrige Geräuschpegel genial. Aufgrund der abrasiven Eigenschaften des Natursteins ist der Bagger mit einer hochverschleißfesten Felsschaufel bestückt. Zum Schutz der Maschinenführer besitzt die geräumige Kabine eine doppelt vergitterte Panzerscheibe. Auch die Hubzylinder sind mit Schutzplatten an der Front versehen, falls Knäpperkugel oder gebrochenes Gestein ungewollt den falschen Weg einschlagen. Für hohe Standfestigkeit gibt es einen Drehkranzschutz, der das Eindringen kleinster Steine verhindert. Darüber hinaus sorgen insgesamt 16 Lampen, rund um die Maschine verteilt, für optimale Sicht bei Dunkelheit und eine 360-Grad-Kamera auch für Einsicht in den Heckbereich.

Etwa 3000 Stunden im Jahr ist der Volvo EC950FL in Betrieb und muss bei Natursteinwerke Weiland mindestens fünf Jahre durchhalten, bevor ein Austausch stattfindet. Mit rund 15.000 Betriebsstunden auf der Uhr wandern die Kettenbagger in den Gebrauchtmarkt. Die Vermarktung für das zweite Arbeitsleben übernimmt das inhabergeführte Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg in Eigenregie. Insgesamt umfasst der Maschinenpark der Natursteinwerke Weiland drei Großbagger, zehn Radlader, neun Muldenkipper, zwei Bohrgeräte und diverse Knäpperkugeln, die mehrmals täglich von Baggern angehoben aufs Gestein herabstürzen und das Material für den Vorbrecher passgenau herrichten.

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Betriebsleiter Frank Jurisch verantwortet auch den Maschinenpark im Steinbruch und hat den neuen Volvo-Bagger angeschafft. Foto: Volvo CE

140-jährige Firmengeschichte

Der 1882 gegründete Familienbetrieb mit Hauptverwaltung in Bad Homburg kann auf eine gut 140-jährige Firmengeschichte zurückblicken. 1974 wurde der Lausitzer Betrieb im Osten von der damaligen DDR-Staatsführung zwangsenteignet. Erst 1991 durfte der nach Hessen geflüchtete und heutige Geschäftsführer Paul Weiland seinen alten Betrieb in Schwarzkollm von der Treuhand zurückkaufen und zu neuem Leben erwecken. Inzwischen steht dem 81-Jährigen sein Sohn Christoph Weiland zur Seite, der ebenfalls als Geschäftsführer und Prokurist tätig ist und das Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern in vierter Generation leitet. Im Jahr 2007 kaufte die Betreiberfamilie Weiland den Steinbruch in Bernbruch bei Kamenz hinzu, wo nach Planfeststellungsverfahren mindestens bis 2062 Grauwacke abgebaut werden darf. Der Verkauf des Materials findet europaweit statt. Hauptsächlich greifen Bauunternehmen in Deutschland, Polen, Holland und Luxemburg auf Gleisschotter oder Edelsplitt aus Schwarzkollm und Kamenz zurück. Ein Hauptakteur ist die Deutsche Bundesbahn, die zu den größten und ältesten Kunden der Weilands gehört.

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