Hauptbahnhof Hannover

Deutsche Bahn investiert Milliarden

Hannover (dpa). - Neue Gleise, neuer Bahnsteig, digitales Stellwerk - die Bahn lässt sich den Deutschlandtakt mit ihren Ausbauplänen am Hauptbahnhof Hannover etwas kosten. Für die Fahrgäste bedeuten die Bauarbeiten aber nicht nur künftig mehr Züge, sondern noch etwas anderes.
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Belit Onay (l-r, Grüne), Oberbürgermeister Hannover, Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, und Olaf Lies (SPD), Wirtschaftsminister Niedersachsen, stehen bei einer Pressekonferenz der Deutschen Bahn. Die Bahn hat ein Maßnahmenpaket „Fit für den Deutschlandtakt“ für den Hauptbahnhof Hannover vorgestellt. Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Vom Nadelöhr zum Drehkreuz: Die Deutsche Bahn will den Hauptbahnhof Hannover als einen der wichtigsten Knotenpunkte ihres gesamten Schienennetzes mit rund zwei Milliarden Euro ausbauen und sanieren.

„Der Bahnhof stößt an seine Kapazitätsgrenze - wir brauchen mehr Platz für Menschen und Züge”, sagte die Konzernbevollmächtigte der Bahn für Niedersachsen und Bremen, Manuela Herbort. Der Hauptbahnhof sei mit 750 Zügen pro Tag „schon heute ein Nadelöhr”, mehr als 250.000 Menschen seien dort täglich unterwegs - bis 2040 sollten es jeden Tag bis zu 100.000 Menschen mehr sein. Geplant sei, dass die Arbeiten in den frühen 2030er Jahren beginnen - auch für den geplanten Deutschlandtakt. Dieser sieht vor, dass Fernzüge die Metropolen im Halbstundentakt verbinden.

Große Investitionen seien notwendig, um das „Drehkreuz” Hauptbahnhof fitzumachen, betonte Herbort. Der Hauptbahnhof Hannover ist ein wichtiger Knotenpunkt sowohl des Schienenverkehrs in Ost-West- als auch in Nord-Süd-Richtung. Geplant sind zwei neue Gleise, ein zusätzlicher Bahnsteig und ein digitales Stellwerk, außerdem sollen die Gleise im Vorfeld des Bahnhofs neu verlegt werden, damit „die Züge nicht vor dem Hauptbahnhof stehenbleiben”, wie Herbort sagte. Außerdem erneuert die Bahn die Bahnsteige, Bahnsteigdächer, Aufzüge und Rolltreppen. Die Konzernbevollmächtigte betonte zudem: „Der Bahnhof steht auf 50 Brücken, die müssen saniert werden.”

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bezeichnete die geplanten Arbeiten als „echte Chance” für die Landeshauptstadt - und für die Bahn: Der Bahnverkehr sei das „Rückgrat der Mobilitätswende” und der geplante Deutschlandtakt müsse funktionieren - nur so werde die Bahn konkurrenzfähig sein. Der Grünen-Politiker forderte vom Bund mehr Investitionen und neue Prioritäten: „Da muss mehr Tempo rein.” Auch der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies betonte: „Wir müssen das Schienensystem wieder auf Vordermann bringen und Kapazitäten ausbauen.” Der SPD-Politiker sagte auch: „Wer Klimaschutz will, muss Mobilität verändern.”

Für den Deutschlandtakt gibt es noch andere Hindernisse: Seit Jahren sorgt die Frage des Streckenausbaus oder -neubaus zwischen Hannover und Hamburg für Kontroversen. Das gilt auch für einen möglichen Hochgeschwindigkeitsabschnitt der Trasse Hannover-Bielefeld auf der wichtigen Ost-West-Verbindung von Berlin über Wolfsburg, Hannover und Bielefeld bis ins Ruhrgebiet und Rheinland.

Der Deutschlandtakt könne nur gelingen, „wenn die Infrastruktur ausgebaut wird”, sagte Herbort mit Blick auf den Hauptbahnhof Hannover. Die Bahn solle pünktlich und verlässlich werden, das sei aber bei einer Streckenauslastung von teils über 150 Prozent kaum noch zu leisten. Für die Fahrgäste dürften die Bauarbeiten auch Einschnitte bedeuten: „Wir müssen uns auf eine Dekade der Einschränkungen einstellen.”

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