Fortbestand von Betrieben stärken

Junge Menschen schrittweise vorbereiten

Köln (ABZ). – In vielen Branchen und Betrieben ist es heutzutage der Fall, dass sich der Nachwuchs nicht mehr mit dem elterlichen Betrieb identifizieren kann und diesen folglich auch nicht übernehmen will.
Ausbildung und Beruf
Die Bauwirtschaft und insbesondere das Handwerk boomen – jetzt gilt es, junge Menschen für den Beruf und die Übernahme von Betrieben zu begeistern. Foto: tech-PR

Insbesondere im Handwerk werden aus diesem Grund immer wieder kleinere und mittelständische Betriebe längerfristig geschlossen oder von großen Organisationen geschluckt. Der Grund: Der Nachwuchs geht lieber woanders hin, oft sogar in eine völlig andere Branche und es findet sich auch außerhalb der eigenen Unternehmung niemand, der den Betrieb aufkaufen und fortführen möchte.

Liegt es an der Branche als solches? Kaum vorstellbar, insbesondere in der aktuellen Zeit. Die Pandemie hat aufgezeigt, dass die Bauwirtschaft eine Branche mit Zukunft ist. Insbesondere das Handwerk. Gebaut wird immer und sämtliche Gewerke – vom Maler über den Stuckateur bis zum Installateur oder Fliesenleger – werden händeringend gesucht. Aber vielleicht ist auch gerade das der Grund, weshalb die junge Generation nicht in die Fußstapfen der Eltern treten möchte.

"Junge Menschen haben oft am eigenen Leib erlebt, wie stressig der Job der Eltern ist", erklärt Vianney de La Houplière von ActionCOACH Business Coaching. "Sie beobachten den Vater oder die Mutter als Angestellten im eigenen Unternehmen, die immerzu am Arbeiten sind und nie wirklich Freizeit haben. In ein solches Hamsterrad möchte ein junger Mensch, der gerade seine Ausbildung oder sein Studium absolviert und das ganze Leben noch vor sich hat erst gar nicht einsteigen. Sie sind verschreckt und sehen ihre Zukunft daher eher in einem, ihrer Ansicht nach, einfacheren Job eines Angestelltenverhältnisses", führt er weiter aus.

Vorstellbar ist auch, dass junge Menschen eine komplett andere Idee von der Unternehmensführung haben als ihre Eltern. "Die ältere Generation hat stets aktiv im Unternehmen mitgearbeitet, kennt das nicht anders und ist schlichtweg nicht bereit für etwas Neues", so der Coach. "Dem Nachwuchs stehen praktisch keine eigenen Möglichkeiten offen, wenn er oder sie den Betrieb übernimmt, da Vater und Mutter weiterhin als Chefs agieren."

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist die Baubranche selbst sehr engagiert. Verbände oder auch Unternehmungen, etwa aus dem Bereich des Baustoffhandels, bieten spezielle Nachwuchs-Förderprogramme, die die junge Generation bei der Stange halten und somit die gesamte Wertschöpfungskette durch den Fortbestand des Betriebes stärken soll.

Eine andere Möglichkeit, die Fundamente für eine Unternehmensübergabe zu bilden, sei es für den eigenen Nachwuchs oder einen konkreten Kaufinteressierten, ist die gemeinsame Arbeit mit einem ActionCOACH, wie das Unternehmen erklärt. Ein solches Coaching unterstützt demzufolge beide Seiten, klare Ziele für die Zukunft zu setzen und lehrt die strategische Planung, um die eigene Unternehmensentwicklung Realität werden zu lassen. "Themen wie Strategie und Führung sind gewöhnlich nicht Bestandteil einer Ausbildung zum Maler oder Fliesenleger", erklärt Vianney de La Houplière. "Durch unsere Unterstützung lernen Eigentümer und Eigentümerinnen eines Unternehmens und ihre potenziellen Nachfolger gemeinsam, wie sich die optimale strategische Ausrichtung eines Betriebs aufbauen lässt, die gleichzeitig die Erfüllung persönlicher Ziele ermöglicht. Sind wir gemeinsam erfolgreich, dann sollte das Geschäft nach dem Coaching auch komplett laufen, ohne dass der Chef oder die Chefin als Angestellter im eigenen Betrieb einspringen muss", so der Coach.

Im ersten Schritt soll der Inhaber sich über das Potenzial des Unternehmens mehr Klarheit verschaffen und erstellt mit der Unterstützung des Coaches eine Fünf-Jahres-Sicht, losgelöst vom Tagesgeschäft. Das Coaching vermittelt auf einfache Art und Weise, welche Ressourcen dafür erforderlich sind, erklärt der Coach. Die 5-Jahres-Betrachtung ist wiederum Grundlage für eine Projektion auf die einzelnen Jahre davor. Daraus entsteht ein konkreter 18-Monats-Plan, der über Detailplanung in Quartalsschritten verfolgt wird. Die 90-Tages-Abschnitte dienen dazu, die Umsetzung sicherzustellen oder gegebenenfalls auch Anpassungen vorzunehmen, die sich durch externe und interne Faktoren ergeben können. "Die Aufgaben des Alltags sind laut, ganz besonders in kleineren Handwerksbetrieben", weiß Coach de La Houplière. "Strategische Aufgaben hingegen sind eher leise und es passiert zunächst nichts, wenn sie nicht erledigt werden. Es verändert sich dann aber auch nichts im Unternehmen. Insbesondere für eine Übergabe an eine nachfolgende Generation ist eine klare Ausrichtung unabdingbar wichtig. Es gilt, junge Menschen auf den Beruf des Unternehmers oder der Unternehmerin vorzubereiten", so der Coach abschließend.

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