Continental will recyceltes PET für Reifenproduktion nutzen
Plastikflaschen werden zu Pkw-Reifen
Klassische Kunststoffproduktion verschlingt laut Continental – wie viele Prozesse der industriellen Chemie – große Mengen fossiler Kohlenwasserstoffe aus Erdölgemischen. Auch Reifenhersteller, die neben Kautschuk vor allem verformungsfähige Kunststoffe benötigen, versuchen daher, Teile der Produktion auf Recycling-Material umzustellen. Michelin etwa habe sich mit dem Partner Enviro zusammengetan, um Ruß und weitere Stoffe zurückzugewinnen, ehe diese Eingang in neue Reifen oder Förderbänder fänden. Recyceltes Plastik wollen die Franzosen demnach ab 2024 einsetzen.
Bei Conti laufen nach Angaben des Unternehmens zudem Projekte, in denen Naturkautschuk nicht aus Großplantagen mit entsprechendem Flächen- und Wasserverbrauch, sondern aus Löwenzahn gewonnen wird. Diese Variante könnte später eventuell in Serie gehen. Am bisherigen Anbau von Kautschuk gibt es heftige Kritik wegen der ökologischen und sozialen Folgen. Die Branche plane auch, besser verträgliche Substanzen zu verwenden. Goodyear sei bei biochemischen erfahren und Reifenmaterialien ebenfalls aktiv, die US-Amerikaner forschten beispielsweise an Zuckerrohr als möglichem Ausgangsstoff. Die Forschung zum Recycling läuft parallel dazu. "Bisherige Labor- und Reifentests zeigen, dass Fasern aus Sekundärrohstoffen ebenso leistungsfähig sind wie bisher verwendete Fasern", heißt es aus Hannover. Bis 2050 sollten spätestens alle Reifenmaterialien aus nachhaltigen Prozessen stammen, Abfall sei "zukünftiges Produktionsmaterial".